Wiko Wax im Test – Günstiges Smartphone mit LTE

Neben dem Wiko Highway stellte uns Brack.ch freundlicherweise auch das Wiko Wax für eine Test bereit. Während der französische Hersteller Wiko bisher vor allem auf Prozessoren von Mediatek gesetzt hat, kommt im Wiko Wax nun Nvidia’s Tegra 4 Prozessor zum Einsatz, der LTE von Haus aus unterstützt. Geblieben ist der günstige Preis von CHF 249.00.

Doch ist günstig auch gut? Nun, das finden wir in unserem Testbericht zum Wiko Wax heraus!

Die technischen Daten des Wiko Wax

  • Display: 4,7 Zoll TFT IPS (OGS-Technologie) mit 1280 x 720 Pixel (315 ppi)
  • Prozessor: 1,7 GHz Nvidia Tegra 4i SL440
  • Speicher: 1 GB Arbeitsspeicher, 4 GB intern (erweiterbar bis zu 32 GB)
  • Kamera: 8 Megapixel Haupt, 5 Megapixel-Front
  • Verbindungen: HSPA, Bluetooth 4.0, GPS, WLAN (b, g, n)
  • Akku: 2000 mAh
  • Gewicht: 119 Gramm (inkl. Akku)
  • Abmessungen: 140,1 x 67,5 x 8,8 mm
Wiko Wax

Verpackung und Lieferumfang
Das Wiko Wax wird in einer bunten Verpackung ausgeliefert. Im Lieferumfang ist neben dem Smartphone der austauschbare Akku, ein Headset, ein microUSB-Kabel, ein Netzteil, diverse SIM-Karten-Adapter und die üblichen Kurzanleitungen. Für den Preis kann man sich absolut nicht über den Lieferumfang beklagen, schliesslich legen diverse andere Hersteller nicht einmal mehr ein Netzteil bei.

Wiko Wax

Erster Eindruck und Verarbeitung
Das Wiko Wax erinnert mich ein bisschen an das HTC One – das wahrscheinlich aufgrund des glänzenden Rahmens unterhalb des Displays. Während beim HTC One hier ein Lautsprecher verbaut ist, befindet sich beim Wiko Wax hingegen nichts. Im Gegensatz zu HTC setzt Wiko auch auf Plastik und nicht auf hochwertiges Aluminium.

Im Vergleich mit dem hauseigenen Wiko Highway wirkt das Wax etwas „billig“. Klar, das Wiko Wax ist im Vergleich zum Wiko Highway nochmals gut CHF 100.00 günstiger – irgendwo musste man ja etwas Geld einsparen. Dennoch, hätte ich mir eine etwas hochwertigere Rückseite gewünscht, die leider nicht bündig aufliegt. Dafür ist die abnehmbare Rückseite mit einer speziellen, griffigen Beschichtung versehen. Dank dieser Beschichtung und dem angenehmen Gewicht von nur 119 Gramm, liegt das Gerät gut in der Hand. Ausserdem ist die Rückseite matt, womit man nicht gleich jeden einzelnen Fingerabdruck sieht. Unterhalb der abnehmbaren Rückseite befindet sich der 2000 mAh starke Akku, der mich im Test positiv überrascht hat, die Einschübe für die microSIM- und microSD-Karte. Das Gerät hat „nur“ einen microSIM-Steckplatz, dafür bietet das Gerät aber auch LTE.

Unterhalb des Displays befinden sich drei beleuchtete Sensortasten (Menü- Home- und Zurückfunktion). Die Tasten reagieren dabei sehr gut auf die Fingereingaben. Über dem Display ist das silberfarbene Wiko-Logo zu sehen und die 5 Megapixel-Kamera, sowie die Höreröffnung angebracht. Unter dem Lautsprechergitter ist dann auch die Notifikations-LED zu finden, die unter anderem über verpasste Anrufe und Nachrichten informiert.

Die folgenden Anschlüsse sind beim Wiko Wax zu finden:

  • Oben: 3,5mm Kopfhöreranschluss
  • Unten: microUSB-Anschluss 2.0, Lautsprecher (mono)
  • Links: SIM-Karten-Schacht
  • Rechts: Ein-/Ausschaltknopf, Lautstärke-Wippe, SIM-Karten-Schacht

Display – für den Preis in Ordnung
Das Wiko Wax hat ein 4,7 Zoll grosses Display mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel (315 ppi) verbaut. Wiko setzt im Wax auf die sogenannte OGS-Technologie, damit ist gemeint, dass das IPS-Panel direkt mit dem Touchscreen verbunden ist. Berücksichtigt man den Preis von nur CHF 249.00, kann sich das auf jeden Fall sehen lassen. Die Farbdarstellung geht in Ordnung, sowie auch der Blickwinkel und die Schärfe des Displays. Unter freiem Himmel ist das Display nur noch begrenzt ablesbar, vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung wird es schwierig. Auf Fingereingaben reagiert das Gerät gut, mit Handschuhen kann es allerdings nicht bedient werden.

Dank Gorilla Glass 2 wird das Display mehr oder weniger gut vor Kratzern geschützt. Einen 100% Schutz gegen Kratzer gibt es allerdings nach wie vor nicht, auch nicht mit Gorrilla Glass 3.

Performance
Bisher hat Wiko vor allem auf die günstigen Prozessoren von Mediatek gesetzt. Im Wiko Wax wird nun erstmals der NVIDIA Tegra 4i Prozessor verbaut, der von Haus aus auch LTE unterstützt. Auf dem Papier macht der Tegra 4i einen mächtigen Eindruck, in Benchmarks allerdings weniger. Mit dem Snapdragon 800 oder Snapdragon 801 kann der Prozessor schlichtweg nicht mithalten. Das Wiko Wax erreicht im besten Fall im AnTuTu Benchmark Werte um die 25.000 Punkte. Die vorher genannten Prozessoren der Konkurrenz kommen locker über 30,000 bzw. 35,000 Punkte.

Zwar kann der Tegra 4i Prozessor nicht mit den Snapdragon 800/801 Prozessoren mithalten, doch für Games ist genügend Leistung da. Im Test konnte ich ohne Probleme Asphalt 8 oder Die Simpsons spielen. Nur der arg knapp bemessene Arbeitsspeicher von 1 GB, macht sich hin und wieder negativ bemerkbar. Das macht sich unter anderem mit langen Ladezeiten oder dem Einfrieren des gesamtem Systems bemerkbar. Etwas unverständlich, weshalb Wiko genau an dieser Stelle den Rotstift angelegt hat – schon 500 MB zusätzlichen Arbeitsspeicher hätten dem Gerät mehr als gut getan.

Wenn wir schon beim Thema Rotstift sind: Auch der interne Speicherplatz von 4 GB ist einfach deutlich zu wenig! Zwar kann dieser mit microSD-Speicherkarten um bis zu 32 GB erweitert werden, doch können nicht alle Apps auf die Speicherkarte ausgelagert werden. Wer also gerne aufwändige Games auf dem Gerät installieren möchte, wird sehr schnell mit dem knappen Speicherplatz konfrontiert. Schade eigentlich, denn sonst ist die Performance durchaus gelungen und das System reagiert zügig auf Eingaben – bis zu dem Zeitpunkt, bei dem der Arbeitsspeicher komplett gefüllt ist.

Connectivity
LTE! Jawohl, LTE ist im Wiko Wax verbaut – zwar „nur“ in der Cat. 3 aber immerhin! Damit sind dann theoretische Transferraten von bis zu 100 Mbit/s im Down- und bis zu 50 Mbit/s im Upload möglich. Ist kein LTE-Netz vorhanden, geht es mit HSPA, UMTS oder eben EDGE weiter. Im Gegensatz zu meinem Nexus 5, benötigte das Wiko Wax komischerweise etwas länger, bis es sich in das bessere Netz eingebucht hat. Woran das liegt, kann ich so leider nicht beurteilen.

Selbstverständlich kann man auch mit dem Wiko Wax telefonieren. Rauschen ist weder auf meiner Seite, noch beim Gesprächspartner auszumachen. In einer lauten Umgebung wünschte ich mir aber, dass die Lautstärke noch etwas mehr erhöht werden könnte.

Kamera
Die Hauptkamera des Wiko Wax macht Fotos mit 8 Megapixeln und bietet zudem einen LED-Blitz. Die Frontkamera macht Fotos mit immerhin 5 Megapixeln. Für diese Preisklasse sind das sehr gute Sensoren – zumindest auf dem Papier. Aber wie schlagen sich die beiden Kameras im Test? Tja, diese Frage kann ich ohne schlechtes Gewissen mit „gut“ beantworten. Vor allem die Farben und die Bildschärfe der Hauptkamera können im Test überzeugen. Klar, auch hier gilt wiederum – bei schlechter Beleuchtung, macht sich sehr schnell auch Bildrauschen bemerkbar. Allerdings haben wir das auch schon bei teureren Geräten gesehen, teilweise sogar stärker als im Wax.

Die Frontkamera macht brauchbare Fotos – für Selfies reicht die Kamera allemal. Zwar kann die Kamera bei den Kriterien Bildschärfe und Farben nicht ganz so überzeugen wie die Kamera auf der Rückseite, doch wie gesagt, für Selfies reicht die Kamera ohne Probleme aus. Wer viele Fotos und Videos macht, muss aufgrund des kleinen Speicherplatzes (nur 4 GB!) entweder die Medien in der Cloud speichern oder eben eine microSD-Karte dazu kaufen.

Das Kamera-Interface wirkt aufgeräumt und orientiert sich an der Standard Kamera-App für Android. Wird ein Foto gemacht, braucht das Wax ein paar Sekunden bis es für das nächste Foto „ready“ ist. Das fällt etwas negativ ins Gewicht. Wer zudem auf viele Einstellungsmöglichkeiten steht, sollte aber eine 3rd-Party-App herunterladen.

Software
Auf unserem Testgerät ist ikooAndroid 4.3 (Jelly Bean) installiert und im Gegensatz zum Highway, gibt es derzeit noch kein Update auf die aktuelle Android-Version 4.4.x (KitKat). Zumindest die Hoffnung bleibt bestehen, da unter anderem das Highway das Update kürzlich erhalten hat. Aus Kostengründen setzt Wiko keine eigene Benutzeroberfläche ein, somit hat man grösstenteils Stock-Android – was ich nicht negativ werte.

Neben den Google Apps (Maps, Gmail, Browser, usw..) ist die Tegra Zone, eine Taschenlampen-App und ein Datei-Manager vorinstalliert. Im Gegensatz zu den grösseren Herstellern, sieht also Wiko davon ab, das System mit „Bloatware“ vollzumüllen.

Wiko Wax

Akku
Ich habe es schon in einem anderen Abschnitt erwähnt, dass mich der Akku ziemlich überrascht hat – positiv überrascht hat. Der Akku kommt bei durchschnittlicher Nutzung ohne Probleme gut über den Tag. Wer jedoch auf dem Wax viele Videos anschaut, der sollte unbedingt eine Powerbank mit dabei haben.

Unter Berücksichtigung des Preises, liefert der Akku eine sehr gute Performance ab!

Fazit
Das Wiko Wax hat mich sehr überrascht! Zum Preis von nur CHF 249.00 bekommt man ein wirklich gutes Smartphone, das sogar den LTE-Standard unterstützt. Zwar geht es in allen Belangen auch besser, aber wie gesagt, zu diesem Preis ist das praktisch nicht möglich. Zumindest ist mir noch kein Smartphone in die Hände gekommen, dass so viel Smartphone zu diesem Preis bietet. Wer auf der Suche nach einem günstigen, aber dennoch guten und leistungsstarken Smartphone ist, der sollte sich unbedingt das Wiko Wax anschauen! Von mir gibt es ganz klar eine Kaufempfehlung!

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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