Samsung Galaxy S8+ im Test – Das Flaggschiff-Smartphone glänzt, aber nicht makellos

Obwohl Samsung als praktisch letzter sein neues Flaggschiff-Smartphone, das Galaxy S8 bzw. Galaxy S8+, präsentiert hat, gehörten die Schlagzeilen über die letzten Monaten den Südkoreanern. Samsung hat es wie in der Vergangenheit geschafft, einen regelrechten Hype um das neue Flaggschiff zu schnüren. Schon vor der offiziellen Vorstellung sahen wir das Gerät aus allen erdenklichen Blickwinkeln und auch das Datenblatt galt als bestätigt. Ich bin der Überzeugung, dass der eine oder andere Leak bewusst von Samsung gestreut wurde – günstigeres Marketing gibt’s kaum!

In den letzten Wochen habe ich mir das Galaxy S8+ etwas genauer angeschaut. Meine ersten Eindrücke mit dem Galaxy S8+ findet ihr bereits in diesem Artikel. Ob sich in der Zwischenzeit etwas an meinem ersten, durchaus positiven Eindruck geändert hat, erfährt ihr auf den folgenden Zeilen. Fangen wir zuerst aber mal mit den technischen Daten des Galaxy S8+ an, die sich wie folgt lesen:

Display: 6,2 Zoll Super-AMOLED, 531 ppi
Prozessor/GPU: Samsung Exynos 8895, Mali-G71
Speicher: 4 GB RAM, 64 GB UFS 2.1 (erweiterbar)
Betriebssystem: Android 7.0 Nougat, Samsung Experience 8.1
Hauptkamera: 12 Megapixel mit f/1.7 Blende
Frontkamera: 8 Megapixel mit f/1.7 Blende
Verbindungen: USB Typ C (USB 3.1), WLAN ac, Bluetooth 5, GPS, GLONASS, Galileo, NFC
Akku: 3500 mAh
Abmessungen: 159,5 x 73,4 x 8,1 mm
Gewicht: 173 Gramm

Design und Verarbeitung
Ja, das Galaxy S8+ ist ein echter Hingucker geworden. Mit dem gebotenen Design und dem neuen 18,5:9 Displayverhältnis sieht das Gerät schon etwas „futuristisch“ aus. Glaubt mir, andere Smartphones sehen neben dem Galaxy S8 gleich etwas altbacken aus. Die Frontpartie besteht praktisch nur aus Display, weswegen der Home-Button samt Fingerabdrucksensor und dem Samsung-Logo unterhalb der Ohrmuschel wegrationalisiert wurden. Erstmals in der Geschichte der Galaxy S-Reihe verzichtet Samsung also auf einen physischen Home-Button.

Im Vergleich zum Galaxy S7 edge liegt das Galaxy S8+ nochmals spürbar besser in der Hand. Das Gerät weist auf der Frontseite wie auch auf der Rückseite abgerundete Ecken auf, womit das Gerät wirklich sehr angenehm in der Hand liegt und somit für eine hervorragende Haptik sorgt. Scharfe Kanten sind am Gehäuse nicht auszumachen, alles wirkt wie aus einem Guss. Die Rückseite besteht wie schon beim Vorgänger Galaxy S7 (edge) und Vorvorgänger Galaxy S6 (edge) aus Glas, während der Gehäuserahmen aus Metall besteht. Generell kann man sagen, dass sich Samsung offensichtlich auf die Frontpartie fokussiert hat, die Rückseite ähnelt den Vorgängern. Diesmal hat sich Samsung allerdings dazu entschieden, den Gehäuserahmen bei der Farbvariante Midnight Black komplett in Schwarz zu halten, das war beim Galaxy S7 edge noch nicht der Fall.

Wer schon ein Smartphone mit einer Glasrückseite im Einsatz hatte, der kennt das Problem mit den Fingerabdrücken. Man ist praktisch – zumindest am Anfang – immer damit beschäftigt, das Glas von den unschönen Fingerabdrücken zu befreien. Das ändert sich auch beim Galaxy S8+ nicht. Kaum gebraucht, ist das Gerät schon mit zahlreichen Fingerabdrücken übersäht. Ausserdem scheint das Galaxy S8+ den Staub magisch anzuziehen. Kurze Zeit in der Hosentasche und schon ist vor allem der Gehäuserahmen voller Staub.

Was die Verarbeitung angeht, kann ich absolut nichts bemängeln. Wie bereits erwähnt, finden sich am Gehäuse keine scharfen Kanten oder unnötige Spaltmasse. Am Gerät knarzt oder wackelt nichts, auch die Tasten (inklusive Bixby-Button..) haben einen knackigen Druckpunkt. Alles in allem gefällt mir das Design ausserordentlich gut und die Verarbeitung ist ebenfalls auf einem Top-Niveau. Bei einem knapp 900 Franken teuren Smartphone, habe ich aber auch nichts anderes erwartet.

Display
Samsung setzt beim Galaxy S8 und Galaxy S8+ erstmals ausschliesslich auf Edge-Displays. In den Jahren zuvor hat Samsung diese Entscheidung den Käufern überlassen, schliesslich mag nicht jeder die abgerundeten Edge-Displays. Wer keine Edge-Displays mag, muss sich also ab sofort bei der Konkurrenz umsehen oder bleibt bei seinem Galaxy S7. Mich persönlich stört das Edge-Display keineswegs, sehe bis auf das gelungene Erscheinungsbild aber keinen echten Mehrwert dahinter. Die Seiten-Paneele sind bei mir schon gar nicht aktiv.

Glaubt man den Spezialisten von DisplayMate, ist das 6,2 Zoll grosse QHD+ AMOLED-Display (2960 x 1440 Pixel) des Galaxy S8+ das aktuell beste auf dem Markt. Ob das wirklich zutrifft, hat meiner Meinung nach mit dem eigenen Geschmack zu tun. Einige da draussen schwören auf AMOLED-Displays, andere hingegen bevorzugen LCD-Displays. Letztendlich ist es Geschmacksache. Mir persönlich hat beispielsweise auch das Display des LG G6 sehr gut gefallen, welches aber auf die LCD-Technologie baut.

Typisch für die AMOLED-Technologie weist das Display einen sehr guten Schwarzwert und sehr knackige Farben auf. Die Farbwärme kann in den Einstellungen jedoch angepasst werden, wer nicht auf allzu knackige Farben steht. Ausserdem kann das Display in Puncto hervorragender Helligkeit und Blickwinkelstabilität überzeugen. Das Display lässt sich also auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen. Probleme mit dem ominösen Rotstich, konnte ich übrigens bei meinem Gerät nicht ausfindig machen – zum Glück.

Interessanterweise liefert Samsung das Galaxy S8(+) per Default mit eingestellter FHD+ Auflösung aus. Natürlich kann in den Systemeinstellungen auf die QHD+ Auflösung gewechselt werden, was wiederum aber auf Kosten der Akku-Laufzeit geht. Ich habe bei mir die FHD+ Auflösung aktiv und kann ehrlich gesagt im Alltag keinen Unterschied zwischen FHD+ und QHD+ feststellen.

Das neue Displayverhältnis von 18,5:9 sorgt zwar dafür, dass das Display und letztendlich auch das Gehäuse nicht breiter geworden ist, dafür ist das Display aber deutlich länger in der Vertikale. Das hat einen Vor- und einen Nachteil: Zwar kann mit einer Hand die andere Seite des Displays erreicht werden, nicht aber die Benachrichtigungsleiste ganz oben. Ich würde jetzt von mir nicht behaupten das ich kurze Finger habe, eher im Gegenteil, doch es ist auch für mich praktisch unmöglich die Benachrichtigungsleiste zu erreichen.

Einen weiteren Nachteil des neuen Displayverhältnis offenbart sich beim Anschauen von Videos. Wer sich beispielsweise auf YouTube ein Video anschaut, muss sich mit schwarzen Balken links und rechts abfinden. Immerhin lassen sich Videos automatisch an das neue Displayverhältnis anpassen, wie übrigens auch alle Apps, die das neue Verhältnis noch nicht unterstützen.

Hardware / Performance
Das Samsung Galaxy S8+ ist in der europäischen Variante mit dem hauseigenen Exynos 8895-Octa-Core-SoC (wird im 10-Nanometer-Verfahren hergestellt), 4 GB RAM Arbeitsspeicher und der Mali-G71 GPU ausgestattet. Der interne Speicherplatz (UFS 2.1) beläuft sich auf 64 GB, wobei davon ca. 52 Gigabyte frei belegbar sind. Damit liefert das Gerät nicht nur in den Benchmarks eine hervorragende Performance ab, sondern sorgt auch im Alltag für ein ruckelfreies Arbeiten.

Lust auf ein paar Benchmarkwerte? Könnt ihr haben! Im AnTuTu Benchmark erreichte das Galaxy S8+ im Schnitt ca. 173.000 Punkte bei insgesamt vier Messungen. Im Geekbench 4.0 kommt das neue Flaggschiff-Smartphone von Samsung auf 2005 im Single- und auf 6720 Punkte im Multi-Core-Test. Im GFXBench bei 1080p und im T-Rex Offscreen-Test erreichte das Smartphone eine beachtliche Framerate von 120 fps. Es erklärt sich praktisch von selbst, dass die aktuellen Spiele alle ohne Probleme auf dem Galaxy S8+ laufen.

Einen grossen Unterschied zwischen dem Vorgänger Galaxy S7 edge konnte ich im Alltag indes nicht feststellen. Wer schon jetzt ein Galaxy S7 edge im Einsatz hat, kann in meinen Augen getrost auf das Galaxy S8 verzichten.

Der Fingerabdrucksensor
Ja, der Fingerabdrucksensor ist ein Thema für sich. Ich glaube eine unpassendere Stelle als auf der Rückseite rechts neben der Kamera, hätte man gar nicht mehr dafür finden können. Der Fingerabdrucksensor ist damit einfach viel zu hoch oben platziert. Ausserdem betatsche ich mit meinen Fingern zuerst immer die Kameralinse – unschön. Wieso man den Sensor nicht einfach unterhalb der Kamera verbaut haz, so wie es schon viele Hersteller tun, ist mir definitiv ein Rätsel.

Ich bin jetzt so weit, dass ich den Fingerabdrucksensor gar nicht mehr nutze. Aktuell nutze ich den neuen Iris-Scanner, der Samsung schon beim Galaxy Note 7 verbaut hatte. Der funktioniert bei optimalen Lichtverhältnissen auch ganz gut, sofern man kein Brillenträger ist. Der Iris-Scanner bekundet aber seine Probleme, wenn es sehr hell (direkte Sonneneinstrahlung) oder viel zu dunkel ist. Alternativ bietet Samsung auch die Gesichtserkennung an, die den Dienst auch relativ gut verrichtet, aber nicht wirklich sicher ist. Ein Foto meines Gesichts reicht schon, um die Gesichtserkennung zu umgehen.

Die Gesichtserkennung und der Iris-Scanner können übrigens nicht zeitgleich aktiviert sein. Man muss sich also vorab entscheiden, ob man nun die Gesichtserkennung oder den Iris-Scanner zur Entsperrung nutzen möchte.

Kamera
Nein, das Samsung Galaxy S8 hat keine Dual-Kamera verbaut. Zwar hat Samsung angeblich Prototypen mit Dual-Kamera in der Pipeline gehabt, war mit dem Resultat aber offensichtlich nicht zufrieden. Deshalb werkelt im Galaxy S8+ wiederum ein 12 Megapixel-Sensor mit einer f/1.7 Blende. Samsung hat die Kamera nach eigenen Angaben gezielt optimiert, was ohnehin nicht ganz einfach war, denn schon das Galaxy S7 edge lieferte hervorragende Bilder!

Im Detail verbaut Samsung einen 12 Megapixel-Sensor mit f/1.7 Blende und einer Pixelgrösse von 1,4 µm. Die Kamera hat einen Autofokus, LED-Blitz und optischen Bildstabilisator verbaut. Durch die Lichtstarke Blende, lassen sich Fotos auch bei weniger guten Lichtverhältnissen mit einer sehr zufriedenstellenden Qualität machen. Hier spielt die f/1.7 Blende definitiv seine Stärken aus und liefert tolle Ergebnisse. Fotos bei Tageslicht überzeugen durch eine gute Bildschärfe, allerdings werden von der Kamera manche Farben für meinen Geschmack etwas zu gesättigt aufgenommen.

Videos können in 4K bei einer Framerate von 30 fps aufgenommen werden. FullHD-Videos können sogar mit 60 fps aufgezeichnet werden. Die Videos weisen ebenfalls eine sehr gute Qualität auf, obwohl auch hier leider manche Farben etwas zu gesättigt aufgezeichnet werden. Vollends überzeugen konnte mich dafür die Frontkamera mit Autofokus. Neu bietet Samsung innerhalb der Kamera-App auch ein paar AR-Modi an – man will ja den Trend dazu nicht verpassen.

Ein paar Beispielfotos von der Kamera des Galaxy S89+ sind in der Galerie bei MyCloud abgelegt.

Software
Samsung verabschiedet sich von TouchWiz und nennt seine Benutzeroberfläche neu Samsung Experience in der Version 8.1. Darunter kommt Android 7.0 Nougat zum Einsatz, also nicht mehr die aktuellste Android-Version. Ob ein Update auf Android 7.1.x angeboten wird, wird sich zeigen. Ich persönlich gehe eher davon aus, dass sich Samsung eher auf das Update auf Android 8.0 O konzentriert.

Ich war auch nie ein grosser Fan von TouchWiz und habe deshalb auf meinen Samsung-Smartphones jeweils einen anderen Launcher verwendet. An dieser Stelle sei der Nova Launcher als Tipp erwähnt! In den letzten Jahren, vor allem seit dem Galaxy S7 edge, hat Samsung aber meiner Meinung nach eine sehr positive Entwicklung hingelegt. Die Oberfläche ist nicht mehr ganz so überfüllt und bietet zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. Wer keine Lust auf das Standard-Theme von Samsung hat, findet im Theme Store eine Vielzahl an Themes und sogar Icons. Auch hält sich Samsung deutlich mehr zurück, was die eigenen Anpassungen angeht.

Ansonsten liefert Samsung einige interessante Apps und Funktionen, darunter sei auch die Samsung Cloud genannt. Wechselt man sein Smartphone, muss man nicht mehr alles umständlich manuell einstellen. In der Samsung Cloud werden beispielsweise die Anordnung der Apps auf dem Home-Screen gespeichert, Fotos und Videos können abgelegt werden sowie auch für Kalender und Notizen besteht genügend Platz. Kostenlos werden übrigens 15 GB zur Verfügung gestellt – immerhin.

Weitere Features sind das Always-on-Display, welches ebenfalls mit verschiedenen Designs ausgestattet werden kann, und der Gaming-Modus. Mit Letzterem lassen sich alle Games auf das 18,5:9 Displayverhältnis anpassen bzw. strecken. Das funktioniert in der Praxis sogar ziemlich gut, konnte jedenfalls keine Einschränkungen feststellen.

Interessant für den einen oder anderen ist sicherlich auch der „Sichere Ordner“. Das ist quasi ein zweites System, wo man sensible Daten und Apps hinterlegen kann. Die Daten sind dabei zusätzlich verschlüsselt. Wer sein Smartphone sowohl beruflich wie auch privat nutzt, könnte somit eine strickte und sichere Trennung bewerkstelligen.

Samsung Bixby – Zero Points!
Auf dem Presseevent zum Samsung Galaxy S8(+) wurde der neue digitale Assistent Bixby ziemlich gross beworben. Und was haben wir erhalten? Nun, eine App die schlichtweg noch nicht fertig ist. Einen echten Mehrwert bietet der Assistent nicht und Deutsch wird er so schnell auch nicht lernen. Bis Ende Jahr möchte Samsung dem digitalen Assistenten die Deutschesprache erlernen – könnte ein sportliches Ziel werden.

Weder die Erkennung noch Gegenständen funktioniert mit Bixby (Vision), noch versteht er Deutsch. Letztendlich ist Bixby momentan nicht viel mehr als ein Google Now – in abgespeckter Version. Trotzdem hat Samsung dem digitalen Assistenten eine eigene Taste am Gehäuse gewidmet, für was auch immer. Samsung hätte lieber mit Google oder Amazon zusammengearbeitet, das hätte viel Zeit und Spott gespart! Immerhin lässt sich die Bixby-Taste mit einer entsprechenden App umprogrammieren – noch.

Connectivity / Sprachqualität
Das Samsung Galaxy S8+ unterstützt Gigabit-LTE mit dem theoretisch Werte im Download von 1 Gbit/s und im Upload 150 Mbit/s ermöglicht werden. Diese Geschwindigkeiten werden zwar vom Galaxy S8+ unterstützt, sind in der Schweiz aber vorerst noch Zukunftsmusik. Immerhin wird der Schweizer Provider Swisscom im Laufe des Jahres erste Städte mit 800 Mbit/s versorgen. Bei der Empfangsqualität zeigte das Flaggschiff-Smartphone keine Blösse.

Das WLAN-Modul im Galaxy S8+ unterstützt WLAN ac in den Frequenzbereichen 2,4 und 5,0 GHz. Durch den Einsatz von MiMO und 1024 QAM soll eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit im WLAN-Netz ermöglicht werden. Das gelingt in meinen Augen aber nur bedingt. Zwar liefert das Galaxy S8+ durchaus hohe Geschwindigkeiten im WLAN, andere Smartphones wie das Google Pixel lieferte aber nochmals etwas höhere Werte. Die Reichweite unterscheidet sich nicht von den anderen Flaggschiff-Smartphones wie das LG G6 oder Huawei P10 – alles in allem also gut.

Wie auch im Sony Xperia XZ Premium, verbaut Samsung auch den neuen Bluetooth 5 Übertragungsstandard. Damit sind unter anderem höhere Datenübertragungsraten als auch eine höhere Reichweite möglich. Damit Bluetooth 5 seine Stärken ausspielen kann, wird ein Gerät vorausgesetzt, welches diesen Standard ebenfalls unterstützt. Auf dem neuesten Stand ist ebenfalls der USB Typ C-Anschluss, der den Standard USB 3.1 unterstützt. Ansonsten gibt es die üblichen Standards wie NFC und für die Positionsbestimmung GPS, Galileo und GLONASS.

Die Sprachqualität kann ich in einem Wort zusammenfassen: Herausragend! Die Stimme des Anrufenden kommt mit einer sehr angenehmen Lautstärke bei mir an. Ebenfalls konnte mich der Anrufer zu jeder Zeit sehr gut verstehen, auch wenn ich an stark frequentierten Orten unterwegs war.

Akku
Bei der Präsentation des neuen Galaxy S8 war ich überrascht über die verbauten Akkus. Während im Galaxy S8 ein 3000 mAh Akku zum Einsatz kommt, ist im Plus-Modell ein 3500 mAh Akku verbaut. Im Galaxy S7 edge verbaute Samsung noch ein 3600 mAh Akku, also ein rund 1000 mAh grösseren Akku. Liegt die Akkulaufzeit damit also unter dem Vorjahres-Flaggschiff? Nein.

Die Akkulaufzeit pendelt sich trotz des grösseren Displays und der stärken Ausstattung auf dem Niveau des letztjährigen Modells. Wer das Smartphone nur sporadisch nutzt, dürfte locker auf eine Laufzeit von zwei Tagen kommen. Ich nutze das Smartphone ziemlich intensiv auf dem Weg zur Arbeit. Deshalb muss ich mein Smartphone praktisch jeden Abend aufladen. Immerhin kommt das Galaxy S8+ auf eine beachtliche Display-On-Time im Schnitt von 4 Stunden und 30 Minuten. Damit kann sich das Gerät definitiv mit der Konkurrenz messen.

Fazit
Das Samsung Galaxy S8+ glänzt vor allem mit dem hervorragenden Display und dem tollen Design. Doch auch an der Performance hat Samsung nochmals geschraubt, was allerdings im Vergleich zum Vorgängermodell nur bedingt spürbar ist. Die Kamera bleibt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, welche vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen seine Stärken ausspielen kann, aber keine grossen Sprünge gemacht hat.

Auf der Schattenseite habe ich mir den wirklich schlecht platzierten Fingerabdrucksensor notiert. Es ist für mich einfach unverständlich, wie man sich zu dieser Entscheidung hinreissen liess. Beim Galaxy S8+ ist der Fingerabdrucksensor praktisch nicht erreichbar. Aufgrund der kleineren Abmessungen, soll dies beim normalen Galaxy S8 etwas weniger schlimm ausfallen. Über den smarten Assistenten Bixby müssen wir gar nicht sprechen, der kann getrost ignoriert werden.

Alles in allem liefert Samsung mit dem Galaxy S8+ ein sehr gutes Gesamtpaket ab und macht dabei, bis auf den Fingerabdrucksensor und Bixby, nichts falsch. Als Highlights kann das hervorragende Display und das tolle Design genannt werden – der Rest, ist letztendlich ein verbessertes Galaxy S7. Wer schon ein Galaxy S7 oder Galaxy S7 edge im Einsatz hat, findet im Prinzip praktisch keine Gründe auf das neue Modell zu wechseln.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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