Swisscom inOne – Mein Kommentar zum neuen Preisplan

Am Mittwoch hat die Swisscom mit inOne“ ein Abo für alles vorgestellt, womit die alten Preispläne Vivo und NATEL infinity verschwinden werden. Alle Preispläne werden jetzt einfach unter dem Label „inOne“ geführt. Denn inOne kombiniert Internet, Swisscom TV, Telefon und Mobile Flatrates für bis zu fünf Personen. Die Kunden von Swisscom können ab April 2017 flexibel aus verschiedenen Bausteinen auswählen, was sie für ihren Haushalt benötigen. Die fixen Kombi-Angebote wie wir es von Vivo kennen, gehören damit der Vergangenheit an. In meinen Augen wurde dieser Schritt auch dringend nötig, nicht alle Kunden möchten sich auf die festgeschriebene Kombi-Angebote einlassen – ich spreche hier aus eigener Erfahrung.

Auf den folgenden Zeilen teile ich mit euch meinen „Senf“ zum neuen Preisplan.

inOne home – Bestehend aus Internet, Swisscom TV und Telefonie
Mit inOne kann jeder selbst bestimmen, was er beziehen möchte oder eben nicht. Ich beispielsweise hätte in meinem Vivo M sehr gerne eine höhere Internetgeschwindigkeit, aufgrund der bisherigen Preispläne hätte ich dafür aber auf ein Vivo L oder XL wechseln müssen. Da an meinem Wohnsitz Glasfaser verfügbar ist und ich von der vollen Geschwindigkeit profitieren möchte, hätte ich also auf das Vivo XL für CHF 169.—wechseln müssen. Das wären pro Monat CHF 40.—mehr gegenüber dem Vivo M. Aufs Jahr gerechnet kommt da ein nicht gerade kleiner Betrag zusammen. Mit inOne kann ich mich nun zwischen den Geschwindigkeiten 1 Gbit/s für CHF 90.—, 100 Mbit/s für CHF 80.— oder 40 Mbit/s für CHF 60.— pro Monat entscheiden. Für mich ist der Fall klar, ich werde ab April auf 1 Gbit/s wechseln, der Preisunterschied von 100 auf 1000 Mbit/s ist vernichtend klein geworden.

Wünschenswert wäre es gewesen, wenn Swisscom bei der Internet-Option M wenigstens 250 Mbit/s angeboten hätte. Dennoch kann man festhalten, dass Swisscom mit der Internet-Option L ziemlich günstiger geworden ist. Im Vergleich mit der Konkurrenz, ist Swisscom zwar nach wie vor im oberen Preissegment angesiedelt, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Wer es günstiger haben möchte, sollte sich mal bei fiber7.ch umsehen.

Und wie sieht es mit dem Swisscom TV 2.0 Angebot aus? Nun, hier ist das neue Preissegment leider nicht ganz so flexibel. Heisst, weiterhin muss zwingend ein Internetanschluss von Swisscom bestehen, um das Swisscom TV 2.0 Angebot nutzen zu können. Ausserdem hat Swisscom eine Veränderung bei den Leistungen vorgenommen. Bei den „alten“ Vivo-Abos XL, L und M war automatisch Swisscom TV 2.0 plus enthalten. Im Swisscom TV 2.0 plus sind über 280 TV-Sender (davon über 140 in HD), 7 Tage Replay und eine Aufnahmekapazität (Cloud) von 1200 Stunden enthalten. Wer jetzt davon ausgeht, dass auch in inOne dieselben Leistungen enthalten sind, irrt sich. Für das Swisscom TV 2.0 gibt es bei inOne die Abstufungen S, M und L. Bei Swisscom TV M sind „nur“ noch um die 270 TV-Sender (davon über 120 in HD) und 120 Stunden Aufnahmen enthalten, das für CHF 25.00.

Wer eine grössere TV-Sendervielfalt wünscht und mehr Aufnahmekapazität benötigt, muss zum Swisscom TV 2.0 L für CHF 35.—wechseln. Dort sind neu dafür gleich 2400 Stunden Aufnahmekapazität und mehr als 300 TV-Sender, davon über 160 in HD enthalten. Das könnte meiner Meinung nach noch für Gesprächsstoff sorgen und ich frage mich, wie Swisscom bei den bestehenden Kunden vorgehen wird. Bin gespannt, wenn ich von meinem Vivo M auf das neue inOne wechsle, was mit meinen Aufnahmen passieren wird. Bleiben diese erhalten? Mal sehen.

Hingegen benötige ich das Festnetz sehr selten, dennoch habe ich im Vivo M alle Anrufe in die Schweizer Fest- und Mobilnetze sowie 30 Minuten in die USA und Europa inkludiert. Das benötige ich ehrlich gesagt nicht und könnte man ohne Probleme im Minutentakt abrechnen. Mit inOne ist das alles kein Problem mehr. Einfach bei der Telefonie die Option S auswählen und schon CHF 10.—pro Monat auf den Abopreis sparen.

inOne mobile – 1 Franken teurer, dafür mehr Leistung
Mit inOne ist auch das Ende der Ärä „NATEL“ besiegelt, das übrigens im Jahr 1979 eingeführt wurde. „NATEL“ ist eine Abkürzung und steht für „Nationales Autotelefon“. Neu heissen die mobilen Abos einfach noch inOne Light bis XL, wo es zumindest preislich keine Verbesserungen gibt. Nehmen wir als Beispiel das mittlere Abo inOne M im Vergleich zum aktuell erhältlichen NATEL infinity 2.0 M. Das Abo inOne M kostet mit Gerät CHF 100.00 (ohne CHF 80.00), das aktuell erhältliche Abo infinity 2.0 M kostet jeweils einen Franken weniger.

Wer aber genau hinschaut, wird feststellen, dass Swisscom an den Leistungen des neuen Abos geschraubt hat. Heisst, die Internet-Geschwindigkeit beträgt im neuen Abo inOne M jetzt 100 Mbit/s anstatt 50 Mbit/s. Ausserdem ist neu auch ein Datenvolumen von 100 MB und unlimitierte SMS in Ländern ausserhalb der EU enthalten. Das gab es beim infinity M 2.0 nicht. Weiterhin bleiben die inkludierten Leistungen während 60 Tagen im Ausland verfügbar.

Fazit
Das neue Baukastensystem von Swisscom finde ich ganz gut. Hier und da hätte ich mir aber doch noch eine etwas grössere Flexibilität gewünscht. Swisscom TV 2.0 ohne Swisscom-Internetanschluss wäre jedenfalls sehr gut angekommen. Dann finde ich die Abstufungen bei den Internet- und Swisscom TV-Optionen nicht ganz gelungen. Internet M dürfte meiner Meinung nach etwas mehr Geschwindigkeit enthalten und bei Swisscom TV 2.0 M hätte man ruhig die 1200h Aufnahmekapazität belassen können. Damit hätte Swisscom vermeiden können, dass es bei den Kunden zu Unklarheiten kommt. Momentan assoziiert man mit „M“ auch die Leistung vom Vivo M, was halt auf das SC TV nicht zutrifft. Ansonsten finde ich den neuen Preisplan sehr übersichtlich und einfach gestaltet, gut gemacht Swisscom!

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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