Xiaomi Mi Robot Vacuum Cleaner

Xiaomi Mi Robot Vacuum im Test – Staubsaugen leichtgemacht!

Schon länger habe ich mit einem Kauf eines Staubsauger-Roboters geliebäugelt. Im Fokus hatte ich vor allem die kleinen Helfer von iRobot oder Samsung. Ehrlich gesagt fand ich diese aber ziemlich teuer, vor allem dann, wenn man zusätzliche Features wie Mapping oder Anbindung an eine App wünscht.

Doch dann habe ich vor einiger Zeit vom Xiaomi Mi Robot Vacuum Cleaner gehört, der in zahlreichen Testberichten hochgelobt wird. Da der Mi Robot Vacuum offiziell in Europa nicht verkauft wird, habe ich den Roboter-Staubsauger bei einer tollen Aktion direkt beim chinesischen Online-Händler meines Vertrauens Gearbest.com bestellt.

Hält der Mi Vacuum Robot auch wirklich alles, was versprochen wird? Ich habe mir das Teil angeschaut und kann euch aber schon hier versichern, dass sich ein Kauf definitiv lohnt!

Das ist im Lieferumfang enthalten
Mein neuer Helfer wurde mir per DHL gut verpackt in die Schweiz geschickt. Probleme mit dem Zoll gab es übrigens keine, allerdings bekam ich nach der Lieferung von DHL eine Rechnung für die Zollgebühren zugestellt. Halb so wild, günstiger als viele andere Roboter-Staubsauger war der Mi Vacuum Robot trotzdem. Nun gut, was legt Xiaomi alles dem Lieferumfang bei?

Natürlich ist im Lieferumfang der Roboter-Staubsauger enthalten. Dann gibt es die Dockingstation, die über ein intelligentes Aufbewahrungsfach für das Kabel und ein internes Netzteil besitzt. Das passende EU-Kabel liegt nicht bei, dafür aber einen Adapter. Den von Gearbest mitgelieferten Adapter könnt ihr aber gleich entsorgen, dieser passt schon mal gar nicht in die CH-Steckdose. Entsprechende Kabel sind aber überall im Fachhandel zu finden und kosten in der Regel auch nicht besonders viel.

Dann gibt es noch einen speziellen Kamm mit integriertem Messer, womit sich die Bürsten am «Röbi» reinigen lassen, und eine Bedienungsanleitung, die leider komplett in Chinesisch gehalten ist. Auch ohne die Bedienungsanleitung sollte die Inbetriebnahme kein Problem darstellen, wie ihr unter dem Punkt «Inbetriebnahme» erfährt. Ein passendes Magnetband, um einen Raum von der Reinigung auszuschliessen, liegt im Lieferumfang leider nicht bei. Das Magnetband sowie weiteres Zubehör kann für relativ wenig Geld direkt bei Gearbest bestellt werden.

Design und Verarbeitung
Der «Röbi», wie ihn meine Tochter liebevoll nennt, ist komplett in Weiss gehalten und hat lediglich zwei sichtbare Tasten (Ein-/ Ausschalten + zurück an die Ladestation) angebracht. Die Tasten werden von einer weissen, leicht pulsierenden LED umrahmt. Unter der Haube versteckt sich ein «Reset-Button», eine Status-LED (WiFi) sowie das Schmutzfach mit integriertem HEPA-Filter. Das Schmutzfach kann dabei ganz einfach von oben entnommen und den Inhalt im Abfall entsorgt werden.

Unterhalb des Roboters können wir ein Blick auf die Seitenbürste und zusätzliche eine horizontale Bürste werfen. Die horizontale Bürste besteht einerseits aus relativ weichen Borsten und andererseits aus Gummi. Ich habe mir sagen lassen, dass sich durch diese Kombination wenige Haare an den Bürsten verfangen. Kann ich weder bestätigen, noch dementieren. Allerdings musste ich die Bürsten bisher nur einmal von ein paar langen Haaren befreien. Das gelingt sehr einfach, da die Bürsten ohne Probleme entnommen werden können.

Auch bei genauem Hinsehen, konnte ich keine Mängel feststellen. Alles wirkt durchdacht und fühlt sich sehr hochwertig an. Mitgedacht hat Xiaomi vor allem auch bei der Dockingstation, wo auch gleich ein Aufbewahrungsfach für das Kabel untergebracht ist. Darin kann das Kabel ganz einfach direkt in der Dockingstation verstaut werden. Auch die Dockingstation hinterlässt einen hochwertigen Eindruck.

Inbetriebnahme mit und ohne App
Die Inbetriebnahme gestaltet sich als sehr einfach, eine deutsche oder englische Bedienungsanleitung habe ich jedenfalls zu keinem Zeitpunkt vermisst. Den Saugroboter auf die Dockingstation setzen, aufladen und schon ist er für die erste Reinigung einsatzbereit. Startet der Mi Robot Vacuum hört sich das schon mal recht imposant an und lässt schon die starke Saugleistung vermuten.

Nicht erschrecken, wenn ihr eine chinesische Stimme in eurer Wohnung hört. Das ist die Sprachausgabe des Saugroboters. Die Sprache kann nach Wunsch innerhalb der App auch auf Englisch umgestellt werden. Dann versteht man wenigstens auch was. Damit wären wir auch schon beim nächsten Thema angelangt, die App Mi Home. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sollte die kostenlose Mi Home-App auf seinem Smartphone (Android & iOS) heruntergeladen werden. Erst dann stehen auch wirklich alle Funktionen des Saugroboters zur Verfügung.

Allerdings muss ich an dieser Stelle auch wieder auf den Punkt «Datenschutz» hinweisen. Ja, der Mi Roboter kann von eurem Zuhause eine recht detaillierte Karte erstellen, die auch in der App angezeigt wird. Die Map dürfte irgendwo in China auf einem Server landen. Wer damit ein Problem hat, sollte auf die zusätzlichen Funktionen der App verzichten und den Saugroboter nur «offline» benutzen.

Der Mi Roboter kann relativ einfach ins bestehende WLAN-Netz eingebunden werden. Die Mi Home-App unterstützt euch dabei auf Englisch und mit mehr oder wenigen sinnvollen Grafiken. Sobald der Roboter ins WLAN eingebunden wurde, bekam ich sogleich auch ein Firmware-Update für den Saugroboter angeboten. Das Update nahm eine Weile in Anspruch. Ein kleiner Hinweis: Während dem Update, muss der Saugroboter zwingend an der Docking-Station angedockt sein!

Danach stehen euch alle Features des Saugroboters zur Verfügung. Dazu mehr gleich beim nächsten Punkt «Das kann unser Röbi»

Das kann unser «Röbi»
Der Xiaomi Mi Robot Vacuum ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die es ihm ermöglicht, eine mehr oder weniger logische Reinigung in Angriff zu nehmen. Bei uns stehen einige «Hindernisse» in der Wohnung herum. Es war deshalb durchaus interessant zu beobachten, wie gekonnt sich der Saugroboter durch diese Hindernisse kämpfte.

Zu Beginn lief ich dem Roboter nach und versuchte unüberwindliche Hindernisse aus der Welt zu schaffen. Inzwischen weiss ich genau welche Gegenstände dem Roboter Schwierigkeiten bereiten und Räume diese jeweils vor einer Reinigung weg. Interessant für euch wäre jetzt sicherlich zu wissen, mit welchen Gegenständen sich der Saugroboter nicht anfreunden konnte. Ganz und gar nicht verstanden hat sich der Mi Robot Vacuum mit einem Schafsfell-Teppich – das war aufgrund des Fells aber abzusehen. Auch bekundete er mit einem Kindersitz von IKEA grosse Mühe, weshalb ich diesen jeweils wegstelle. Ansonsten gab es keine Probleme, auch freistehende Bilder umkurvt der Saugroboter äusserst geschickt.

Die Saugkraft würde ich definitiv als gut einstufen, obwohl ich hier keinen direkten Vergleich mit einem Konkurrenzmodell habe. Der Mi Robot Vacuum ist mein erster Saugroboter. Meine dreijährige Tochter hinterlässt unter dem Esstisch teilweise ein paar Essensreste, darunter beispielsweise auch Reis. Den Reis saugte der kleine Roboter jeweils ohne «Mürren» ein. Für diesen Test verteilte ich zudem etwas Mehl am Boden. Auch hier zeigte der Saugroboter keine Schwächen und saugte das Mehl rückstandslos ein.

Wie sieht es mit der Saugleistung an den Ecken aus? Nun, ganz in die Ecken kommt der Saugroboter auch mithilfe seiner Seitenbürste nicht. Ein Problem seiner Bauart, die hier einfach nicht mehr zulässt. Auch wenn ich jetzt nicht mehr wöchentlich den «normalen» Staubsauger zur Hand nehme, muss dieser hin und wieder benutzt werden.

Schwellen haben in wir in unserer Wohnung keine. Deshalb kann ich euch auch nicht beantworten, wie hoch die Schwelle sein darf. Allerdings haben wir einen ca. 1 cm dicken Teppich, damit hat der Saugroboter jedenfalls absolut keine Probleme.

Die Mi Home-App
Wie bereits mehrmals erwähnt, bietet die Mi Home-App den Zugriff auf alle Features des Saugroboters, die inzwischen fast komplett in Englisch verfügbar ist. Dazu zählt beispielsweise eine Live-Map. In der App wird mit einer kurzen Verzögerung gezeigt was schon alles gereinigt wurde, wie viele Quadratmeter abgefahren wurden und wie lange er dafür benötigt hat. Das ist sicherlich bei den ersten Reinigungen interessant anzusehen, danach für mich eher weniger relevant.

[appbox googleplay com.xiaomi.smarthome]

Bewundernswert ist sicherlich die Genauigkeit der erkannten Hindernisse. Auf der Karte sind sogar die Tischbeine unseres Esstisches eingezeichnet – cool. Zudem ist auf der Karte ersichtlich, wie der Saugroboter bei der Reinigung vorgeht. Etwas unverständlich für mich ist aber, dass die Karte nicht direkt auf dem Roboter gespeichert wird, bei jedem Vorgang wird diese neu «eingescannt».

Seit wenigen Wochen ist zudem ein weiteres, überaus interessantes Feature mittels Firmware-Update nachgereicht worden: Die Raumeinteilung. Neu lässt sich in der App ganz einfach eine «Zone» definieren, in der sich der Saugroboter kümmern soll. Zuerst war dieses Feature nur dem etwas teureren und neueren Nachfolgemodell vorbehalten.

Noch ein Punkt: Eine Fernbedienung befindet sich leider nicht im Lieferumfang, und gibt es meines Wissens auch nicht als Zubehör zu kaufen. Wer aber unbedingt eine Fernbedienung benötigt, kann über die App den Saugroboter nach Lust und Laune steuern. Auch hier funktionieren übrigens die zahlreichen Sensoren hervorragend.

Akku mit 5200 mAh sorgt für gute Laufzeiten
Last but not least, noch ein paar Worte zum verbauten 5200 mAh Akku. Dank dem grosszügigen Akku soll eine Reinigung von einer 250 Quadratmeter grossen Fläche am Stück ermöglicht werden.

Unsere Wohnung bringt es auf eine Fläche von ca. 100 Quadratmeter, die der Mi Robot Vacuum ohne Probleme am Stück reinigen kann. Beim Zurückfahren an die Dockingstation zeigt die Mi Home-App einen Restakku von ca. 60 – 65 Prozent an.

Fazit nach 3 Monaten
Unser «Röbi» ist mittlerweile seit gut drei Monaten im Einsatz. Bis jetzt zeigte der Saugroboter von Xiaomi kaum Schwächen. Die Saugleistung überzeugt und vor allem auch die Navigation. Es ist weiterhin erstaunlich, mit welcher Logik der Saugroboter die Reinigung vornimmt. Auch wenn ich keinen anderen Saugroboter als Vergleich dazu ziehen kann, bin ich überzeugt, dass eine solch tolle Navigation nur bei den teureren Modellen von iRobot und Samsung vorhanden ist.

Die Mi Home-App steht zwar nicht auf Deutsch zur Verfügung, das macht mir aber absolut nichts aus. Wer ein bisschen Englisch versteht, kommt mit der App gut zurecht. Bis jetzt hat alles so geklappt, wie ich das gewollt habe. Erfreulich ist auch, dass Xiaomi weiterhin Updates für den Mi Robot Vacuum anbietet und damit auch neue Features, wie die Raumeinteilung, nachreicht.

Aktuell kostet der Mi Robot Vacuum bei Gearbest knapp 300 Schweizer Franken bzw. 255 Euro. Es empfiehlt sich hier aber eine Gutscheinaktion von Gearbest abzuwarten. Ich konnte meinen «Röbi» für ca. 200 Franken kaufen – zu diesem Preis definitiv ein Schnäppchen! Achtung: Zollgebühren fallen sowohl aus EU- als auch aus China-Lager an!

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Xiaomi Mi Robot Vacuum ist in seiner Preisklasse konkurrenzlos. Verstecken muss sich der Saugroboter auch nicht vor teureren Modellen von iRobot oder Samsung. Kaufempfehlung? Ja, definitiv!

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert