Samsung Galaxy S5 im Test

Seit einigen Tagen kann ich nun das Samsung Galaxy S5 mein Eigen nennen. Auf den folgenden paar Zeilen möchte ich meine Eindrücke zum neuen Flaggschiff-Smartphone des koreanischen Herstellers mit euch teilen. Das Samsung Galaxy S5 ist der Nachfolger des sehr erfolgreichen Galaxy S4, das im letzten Jahr auf den Markt gekommen ist.

PS: Bilder werden so schnell wie möglich nachgereicht – leider gab es beim Upload unvorhergesehene Probleme. Sorry.

Die technischen Daten

  • Display: 5,1 Zoll Full HD
  • Prozessor: Snapdragon 801 Quad-Core mit 2,5GHz
  • Speicher: 2GB RAM, 16GB intern, microSD-Slot bis zu 128GB
  • Kamera: 16 Megapixel (Haupt), 2 Megapixel (Rückseite)
  • Verbindungen: LTE (4G), 3G, WLAN (a, ac, b, g, n), NFC, Bluetooth 4.0, Infrarot, GPS, USB 3.0, MHL 2.0 und mehr
  • Akku: 2800 mAh
  • Gewicht: 145 Gramm
  • Abmessungen:142 x 72.50 x 8.10 mm

Das Samsung Galaxy S5 kann zumindest auf dem Papier schon mal überzeugen. Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S4, kann Samsung hier bereits auf den aktuellsten Prozessor von Qualcomm setzen. Bekanntlich war im Galaxy S4 „nur“ der Snapdragon 600 integriert, der gegenüber dem Snapdragon 800 doch deutlich unterlegen war. Überraschenderweise setzt Samsung allerdings nur 2GB Arbeitsspeicher ein, beim Galaxy Note 3, das im letzten Herbst vorgestellt wurde, hat Samsung gleich 3GB verbaut. An der Arbeitsgeschwindigkeit merkt man davon allerdings nichts. Doch nicht nur beim Arbeitsspeicher geizt Samsung, sondern auch beim internen Speicherplatz. Während das Galaxy Note 3 nur mit 32GB erhältlich war, kommt das Galaxy S5 in der Standard-Version wieder nur mit 16GB daher – schade.

Die Verpackung und der Lieferumfang!
Keine Überraschungen gibt es bei der Verpackung, die wiederum im „klassischen“ Samsung-Look daher kommt. Das heisst, Samsung setzt wieder auf die bekannte Öko-Verpackung (besteht aus 100% recycled Materialien und Sojatinte)im Holz-Look. Wird die Verpackung geöffnet, zeigt sich auch schon die imposante Front des Samsung Galaxy S5. Unterhalb des neuen Smartphones, befindet sich das Ladegerät (2A Output) inkl. Ladekabel und Kopfhörer samt passenden Ohrstöpseln.

Hier muss sich Samsung allerdings schon einen Kritikpunkt eingestehen lassen: Warum zum Geier verbaut Samsung ein microUSB 3.0 Anschluss, liefert dann aber nur ein USB 2.0 Kabel mit? Unverständlich.

Der erste Eindruck zählt – oder?
Zugegeben, als das Samsung Galaxy S5 vorgestellt wurde war ich etwas enttäuscht. Ich habe mir zumindest von der Verarbeitung her von Samsung mehr erwartet, was auch nicht verwunderlich ist, wenn man die vielen Gerüchte vor der Präsentation berücksichtigt. Auch auf den Pressefotos macht das Galaxy S5 meiner Meinung nach nicht die beste Figur. Der erste Eindruck vom Gerät war also nicht wirklich positiv.

In „echt“ fühlt sich das Gerät dann doch deutlich besser an. Klar, wir sprechen hier zwar immer noch von Plastik bzw. Polycarbonat, aufgrund des leicht gummierten Materials liegt es aber sehr gut in der Hand. Auch sonst macht die Verarbeitung einen guten Eindruck, nichts knarzt und auch die Spaltmasse sowie die Druckpunkte der Tasten sind vorbildlich. Die USB 3.0 Buchse ist durch eine Abdeckung geschützt. Mit dem HTC One (M8) kann das Galaxy S5 dennoch nicht mithalten, dafür finde ich aber die Haptik beim S5 besser.

Folgende Anschlüsse und Tasten sind beim Samsung Galaxy S5 vorzufinden:

  • Oben: 3,5mm Kopfhöreranschluss, Infrarot-Sensor
  • Unten: microUSB 3.0 Anschluss
  • Links: Lautstärke-Wippe
  • Rechts: Ein-/Ausschaltknopf
  • Rückseite bzw. hinter der Abdeckung: micro-SIM/ microSD-Slot

Obwohl das Galaxy S5 gem. IP67-Zertifizierung nun wasser- und staubdicht ist, kann der Akku weiterhin ausgetauscht werden. Allerdings ist das Galaxy S5 „nur“ bis maximal einen Meter während 30 Minuten wasserdicht. Auf YouTube gibt es genügend Videos zu diesem Thema. Und wenn wir schon beim Thema Akku sind, via Induktion kann dieser von Haus aus leider nicht aufgeladen werden. Benötigt wird ein spezielle Abdeckung für die Rückseite, die Samsung leider nicht mitliefert.

Das Display – eine Augenweide!
Schon im Vorfeld habe ich davon gelesen, dass Samsung beim verbauten Display nochmals deutliche Fortschritte gemacht hat. Nach knapp einer Woche kann ich dies nur bestätigen. Das Display sieht im Vergleich zum Galaxy Note 3 nochmals um einen Zacken besser aus! Das Display punktet in meinen Augen – wortwörtlich – mit sehr guten Farbwerten und auch der Blickwinkel ist mehr als überzeugend!

Ohne Zweifel, das Display ist eines der Highlights des Galaxy S5, obwohl viele ein hochauflösenderes Display erwartet haben.

Kamera
Neben dem Display gehört auch die Kamera ohne Zweifel zu den Highlights des neuen Flaggschiffs von Samsung. Ein entscheidender Grund dürfte dafür die neue ISOCELL-Technologie sein. Wer sich dem Thema ISOCELL-Technologie widmen möchte, empfehle ich den Artikel direkt bei Samsung – der leider nur auf Englisch verfügbar ist.

Zurück zur Kamera, die bei gutem Licht wirklich ausgezeichnete Fotos liefert. Die Kamera-Software hat Samsung glücklicherweise nicht vom Galaxy S4 übernommen, die einfach zu überladen war. Neu fasst Samsung unter „Shot and more“ gleich mehrere Modi zusammen, was der Übersicht ungemein entgegen kommt. Schwächen zeigte die Kamera wiederum dann, wenn die Lichtverhältnisse nicht ausreichend sind. Nun gut, mit diesem Problem haben leider die meisten Handy-Kameras zu kämpfen – ausgenommen die Lumia Geräte von Nokia.

Fingerprintsensor – nette Spielerei, mehr nicht
Apple hat es im iPhone 5S, HTC im One Max – die Rede ist von einem Fingerprintsensor. Damit kann das Galaxy S5 ganz einfach mit dem Fingerabdruck entsperrt werden. Cool oder? Nun ja, im Gegensatz zu anderen Berichten im Internet funktioniert der Sensor ziemlich gut, allerdings erfolgt die Entsperrung beim iPhone 5S doch deutlich komfortabler. Beim Galaxy S5 muss der Finger über den Knopf von oben nach unten gestreift werden, während beim iPhone 5S nur der Finger auf den Homebutton gelegt werden. Wäre besser gewesen.

Ein nette Spielerei, aber keine Funktion die ich wirklich vermissen würde …

Software – Nature UX, My Magazine, S Health, Ultra-Energiesparmodus & Co.
Samsung setzt auch beim Galaxy S5 wiederum auf eine eigene Benutzeroberfläche, die seit dem Galaxy S3 von Samsung liebevoll Nature UX genannt wird. Auf den ersten Blick fällt auf, dass Samsung nun auch einen auf „Flat“ macht – wie wir es von Apple‘s iOS 7 kennen. Optisch sieht das auf den ersten Blick nicht schlecht aus, auf den zweiten Blick musste ich aber ernüchternd feststellen, dass Samsung das Design nicht komplett durchdacht hat. Immer wieder prallen verschiedene Designs aufeinander, die nicht wirklich die Übersicht unterstützen. Ganz schlimm finde ich das neue Menü unter Einstellungen, immerhin kann man das Design etwas anpassen – übersichtlich ist es trotzdem nicht.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass Samsung auch das Galaxy S5 wieder mit Funktionen überladen hat. Es gibt einfach viel zu viele Funktionen die man als Nutzer eigentlich gar nicht braucht. Und ich wette der größte Teil der Käufer, weiß gar nicht was sich im Galaxy S5 alles für Funktionen verstecken. Ich möchte hier auch nicht auf alle Funktionen eingehen, das würde den Rahmen dieses Testberichtes einfach sprengen. Auf den folgenden Zeilen gehe ich auf die neuen Funktionen ein.

Was schnell auffällt, ist My Magazine welches auf dem Homescreen mit einem Swipe nach Links aufzufinden ist. Bei My Magazine handelt es sich im Prinzip um Flipboard, einfach etwas anders aufbereitet. Negativ fällt auf, dass keine eigenen Quellen hinzugefügt werden können. Wem My Magazine nicht gefällt – so wie mir – kann dieses Feature ganz einfach unter den Einstellungen deaktivieren.

Dem Galaxy S5 spendiert Samsung einen neuen Sensor, mit dem man den Herzschlag (Puls) messen kann. Dieser Sensor verbaut Samsung unterhalb der Kamera auf der Rückseite. Mit der S Health App, die es in einem kleineren Umfang schon auf dem Galaxy S4 gab, kann die Messung ausgeführt werden. Natürlich können auch weiterhin Schritte damit gezählt werden. Die Gear Smartwatches mit der App ebenfalls interagieren.

Wir kennen alle die Situation, dass man einen wichtigen Anruf erwartet, aber nur noch wenig Akku hat. Spätestens dann kommt einem der neue Ultra-Energiesparmodus vom Samsung Galaxy S5 gerade recht! Dank dem neuen Modus verlängert sich die Akkulaufzeit deutlich. Allerdings muss man in diesem Modus auch ein paar Kompromisse eingehen. So wird die Darstellung auf Grautöne umgestellt und nur noch wenige Funktionen können genutzt werden. Interessanterweise können aber Apps wie WhatsApp oder Facebook genutzt werden, dann verkürzt sich die Akkulaufzeit dennoch drastisch. Verzichtet man auf diese Apps und konzentriert sich nur auf die Telefonie, so kommt man mit 5% Akku tatsächlich noch während ein paar Stunden aus.

Eine wichtige „Neuerung“ wäre mir jetzt fast entgangen. Beim Samsung Galaxy S5 gibt es keinen Menubutton mehr, der dem Multitasking-Button weichen musste. Damit folgt Samsung dem Wunsch von Google. Ob das positiv oder negativ ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Mich persönlich stört der Wechsel nicht, obwohl er zugegeben zuerst etwas Umgewöhnung benötigte.

Akku und Empfang
Zuletzt noch ein paar Worte zum Akku und Empfangsleistung. Das Galaxy S5 hat bei mir das LG Nexus 5 abgelöst, das bekanntlich über einen etwas kleineren Akku verfügt. Und ja, die Akkulaufzeit kann überzeugen, obwohl ich das Gerät in den ersten Tagen natürlich deutlich mehr genutzt habe als sonst – ein bisschen herumspielen muss sein J. Während ich beim LG Nexus 5 bereits am Mittag nur noch um die 50% Akku hatte, zeigt mir das Galaxy S5 erfreuliche 80% an. So soll es sein.

Zur Empfangsleistung kann ich auch nur positives berichten. Im Vergleich zum iPhone 5 und LG Nexus 5, zeigte mir das Galaxy S5 immer deutlich mehr Empfangsbalken an. An Orten wo ich „nur“ HSPA hatte, zeigt mir das S5 immerhin sogar ein paar Balken LTE an.

Fazit
Samsung hat mit dem Galaxy S5 das Rad nicht neu erfunden – was auch nicht notwendig ist. Dennoch hat Samsung das Flaggschiff konsequent weiterentwickelt und spendiert einige interessante neue Features. Dazu zähle ich neben dem Fingerprintsensor, vor allem die IP67-Zertifizierung (wasser- und staubdicht) und das wunderschöne Display. Die Kamera würde ich auch gerne aufzählen, doch zeigte sie bei schlechtem Licht schwächen.

Das Galaxy S5 hat mich auch optisch überrascht, in echt sieht es viel hochwertiger aus und liegt vor allem viel besser in der Hand als noch der Vorgänger. Ein Metallrahmen um das Gehäuse würde dem Gerät noch das gewisse „etwas“ verleihen, das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. Wie gesagt, das Galaxy S5 ist wirklich ein tolles Smartphone geworden und kann ich ohne wenn und aber weiterempfehlen.

Bei Fragen, scheut euch nicht 🙂

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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