Huawei Ascend P7 im Test

Der chinesische Hersteller Huawei hat bereits mit dem Ascend P6 eindrücklich bewiesen, dass man definitiv im Stande ist schöne und hochwertige Smartphones zu entwickeln. Ein Jahr später hat Huawei den Nachfolger, das Ascend P7, veröffentlicht, das seit diesem Sommer auch in der Schweiz erhältlich ist. Optisch sieht das Ascend P7 mehr oder weniger gleich aus wie der Vorgänger – was nicht zwingend negativ zu werten ist. Die Unterschiede sind vor allem unter der Haube zu finden.

Das Huawei Ascend P7 gehört zwar nicht zu den Highend-Smartphones, kann aber aufgrund der Ausstattung definitiv als Mittelklassen-Smartphone eingestuft werden. Wir sagen euch in unserem Testbericht, wie gut sich das Mittelklassen-Smartphone effektiv schlägt.

Die technischen Daten des Huawei Ascend P7

  • Display: 5.0 Zoll IPS-LCD Full-HD, 1920 x 1080 Pixel, Gorilla Glass 3
  • Prozessor: HiSilicon Kirin 910T (Quad-Core 1,8 GHz)
  • GPU: ARM Mali 450- MP4 (Quad-Core-GPU)
  • Speicher: 2 GB RAM, 16 GB intern (erweiterbar)
  • Kamera: 13 Megapixel Rückseite, 8 Megapixel Frontseite
  • Verbindungen: LTE, HSPA, Bluetooth 4.0, GPS, WLAN (a, b, g, n)
  • Akku: 2500 mAh
  • Gewicht: 124 Gramm (inkl. Akku)
  • Abmessungen: 139.8  x 68.80 x 6.5  mm 
  • Preis: ab CHF 378.90
Huawei Ascend P7

Verpackung und Lieferumfang
Das Huawei Ascend P7 wird in einer weissen, hochwertigen Verpackung ausgeliefert – obwohl unser Gerät schwarz ist. Zum Lieferumfang gehört ein USB-Netzteil, ein USB-Kabel, ein gutes Stereo-Headset, eine „Büroklammer“ (zum Öffnen des SIM- und microSD-Kartenslot) und die typischen Kurzanleitungen. Weiteres Zubehör versucht man vergebens.

Erster Eindruck und Verarbeitung
Vor dem Ascend P7 begleitete mich das Wiko Highway, das immerhin 154 Gramm auf die Waage bringt. Im Gegensatz dazu ist das Ascend P7 mit seinen 124 Gramm ein Leichtgewicht. Trotz dem 5 Zoll Display fällt das Ascend P7 kompakt aus und ist mit 6,5 mm auch sehr dünn geraten. Erhältlich ist das Smartphone in den Farben Schwarz und Weiss.

Für das Ascend P7 verwendet Huawei wie bereits im Vorgänger sehr hochwertige Materialien, die sich auch entsprechend hochwertig anfühlen. Der Rahmen besteht aus Aluminium, die Frontseite wie auch die Rückseite wird durch Corning Gorilla Glass 3 gegen Kratzern geschützt. Der 2500 mAh Akku kann übrigens nicht ausgewechselt werden.

Alles in allem, hat Huawei bei der Verarbeitung wieder sehr gute Arbeit geleistet – keine Spaltmasse, nichts knarzt. Das gefällt mir!

Die folgenden Anschlüsse sind beim Huawei Ascend P7 zu finden:

  • Oben: 3,5mm Kopfhöreranschluss
  • Unten: microUSB-Anschluss 2.0
  • Links: nichts 🙂
  • Rechts: Ein-/Ausschaltknopf, Lautstärke-Wippe, SIM-Karten-Schacht, microSD-Slot
  • Rückseite: Lautsprecher (mono), 13 Megapixel-Kamera
  • Frontseite: Hörmuschel, 8 Megapixel-Kamera, Benachrichtigungs-LED
Huawei Ascend P7

Display
Das Huawei Ascend P7 ist mit einem fünf Zoll grossen FullHD-Display (1920 x 1080 Pixel) ausgestattet, was einer Pixeldichte von 442 ppi entspricht. Das Display kann mit einer guten Helligkeit überzeugen, die sich auch ohne Probleme mit meinem Nexus 5 messen kann. Unter freiem Himmel kann das Display gut abgelesen werden. Dank FullHD-Auflösung ist das Display knackig scharf und kann auch beim Kontrast und bei der Farbdarstellung überzeugen. Das Ascend P7 verfügt über einen speziellen Modus, mit dem das Gerät auch mit Handschuhen benutzt werden kann. Das Touchscreen (oder der Touchscreen?) reagiert auch in den Rändern sehr gut auf Eingaben und erkennt bis zu zehn Finger.

Wie bereits weiter oben erwähnt, wird das Display durch Corning Gorilla Glass 3 gegen Kratzer geschützt.

Performance
Das Huawei Ascend P7 ist mit dem hauseigenen HiSilicon Kirin 910T Quadcore-SoC ausgestattet. Die Kernel takten jeweils mit je 1,8 GHz. In den Benchmarks liegt das Huawei Ascend P7 ganz klar hinter der Qualcomm-Konkurrenz (Snapdragon 800 / Snapdragon 801) zurück. Im AnTuTu Benchmark v5.1 kommt das Ascend P7 auf eine Punktzahl von 26500, die Qualcomm-Konkurrenz kommt auf Wertungen um die 30000 – 35000.

Im Alltagsbetrieb fällt das Defizit jedoch nicht so extrem aus, wie in den Benchmarks. Aber auch da, konnte ich hier und da kurze Denkpausen ausmachen. Die Denkpausen sind vor allem dann wahrnehmbar, wenn mehrere Apps gleichzeitig geöffnet sind. Für Poweruser ist das Ascend P7 also nicht wirklich empfehlenswert, auch für Gamer eher weniger. Mein zugegeben ziemlich überladenes Springfield (Die Simpsons) wollte auf dem Ascend P7 einfach nicht flüssig laufen. Auch Asphalt 8 wollte zwischenzeitlich nicht ganz so flüssig laufen. Wie gesagt, das Ascend P7 kann ich persönlich keinem Nutzer empfehlen, der gerne auch aufwändige 3D-Games spielen möchte.

Connectivity
Huawei spendiert dem Ascend P7 LTE der Kategorie 4, womit maximale Datenraten von bis  zu 150 Mbit/s (Down) und 50 Mbit/s im Upload ermöglicht werden. HSPA steht mit bis zu 42 Mbit’s zur Verfügung. Die Empfangsqualität empfand ich in der Testphase als sehr gut. An Stellen wo ich mit meinem Nexus 5 keinen Empfang mehr hatte, zeigte mir das Huawei Ascend P7 immerhin noch 1-2 Balken an.

Den aktuellsten und schnellsten WLAN-Standard 802.11 ac wird vom Ascend P7 nicht unterstützt, wie auch kein WLAN 5 GHz. Dafür kann sich die Empfangsqualität des WLAN-Moduls zeigen, die sich wiederum über der des Nexus 5 befindet. Das verbaute A-GPS/GLONASS-Modul kann mit einem schnellen GPS-Fix punkten. Darüber hinaus ist im Ascend P7 ebenfalls NFC verbaut.

Bei der Sprachqualität leistet sich Wiko keine Minuspunkte: Beide Teilnehmer sind gut verständlich, ohne nervenden Nebengeräusche.

Kamera
Das Huawei Ascend P7 hat zwei Kamera-Module verbaut, auf der Rückseite eine 13 Megapixel-Kamera (4128 x 3096 Pixel) mit LED-Blitz und an der Frontseite eine 8 Megapixel-Kamera. Die Hauptkamera auf der Rückseite bietet einen Autofokus und eine f2.0-Blende. Die Hauptkamera macht bei guter Beleuchtung sehr gute Bilder, wie man auf den untenstehenden Fotos sehen kann. Bei guter Beleuchtung können sich die Bilder meiner Meinung nach auch mit den Bildern des Samsung Galaxy S5 oder dem Apple iPhone 5S messen. Problematisch wird es, wenn die Beleuchtung nicht mehr so gut ist. Dann macht sich starkes rauschen bemerkbar, was auf den zu kleinen Sensor zurückzuführen ist.

Die Frontkamera macht immerhin Fotos mit 8 Megapixel und eignet sich dadurch auch sehr gut für „Selfies“ (wahrscheinlich das Wort des Jahres 2014). Mit der Panoramafunktion lassen sich sogar Gruppen-Selbstporträits erstellen, so genannte Groufies.

Das Kamera-Interface ist aufgeräumt und bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, unter anderem ein guter HDR-Modus oder auch ein sogenannter Schnappschuss-Modus. Tippt man zwei Mal auf die Leister-Taste, so wird automatisch ein Foto gemacht.

Software
Huawei setzt Android 4.4.2 mit der hauseigenen Benutzeroberfläche Emotion UI in der Version 2.3 ein. Wer erstmals ein Huawei-Smartphone nutzt, wird sich über den fehlenden App-Drawer wundern. Bei Huawei’s Benutzeroberfläche werden alle Apps und Widgets direkt auf dem Homescreen abgelegt. Das erinnert mich ein wenig an iOS von Apple. Optisch hat mir die Benutzeroberfläche sehr gut gefallen und wirkt aufgeräumt. Wem die Oberfläche so nicht gefällt, der kann sich zusätzliche Designs (samt Icons) herunterladen, um sein Smartphone seinen Wünschen anzupassen.

Zwar sind auch auf dem Huawei Ascend P7 diverse Apps vorinstalliert, doch lassen sich diese alle auch wieder deinstallieren! Das ist sehr erfreulich und geht bei der Konkurrenz beispielsweise nicht so einfach.

Akku
Im Ascend P7 verbaut Huawei einen 2500 mAh Akku der fest verbaut ist. Mit meinem Nutzungsverhalten (ca. 2 Std. surfen, 30 Minuten spielen, 1 Std. Spotify) komme ich gut über den Tag hinweg. Abends zeigte mir die Akkuanzeige jeweils noch um die 20-25% an. Alles in allem bin ich mit der Akkulaufzeit zufrieden.

Fazit
Wie in der Einleitung erwähnt, handelt es sich beim Huawei Ascend P7 um ein Mittelklassen-Smartphone. Das bestätigt auch unser Test mit dem edlen Smartphone. Was die gewählten Materialien und die Verarbeitung angeht, kann das Ascend P7 ohne Probleme mit den Highend-Smartphones mithalten. Die Peformance des hauseigenenen SoC, kann da allerdings nicht mit der Highend-Konkurrenz mithalten.

Dennoch, das Huawei Ascend P7 bietet ein gutes FullHD-Display, eine gute Sprachqualität, ein guter Akku, zahlreiche Schnittstellen wie NFC oder DLNA und auch LTE. Berücksichtigt man den aktuellen Preis von unter CHF 400.00, kann man mit dem Ascend P7 nichts falsch machen.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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