Samsung Galaxy Note 4 im Test – Weiterhin der Phablet-King!

Als ich mir im Jahr 2011 ein Samsung Galaxy Note mit 5,3 Zoll Display gekauft habe, schüttelten einige meiner Arbeitskollege nur den Kopf – viel zu gross, das die Aussage die ich mehrmals hörte. Jetzt im Jahr 2015 wirkt das 5,3 Zoll grosse Display gar nicht mehr so gross und ist mehr oder weniger zum „Standard“ geworden. Die neuen Highend-Smartphones sind in der Regel mit Displays um die 5 Zoll ausgestattet und das wird sich voraussichtlich in der nächsten Zeit auch nicht ändern.

Gut, ich schweife vom eigentlichen Thema ab. Von Samsung Schweiz habe ich die vierte Generation der Note-Reihe zum Testen erhalten. Samsung ist zwar der Phablet-Pionier, mit dem besagten Galaxy Note aus dem Jahr 2011, doch gibt es seither deutlich mehr Konkurrenz auf dem Markt. Ja, sogar Apple hat den Trend zu grösseren Displays festgestellt und bieten mit dem iPhone 6 Plus ein übergrosses iPhone an. Samsung hat natürlich stark an den Features der Galaxy Note-Reihe gearbeitet, auch bei der vierten Generation sind wieder neue und stark verbesserte Features dazu gekommen. Schauen wir uns an, was sich alles verändert bzw. verbessert hat. Zuerst aber wie gewohnt die Spezifikationen zum Samsung Galaxy Note 4.

Ein grosses Dankeschön geht an Samsung Schweiz für das zur Verfügung gestellte Test-Exemplar. 

Die technischen Daten des Samsung Galaxy Note 4

  • Display: 5,7 Zoll Super-AMOLED Quad-HD-Display (2560 x 1440 Pixel)
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 805 Quad-Core mit 2,7 GHz
  • GPU: Adreno 420
  • Speicher: 3GB Arbeitsspeicher, 32GB intern (erweiterbar mit microSD)
  • Kamera: 16 Megapixel-Kamera (Rückseite), 3,7 Megapixel-Kamera (Frontseite)
  • Verbindungen: LTE Cat. 6 (bis 300 Mbit/s), HSPA, Bluetooth 4.1, GPS, GLONASS, Beidou, WLAN (a, b, g, n, ac 2,4 + 5 GHz, VHT80 MIMO), NFC
  • Akku: 3220 mAh
  • Abmessungen: 5 x 78.6 x 8.5 Millimeter
  • Gewicht: 176 Gramm
  • Preis: CHF 615.00 (Stand 06.02.15)

Erster Eindruck und Verarbeitung
Wie bereits beim Samsung Galaxy Alpha, fällt vor allem der edle Rahmen rund um das Display auf. Die leicht angeschrägten Ecken glänzen silbern, der Rahmen hat dann wiederum dieselbe Farbe wie das Gehäuse – in meinem Fall also Gold. Auf der Rückseite setzt Samsung wieder auf eine texturierten Kunststoff, der zumindest optisch wie Leder aussieht. Diesmal hat aber Samsung auf die künstlichen Nähte an den Rändern verzichtet, was ich definitiv begrüsse. Die Anordnung der Kamera und Puls-Messer erinnert definitiv an das Samsung Galaxy S5. Wie bei Samsung üblich kann die Rückseite entfernt werden, darunter befindet sich der 3200 mAh Akku, microSD- und der Micro-SIM-Slot.

Der S Pen (komme unter Software ausführlich auf den Stylus zurück) ist wie gewohnt unten rechts, neben dem microUSB-Anschluss, untergebracht. Optisch sieht der S Pen mehr oder weniger genau gleich aus wie der  vom Galaxy Note 3. Zudem sind auf der Unterseite gleich zwei Mikrofone untergebracht. Auf der Oberseite befindet sich dann der Kopfhöreranschluss, ein weiteres Mikrofon und ein Infrarot-Sender.

Die Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck. Im Gegensatz zu einigen Berichten im Internet, hat mein Test-Gerät keine bzw. keine gravierenden Spaltmasse zwischen Display und Rahmen. Alles in allem kann man sagen, dass beim Galaxy Note 4 nichts knarzt und die Verarbeitung auf einem hohen Niveau ist. Im Gegensatz zum Galaxy S5, ist das Galaxy Note 4 allerdings nicht mehr staub- und wasserdicht!

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Display
Im Samsung Galaxy Note 4 kommt erstmals ein 5,7 Zoll grosses QHD-Display zum Einsatz, also mit einer Auflösung von scharfen 2560 x 1440 Pixel. Damit erreicht Samsung eine Pixeldichte von beachtlichen 515 ppi. Und ja, Samsung setzt mit dem QHD-Display erneut Massstäbe! Das Display ist richtig, richtig scharf! Die Farbwiedergabe und Kontraste können sich sehen lassen.

Ja, das Display hat meiner Meinung nach aktuell schlichtweg keine Konkurrenz.

Performance
2,7 GHz Snapdragon 805 Prozessor unterstützt von 3 GB Arbeitsspeicher – ja, dieses Gerät muss einfach ohne Ruckler laufen, oder? Grösstenteils stimmt diese Aussage, doch hin und wieder können leichte Mikroruckler wahrgenommen werden. Das Problem liegt hierbei definitiv nicht auf der Hardware-Seite, sondern auf der Software-Seite. Samsung kann die beste Hardware verbauen, trotzdem laufen die Geräte nie ganz so „Smooth“ wie ein Smartphone mit Vanilla-Android (Stock). Hier sehe ich das Problem bei der hauseigenen TouchWiz Benutzeroberfläche. Ich bin überzeugt, dass das Gerät ohne TouchWiz nochmals deutlich schneller laufen würde – ohne Mikroruckler. Bleibt zu hoffen, dass Samsung die Mikroruckler mit dem Update auf Android 5.0 Lollipop in den Griff bekommt.

Gut, die Mikroruckler sind glücklicherweise nur ab und zu in den Menüs oder beim Öffnen einer App spürbar. In Spielen, beispielsweise in The Simpsons oder Asphalt, läuft alles sehr flüssig. Auch ein Benchmark-Test attestiert dem Galaxy Note 4 sehr gute Leistungen.

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Kamera
Im Samsung Galaxy Note 4 kommt Sony’s Kamerasensor IMX240 mit 16 Megapixeln zum Einsatz und unterscheidet sich somit nicht von der Kamera des Galaxy S5. Einen entscheidenden Unterschied gibt es allerdings doch, das Note 4 hat einen optischen Bildstabilisator (Smart OIS) integriert. Somit sollten Fotos bei schlechter Belichtung trotzdem noch mehr oder weniger scharf möglich sein. Die Kamera auf der Frontseite macht Fotos mit 3,7 Megapixeln und bietet eine Blendenöffnung von f/1.9. Damit ist die Kamera lichtstärker als noch beim Vorgänger oder Galaxy S5.

In der letzten Zeit drehte sich sehr vieles um das Thema „Selfies“ – wir erinnern uns an das Selfie aus der Oscar-Vergabe im letzten Jahr. Ja, Samsung hat an dieser Funktion gearbeitet und bietet jetzt erstmals auch ein „Wide Selfie“-Modus an. Damit können grosse Selfies mit dem schwenken der Kamera erstellt werden. Das hat im Test sehr gut funktioniert und lieferte jeweils ein brauchbares Foto. Die Selfies können jetzt auch direkt über den Fingerprint-Sensor auf der Rückseite ausgelöst werden – sehr gut!

Die Kamera auf der Rückseite macht sehr gute Fotos, eine kleine Auswahl an Test-Fotos habe ich in der folgenden Galerie abgelegt. Vor allem bei gutem Tageslicht macht die Kamera wirklich super Fotos, bei schlechtem Licht macht sich hingegen starkes Bildrauschen bemerkbar. Die Kamera-Software ist nicht mehr so überfüllt wie beispielsweise noch beim Galaxy S4. Funktionen können bequem aktiviert oder deaktiviert werden. Die Performance der Kamera-App lässt aber etwas zu wünschen übrig, beim Öffnen der Menüs lässt sich das Galaxy Note 4 gerne etwas Zeit.. Schade.

Videos können mit der Kamera auf der Rückseite in Ultra HD (3840 x 2160 Pixel bei 30 fps) aufgenommen werden. Wer in Full HD aufnimmt, erhält nicht nur 30 fps, sondern 60. Der Ton der Aufnahmen kann als gut bis sehr gut eingestuft werden.  

Connectivity
Das Galaxy Note 4 bietet in Sachen „Connectivity“ alles was das Herz begehrt! Das WLAN-Moduls beherrscht 802.11 a/b/g/n/ac und kann somit nicht nur in der Frequenz 2,4 GHz funken, sondern auch mit 5,0 GHz. Die Reichweite des WLAN-Signals ist als gut zu bezeichnen. Unerwünschte Unterbrüche während der Nutzung von WLAN konnte ich keine feststellen.

Unterwegs kommt man über HSPA+ mit 42 Mbit’s oder mit LTE Cat. 6 sogar mit bis zu 300 Mbit’s ins Internet. Der Upstream beträgt dann immerhin noch beachtliche 50 Mbit’s. Mit meinem mobile Abonnement bin ich zwar nie auf die 300 Mbit’s gekommen, was aber nicht am Galaxy Note 4 liegt, sondern am Ausbau des Netzes. Immerhin erreichte ich mit der App „Speedtest“ ab und zu Werte um die 150 Mbit’s – was ebenfalls schon sehr, sehr flott ist.

Was bietet das Galaxy Note in Sachen Connectivity sonst noch alles? Natürlich beherrscht das Phablet auch Bluetooth und das bereits in der Version 4.1. GPS, Glonass oder auch Beidou werden ebenfalls vom Note 4 unterstützt. An der Genauigkeit des GPS-Signals konnte ich während dem Test nichts bemängeln. Darüber hinaus verbaut Samsung auch wieder einen IR-Empfänger.

Telefonieren
Ja, mit dem Phablet kann man ebenfalls telefonieren und das sogar in einer sehr guten Qualität! Der Gesprächspartner hat uns während einem Test immer sehr gut verstanden und auch ich, konnte den Partner immer gut verstehen. Wer die Freisprechfunktion des Note 4 nutzt, erhält ebenfalls ein gutes Resultat.

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Software
Auf dem Samsung Galaxy Note kommt Android 4.4.4 KitKat mit der hauseigenen TouchWiz UI zum Einsatz. Die Funktionen und die Aufmachung sieht im grossen und ganzen so aus wie beim Samsung Galaxy S5. Klar, im Samsung Galaxy Note 4 sind zusätzlich die S Pen Features vorhanden, die sich im Vergleich zum Vorgänger nur minimal geändert haben. Sagen wir es mal so, die S Pen Features wurden durch Samsung einfach noch verbessert. Aus einem Auswahlmenü könnne ganz einfach Screenshots erstellt werden, die mit einer eigenen Handnotiz versehen werden können. Einfache Notizen können im Aktionsmemo erstellt werden. Mit der intelligenten Auswahl, lassen sich auch Texte ganz einfach markieren und in der App Scrapbook abgelegt werden.

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Akku
Ehrlich gesagt hatte ich etwas Zweifel daran, wie gut sich der Akku im Test schlagen wird. Im Galaxy Note 4 verbaut Samsung schliesslich ein sehr hoch auflösendes Display, das mehr als genug am Akku saugt. Doch meine Zweifel haben sich  ziemlich schnell gelegt: Mit dem Samsung Galaxy Note 4 kommt man ohne Probleme über den Tag. In einem Test ohne den Energiesparmodus, bin ich auf eine Display-On-Zeit von knapp 8,5 Stunden gekommen. Natürlich ist auch beim Galaxy Note 4 der Ultra-Energiesparmodus mit von der Partie. Damit beschränkt Samsung das Smartphone auf die wichtigsten Funktionen – Telefonieren und SMS schreiben. Damit lässt sich das Smartphone trotz wenigen Akkuprozente noch sehr gut einsetzen. Dank der Schnelllade-Funktion kann der Akku innerhalb von nur 30 Minuten bis zur Hälfte geladen werden.

Fazit
Mit dem Samsung Galaxy Note 4 hat der südkoreanische Hersteller momentan das beste Smartphone auf dem Markt (Stand Februar 15). Das überragende QHD Super AMOLED-Display, die durchdachte Bedienung mit dem Stylus, die sehr gute Kamera und der leistungsstarke Prozessor und die ausgezeichnete Connectivity sorgen für ein bärenstarkes Paket.

Aber auch beim Galaxy Note 4 gibt es noch Verbesserungspotenzial. Wünschenswert wäre eine IP-Zertifizierung wie bem Galaxy S5 und eine Benutzeroberfläche die nicht ganz so vollgestopft mit Features ist – die teils keiner braucht. Wer den stolzen Betrag auf der Seite hat, der macht mit dem Galaxy Note 4 nichts falsch. Ansonsten kann man aber auch den deutlich günstigeren Vorgänger in Betracht ziehen.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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