Android Auto im Test

Google hat kürzlich eine überarbeitete Version von Android Auto im Google Play Store veröffentlicht. Bis anhin war Android Auto kompatiblen Infotainment-Systemen in Fahrzeugen vorenthalten, mit der Version 2.0 ist dies jetzt nicht mehr der Fall. Im Prinzip wird jetzt nur noch ein Android-Smartphone (ab Android 5.0 Lollipop) und eine Docking-Station fürs Auto vorausgesetzt. Und schon kann es mit Android Auto los gehen!

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Was ist Android Auto?
Mit Android Auto bietet Google eine spezielle Benutzeroberfläche an, die auf die Nutzung im Auto ausgelegt ist. Konkret, die verschiedenen Menüpunkte und die Schriften sind deutlich grösser als sonst in Android OS. Damit wird sichergestellt, dass die App auch im Strassenverkehr eingesetzt werden kann. Eine ähnliche Lösung bietet Samsung für die eigenen Smartphones an.

Allerdings hat Android Auto einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Lösung von Samsung. Von Google Auto werden zahlreiche Apps unterstützt, darunter beliebte Apps wie WhatsApp, Spotify, Deezer oder Google Play Musik. Diese Apps sind komplett in Android Auto integriert und können vollumfänglich genutzt werden.

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Android Auto im Alltag
Viele aktuelle Fahrzeuge haben eine Bluetooth-Schnittstelle im Infotainment-System verbaut. Sogar mein Citroen C4 (Baujahr 2012) hat eine Bluetooth-Schnittstelle verbaut, allerdings kein Navi. Für mich kommt Android Auto also sehr entgegen und hat mich veranlasst, eine kleine Docking-Station zu kaufen. In Verbindung mit meinem Samsung Galaxy S7 edge habe ich Android Auto über die letzten Tagen im Alltag eingesetzt.

Android Auto bietet die Möglichkeit an das sich die App automatisch startet, sobald sich das Smartphone mit der Bluetooth-Schnittstelle im Auto verbindet. Somit konnte ich das Smartphone einfach auf meine Docking-Station im Auto legen und schon hat sich Android Auto automatisch gestartet. Cool und einfach!

Die Bluetooth-Schnittstelle kann Android Auto direkt nutzen um beispielsweise SMS- oder WhatsApp-Nachrichten anzuzeigen oder sogar vorzulesen. Wir Schweizer haben ja unterschiedliche Dialekte und schreiben Nachrichten ebenfalls in Schweizerdeutsch. Mit Schweizerdeutsch, egal welchen Dialekt man spricht bzw. schreibt, kommt Google Auto aber noch nicht wirklich klar. Es hört sich auf jeden Fall sehr amüsant an, wenn eine solche Nachricht vorgelesen wird.. Probierts mal aus 🙂

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Apropos Sprache: Android Auto bietet zwar eine Sprachsteuerung an, diese muss aber manuell durch den Nutzer gestartet werden. Schade. Es wäre deutlich komfortabler wenn die Sprachsteuerung mit einem Sprachbefehl („OK Google Auto“, oder so..) gestartet werden könnte.

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Navigieren mit Android Auto
Selbstverständlich ist in Android Auto auch Google Maps eingebunden, was ich persönlich als das Highlight von Android Auto ansehe. Wer kein Navi im Auto hat, kann einfach Google Maps zur Navigation nutzen. Das funktioniert in der Praxis soweit ohne Probleme. Was mich ein bisschen stört, in Android Auto habe ich keine Möglichkeit gefunden, um ein Navigationsziel mittels Texteingabe zu suchen. Es werden nur die letzten Ziele in der App angezeigt. Immerhin: Alternativ kann das Navigationsziel mittels Spracheingabe gesucht werden.

Eines darf man aber nicht ausseracht lassen: Google Maps benötigt eine Verbindung zum Internet, folgerichtig sollte man ein Abo mit einem hohen oder im besten Fall sogar unlimitiertem Datenvolumen haben. Im Ausland sollte Android Auto in Verbindung mit der Navigation nicht eingesetzt werden, sonst könnte es ziemlich schnell teuer werden.

Fazit
Android Auto ist für Fahrzeughalter die kein Navi oder Infotainment-System verbaut haben, definitiv eine gute Sache. In Kombination mit einer Bluetooth-Schnittstelle und einer Docking-Station fürs Auto, macht Android Auto auf jeden Fall Sinn. Die Navigation verläuft, wie gewohnt von Google Maps, ohne Probleme und brachte mich sicher und ohne Umwege ans Ziel. Die Optik ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt aber für eine unkomplizierte Bedienung. Insofern kann ich Android Auto empfehlen – fehlt einfach noch eine automatische Sprachsteuerung.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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