Huawei Mate 9 im Test

Erst noch kam das Huawei Mate 8 auf den Markt, schon ist der Nachfolger in Form des Huawei Mate 9 erhältlich. Nach nur knapp 10 Monaten bringen die Chinesen bereits den Nachfolger auf den Markt, das ist schon eher unüblich. Reicht diese Zeit überhaupt aus, um bereits ein neues überzeugendes Smartphone bzw. Phablet auf die Beine zu stellen? Tendenziell kann ich diese Frage nach gut drei Wochen mit dem Mate 9 schon hier mit Ja beantworten.

Was das im Detail bedeutet, könnt ihr dem ausführlichen Testbericht zum Huawei Mate 9 entnehmen.

Spezifikationen zum Huawei Mate 9
Display: 5,9 Zoll IPS-Display mit 1920 x 1080 Pixel
Prozessor/GPU: HiSilicon Kirin 960 (4x Cortex A73 bei 2,4 GHz / 4x Cortex A53 bei 1,8 GHz), ARM Mali-G71MP8
Speicher: 4GB RAM, 64GB erweiterbarer Speicherplatz
Betriebssystem: Android 7.0 Nougat mit EMUI 5.0
Hauptkamera: Leica Dual-Kamera f/2.2 mit 12 MP RGB-Sensor und optischer Bildstabilisierung + 20 MP Monochrom-Sensor
Frontkamera: 8 MP mit Autofokus
Verbindungen: 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, LTE Cat. 11, GPS, Dual-SIM
Akku: 4000 mAh mit SuperCharge
Abmessungen: 156,9 x 78,9 x 7,9 mm
Gewicht: 192 Gramm

Erster Eindruck und Verarbeitung
Wow ist das Display gross! Das war mein erster Eindruck vom Huawei Mate 9. Das neue Gerät von Huawei bietet ein 5,9 Zoll Display an, was immerhin einer Diagonalen von 14,9 Zentimetern entspricht. Deshalb spricht man beim Mate 9 im Fachjargon nicht mehr von einem Smartphone, sondern von einem Phablet. Dazu gehört unter anderem auch das Samsung Galaxy Note 7, das aufgrund technischer Mängel (Akku) vom Markt genommen werden musste. Die Chinesen haben die Gunst der Stunde genutzt und versuchen mit dem Mate 9 die Lücke die Samsung hinterlässt zu schliessen. Was das Mate 9 aber nicht bietet, ist ein intelligenter Stylus, wie es bei der Note-Reihe von Samsung der Fall ist und von den Käufern geschätzt wurde.

In Sachen Design bleibt sich Huawei treu und setzt mehr oder weniger das identische Design wie beim Vorgänger ein. Auf der Frontseite dominiert das grosse Display. Das Verhältnis zwischen Display und Gehäuse ist Huawei wieder besonders gut gelungen – chapeau. Auf der Rückseite ist die in Zusammenarbeit mit Leica entwickelte Dual-Kamera angebracht und der sehr schnell reagierende Fingerabdrucksensor. Zudem ist noch ein Mikrofon oberhalb der Kamera verbaut. Davon gibt es übrigens gleich 4 (!) beim Mate 9. Auf der linken Seite ist der nanoSIM- und microSD-Kartenslot angebracht, der Wahlweise zwei nanoSIM- oder eine nanoSIM sowie eine microSD-Karte aufnehmen kann. Gegenüber, also auf der Rechtenseite, ist die Lautsprecherwippe und der Power-Button zu finden. Unten ist der USB Typ C-Anschluss, der Kopfhöreranschluss sowie der Lautsprecher angebracht. Obwohl das Mate 9 ein sehr grosses Display verbaut hat, können sich die Abmessungen sehen lassen: 156,9 x 78,9 x 7,9 mm bei einem Gewicht von 192 Gramm.

Bei der Verarbeitung hat Huawei schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sehr hochwertige Geräte produzieren können. Auch beim Huawei Mate 9 wird man von den Chinesen nicht enttäuscht. Das Gerät ist aus einem Aluminiumstück gefertigt, nur der obere und untere Teil besteht aufgrund der Empfangsleistung aus Plastik bzw. Kunststoff. Die Übergänge zwischen Metall und Plastik/Kunststoff sind praktisch nahtlos und sehr gut verarbeitet. Bei meinem Testgerät knarzt nichts und alles sitzt bombenfest. Die Tasten an den Seiten weisen einen guten Druckpunkt auf. Ihr seht, auch das Huawei Mate 9 ist ein sehr hochwertig verarbeitetes und in meinen Augen sehr schönes Gerät – das aber leider nicht wasserdicht ist.

Display
Huawei verbaut auch im neuen High-End-Gerät kein QHD-Display (2560 x 1440 Pixel), sondern wiederum ein IPS-Display mit FullHD-Auflösung 1920 x 1080 Pixel. Das Display kommt dennoch auf eine Pixeldichte von 373 ppi, einzelne Pixel sind bei normalen Gebrauch nicht sichtbar. Obwohl Huawei auf die QHD-Auflösung verzichtet, macht das Display auf mich einen sehr guten Eindruck. Die Farben werden knackig dargestellt und der Kontrast stimmt. Auch den Test bei direkter Sonneinstrahlung meistert das Huawei Mate 9 äusserst gut, was dem Phablet eine hohe Displayhelligkeit bescheinigt. Im direkten Vergleich zu meinem Samsung Galaxy S7 edge mit QHD-Auflösung und AMOLED-Technologie, konnte ich keine grossen Unterschiede feststellen. Klar, bedingt der AMOLED-Technologie, wirken die Farben vom Galaxy S7 edge nochmals eine Runde knackiger, aber genau das ist Geschmacksache und gefällt nicht jedem.

In den Einstellungen kann das Display nach den eigenen Wünschen angepasst werden. Unter anderem kann die Farbtemperatur sehr detailliert eingestellt werden. Auch können die dpi-Werte angepasst werden, womit die Inhalte entweder grösser oder eben kleiner dargestellt werden. Zudem verfügt das Mate 9 einen Blaufilter, der Huawei ganz einfach Sehkomfort nennt. Damit soll man auch abends angenehm mit dem Mate 9 surfen oder ein E-Book lesen können.

Wer sich ein Smartphone für VR-Inhalte kaufen möchte, der liegt mit dem Huawei Mate 9 an der falschen Adresse. Nicht weil das Gerät die relativ hohen Hardware-Anforderungen nicht bewältigen könnte, sondern weil dafür die FullHD-Auflösung an seine Grenzen stösst. Die Inhalte werden zwangsläufig pixelig dargestellt, ein QHD-Display hätte hier bessere Ergebnisse geliefert. Bekanntlich hat der chinesische Hersteller neben der Standard-Version vom Mate 9 zusätzlich eine (ziemlich teure) Porsche-Edition und Pro-Edition vorgestellt, die beide mit QHD-Displays ausgestattet sind. Es wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen, wenn Huawei das QHD-Display auch für die Standard-Version eingesetzt hätte. Auf der anderen Seite benötigt ein FullHD-Display weniger Power und sorgt somit für eine bessere Akkulaufzeit. Ihr seht, es gibt auch hier ein dafür und dagegen.

Hardware / Performance
Das Huawei Mate 9 ist mit dem neuesten HiSilicon Kirin 960 Prozessor ausgestattet, der von 4GB LPDDR4-1800 Arbeitsspeicher und der Mali-G71 MP8 GPU flankiert wird. Beim internen Speicherplatz verbaut Huawei einen sehr schnellen 64GB UFS 2.1 Flashspeicher. Die Kirin-Prozessoren konnten schon in der Vergangenheit leistungstechnisch überzeugen, wurden aber etwas durch die eingesetzten GPU’s ausgebremst. Das ist offensichtlich bei Huawei angekommen und spendieren dem Mate 9 eine schnelle Mali-G71 MP8 GPU mit 900 MHz, die unter anderem die Vulkan Engine 1.0 und OpenGL ES 3.2 unterstützt. Insgesamt soll die eingesetzte GPU im Vergleich zum Vorgänger bis zu 180% mehr Leistung abliefern.

Lust auf Benchmarks? Kein Problem, obwohl ich nicht wahnsinnig viel Wert auf Benchmarks lege. Im AnTuTu-Benchmark schlägt sich das Mate 9 ganz gut durch, kommt aber nicht an die Werte vom Exynos 8890 (Galaxy S7 edge) oder dem Snapdragon 821 heran. Ein anderes Bild zeigt sich beim Geekbench, wo sich das Mate 9 nur vom iPhone 7 Plus geschlagen geben muss. Der Abstand zur absoluten Spitze ist auf jeden Fall kleiner als es noch beim Vorgänger, dem Mate 8, der Fall war.

Im Vergleich zum Samsung Galaxy S7 edge konnte ich zumindest im Alltag keine wirklich spürbaren Unterschiede feststellen. Beide Geräte öffnen Apps sehr schnell. Falls ein Gerät wirklich schneller, dann dürfte es wenn überhaupt im Sekunden-Bereich liegen. Einzig bei der Galerie-App konnte ich einen spürbaren Unterschied feststellen: Das Mate 9 öffnet diese doch bedeutend schneller als das Galaxy S7 edge. Ansonsten schenken sich die beiden Smartphones meiner Meinung nach nichts.

im Vergleich zum Galaxy S7 edge

Software
Das Huawei Mate 9 wird mit Android 7.0 Nougat und der hauseigenen Benutzeroberfläche Emotion UI (EMUI) 5.0 ausgeliefert. Huawei hat sich ziemlich ins Zeug gelegt und hat zahlreiche Verbesserungen, Neuerungen und Optimierungen an der eigenen Benutzeroberfläche vorgenommen. Neu dominieren die Farben Blau für die Schrift und Weiss für den Hintergrund. Wem das Standard-Design nicht zu sagt, kann beim Mate 9 wieder auf alternative Designs umsteigen oder auf einen anderen Launcher setzen. Mir persönlich gefällt die Benutzeroberfläche von Huawei deutlich besser als TouchWiz von Samsung. In meinen Augen wirkt EMUI 5.0 im Vergleich zu TouchWiz einfach erwachsener. Gewisse Parallelen zu Apple iOS sind allerdings nicht von der Hand zu weisen.

Für Fans vom App-Drawer gibt es zudem gute Neuigkeiten: EMUI 5.0 hat jetzt endlich einen App-Drawer mit an Bord. Bisher hat Huawei konsequent auf den App-Drawer verzichtet, nun kann dieser optional aktiviert werden. Standardmässig ist der App-Drawer inaktiv, über die Einstellungen kann dieser aber mit wenigen Klicks aktiviert und genutzt werden.

Android-Besitzer kennen es allzu gut: Am Anfang läuft das ganze System rasend schnell, mit der Zeit bremst sich das System aber immer mehr aus. Beim Huawei Mate 9 soll dies nicht mehr passieren. Unter dem Slogan „Born fast, stay fast“ wirbt Huawei damit, dass das System auch bei längerer Nutzung nicht langsamer werden soll. Ob das in der Praxis tatsächlich so gut funktioniert, wie es uns Huawei glaubhaft machen will, konnte ich leider nicht überprüfen. Mein Testgerät musste ich nach knapp drei Wochen wieder zurücksenden. Bis zu diesem Zeitpunkt machte das System aber einen sehr flotten Eindruck.

Ein paar Huawei-Apps sind ebenfalls wieder vorinstalliert, wie beispielsweise einen Telefonmanager, die Gesundheits- und Smart Controller-App. Im Telefonmanager könnt ihr unnötig verbrauchten Speicherplatz freigeben oder den Arbeitsspeicher leeren. Mit dem Smart Controller könnt ihr praktisch jedes beliebige Gerät mit IR-Empfänger steuern. Ja, das Huawei Mate 9 hat einen IR-Sender verbaut und gehört damit leider nur noch zu einer Minderheit. Ich finde es sehr praktisch, wenn ich mal mein TV-Gerät (oder ab und zu auch ein anderes) mit dem Smartphone steuern kann.

Ein Feature möchte ich noch hervorheben: die Klon-Funktion. Momentan können die beiden Apps WhatsApp und Facebook einfach geklont werden. Es ist also möglich auf dem Mate 9 gleich zwei WhatsApp-Konten installiert zu haben. Das macht ja auch Sinn, schliesslich hat das Mate 9 Platz für zwei SIM-Karten. So kann man beispielsweise einen geschäftlichen und einen privaten WhatsApp-Account auf dem Gerät installiert haben und nutzen.

Kameras
Auch im Huawei Mate 9 setzt Huawei auf eine Dual-Kamera, die in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt wurde, ein. Die Dual-Kamera feierte im Huawei P9 Premiere und wurde für das Mate 9 nochmals verbessert und weiterentwickelt. Der Monochrom-Sensor löst neu mit 20 Megapixeln auf, der RGB-Sensor weiterhin mit 12 Megapixeln. Durch diese Kombination verspricht sich Huawei bessere Fotos auch bei schlechtem Licht. Die Dual-Kamera des Mate 9 unterstützt nun auch 4K- bzw. UHD-Videos.

Während im Huawei P9 (Plus) auf einen optischen Bildstabilisator (OIS) verzichtet wurde, ist dieser im Mate 9 nun samt Laserautofokus und Dual-LED-Blitz integriert. Der optische Bildstabilisator sorgt für verwackelungsfreie Fotos und Videos. Bei Videos gilt zu beachten, dass der optische Bildstabilisator nur bis zu FullHD-Aufnahmen bei 30 fps unterstützt wird.

Wie sieht es mit der Fotoqualität aus? Bei Tageslicht liefert das Huawei Mate 9 sehr gute Fotos ab. Die praktisch rauschfreien Fotos haben eine gute Schärfe und die Farben werden natürlich wiedergegeben. Subjektiv gesehen, kommen die Tagesaufnahmen nicht ganz an die Qualität des Samsung Galaxy S7 edge heran, wobei die Unterschiede wirklich minimal sind.

Bei Nacht sind die Unterschiede besser erkennbar. Obwohl die Aufnahmen vom Mate 9 besser ausfallen als noch beim Huawei P9, können sie mit der Konkurrenz aus Süd Korea nicht mithalten. Die Bilder haben gut sichtbares und teils starkes Rauschen, was an der f/2.2 Blende liegen dürfte. Interessant: Nutzt man nur den Monochrom-Sensor, nimmt das Rauschen bei Aufnahmen mit wenig Licht wiederum sichtbar ab.

Das Mate 9 unterstützt den sogenannten Crystal Zoom. Das ist im Prinzip nichts anderes als ein bis zu 2-facher digitaler Zoom. Allerdings soll man laut Huawei keine Einbussen bei der Qualität der Bilder machen müssen, da auch hier wieder das Zusammenspiel des RGB- und Monochrom-Sensors zum Zuge kommt. Die mit Crystal Zoom gemachten Fotos haben tatsächlich keine starken Qualitätseinbussen. An einen echten, optischen Zoom kommen die Fotos aber trotzdem nicht ganz heran. Ansonsten gibt es die üblichen Modi wie HDR, Zeitraffer, Lichtmalerei, Nachtaufnahme und zahlreiche Filter, womit man seine Fotos „aufpimpen“ kann.

Bei den Videoaufnahmen ist mir neben der guten Bildqualität, auch die Tonqualität sehr positiv aufgefallen. Hier dürften die vier Mikrofone(!) für den Unterschied sorgen. Videos können wie bereits erwähnt auch in 4K aufgenommen werden. Wer seine Videos gerne mit 60 fps aufnehmen möchte, kann dies bis zur FullHD-Auflösung tun.

Kamera

Last but not least, noch ein paar Worte zur Frontkamera. Huawei hat hier eine 8 Megapixel-Kamera mit echtem Autofokus und einer f/1.8 Blende verbaut. Die Selfies werden tatsächlich sehr schnell scharfgestellt und weisen eine wirklich gute Qualität auf. Auch für die Frontkamera gibt es wieder einige nette Features, wie die Möglichkeit ein Gruppen-Selfie zu erstellen. Das hat im Test zufriedenstellend geklappt.

Zusammengefasst: Was mir an der Kamera besonders gut gefällt, ist der grosse Umfang an Einstellungsmöglichkeiten und Filtern. Es macht schlichtweg Spass mit den vielen Filtern herumzuspielen und auch das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Wer also gerne mit Filtern herumspielt, der wird mit den Möglichkeiten der Huawei-Kamera auf jeden Fall glücklich werden.

Ein paar Beispielfotos findet ihr unter diesem Link.

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Connectivity / Sprachqualität
Das Huawei Mate 9 bietet als eines der ersten Smartphones bereits LTE Cat. 11 an und unterstützt somit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 600 Mbit/s sowie bei Upload von bis zu 75 Mbit/s. Das sind alles natürlich theoretische Werte die in der Praxis nur schwer (oder gar nicht) zu erreichen sind. Testen konnte ich das sowieso nicht, da meines Wissens aktuell kein CH-Provider entsprechende Geschwindigkeiten anbietet. Was der Empfang angeht, zeigte das Mate 9 absolut keine Schwächen und stellte sogar mein Samsung Galaxy S7 edge in den Schatten. An Orten wo ich mit meinem Galaxy S7 edge nur 2-3 Balken hatte, zeigte mir das Mate 9 noch vollen LTE-Empfang an.

Das Mate 9 unterstützt die WLAN-Standards a/b/g/n/ac und versteht sich folgerichtig mit 2,4 und 5GHz-Netzen. Was die Reichweite angeht, schlägt sich das Huawei Mate 9 sehr gut und besser als mein sonst eingesetztes Galaxy S7 edge. Bei der Geschwindigkeit und Stabilität konnte ich hingegen keine nennenswerte Unterschiede feststellen. Bluetooth wird in der Version 4.2 unterstützt und ein IR-Sensor ist mit von der Partie.

Bei der Sprachqualität gibt es absolut nichts zu bemängeln. Der Gesprächspartner konnte mich während dem ganzen Gespräch sehr gut verstehen, gleich sieht es bei mir aus. Laute Umgebungsgeräusche werden zudem von der Software gut herausgefiltert. Wer ab und zu ein Gespräch über die Freisprechfunktion führen möchte, wird mit dem Mate 9 ebenfalls keine Probleme haben. Zwar ist über die Lautsprecher ein Rauschen hörbar, doch konnte ein Testgespräch ohne Probleme geführt werden. Die verbauten Lautsprecher haben übrigens etwas mehr „Wumms“ als die vom Galaxy S7 edge.

Akkulaufzeit
Das Huawei Mate 9 hat einen 4000 mAh Akku mit SuperCharge-Funktion verbaut. Innerhalb von 90 Minuten soll der 4000 mAh Akku von 0 auf 100% geladen sein. Die ersten 50% werden sogar nach 20 Minuten erreicht. In der Praxis konnte ich diese Werte nicht ganz erreichen. In 20 Minuten wurde der Akku bei meinem Testgerät von 0 auf 44% geladen. Eine Komplettladung dauerte ca. 100 Minuten. Damit SuperCharge überhaupt funktioniert, muss zwingend das mitgelieferte Netzteil und Kabel genutzt werden!

Die Akkulaufzeit ist zwar nicht so überragend wie ich mir das erhofft habe, aber nach wie vor auf einem guten bis sehr guten Niveau. Letztendlich kommt es auf die Nutzung des Geräts an, die ja bekanntlich bei jedem Nutzer unterschiedlich ausfällt. Bei meinem Gerät erreichte ich eine Laufzeit von gut einem Tag, wobei am Abend der Akku nur noch 20% anzeigte. Mein Alltag sieht ungefähr so aus: 4 Stunden Display an, 2 Stunden Musik hören via Deezer (ähnlich wie Spotify), 4 Stunden surfen und 1 Stunde Solitär spielen.

Das Huawei Mate 9 hat zusätzlich ein Energiespar-Modus mit an Bord. Damit kann die Akkulaufzeit stark verlängert werden, allerdings muss man auch auf (stromhungrige) Funktionen verzichten.

Fazit
Mit dem Mate 9 hat Huawei ein sehr gutes Phablet auf den Markt gebracht, das den einen oder anderen enttäuschten Galaxy Note 7-Interessenten überzeugen könnte. Neben der verbesserten Leica-Dual-Kamera, die aber weiterhin noch nicht auf Top-Niveau ist, hat Huawei erfolgreich an der Performance gearbeitet. Hier und da erzielt das Mate 9 sogar Bestwerte oder liegt dann zumindest nicht weit hinter der Konkurrenz zurück. Im Alltag zeigte das Huawei Mate 9 keine erkennbaren Schwächen, in den drei Wochen hatte ich keinen einzigen Absturz zu verzeichnen und das System lief ohne Ruckler. Bei der Akkulaufzeit erreichte das Mate 9 insgesamt gute bis sehr gute Werte, was wiederum dem grosszügig bemessenen Akku und wohl auch dem FullHD-Display (benötigt weniger Akku als ein QHD) zu verdanken ist. Die hauseigene Benutzeroberfläche EMUI 5.0 ist Geschmacksache, mir persönlich sagt sie jedenfalls zu.

Das wirklich gute 5,9 Zoll Display löst nur mit FullHD auf, was wie bereits erwähnt auch seine Vorteile hat. Dennoch wünsche ich mir für den Nachfolger ein QHD-Display. So langsam nimmt das Thema Virtual Reality auch dank Google Daydream Fahrt auf, ein FullHD-Display eignet sich dafür schlichtweg nicht und würde keinen Spass machen. Das sieht auch Google so und setzt für Google Daydream mindestens ein QHD-Display voraus.

Zusammengefasst: Mit dem Mate 9 spielt Huawei definitiv an der Spitze mit, für den Thron reicht es aber aufgrund der genannten Punkte (noch) nicht.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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