Im Frühjahr hatte ich bereits die Möglichkeit das Xiaomi Mi A1 genauer unter die Lupe zu nehmen. Es war das erste Android One-Smartphone des aufstrebenden chinesischen Herstellers. Vor wenigen Wochen hat Xiaomi dann den direkten Nachfolger Mi A2 präsentiert und zeitgleich auch das kompaktere Modell Mi A2 Lite mit einer im Trend liegenden Notch.
Das Xiaomi Mi A2 Lite ist praktisch identisch zum Redmi 6 Pro, kommt aber mit Android One als Betriebssystem und mit Unterstützung für das LTE Band 20. Dank der Teilnahme an der Android One-Initiative, bekommt das Smartphone während zwei Jahren Major-Updates und während insgesamt drei Jahren die Android-Sicherheitspatches spendiert.
Das Mi A2 Lite gibt es entweder mit 3 GB RAM und 32 GB Speicherplatz oder mit 4 GB und 64 GB Speicherplatz. Letzteres hat mich während den letzten gut drei Wochen als „Daily-Driver“ im Alltag begleitet. Ob ich in dieser Zeit mein Samsung Galaxy S8+ vermisst habe und was ich sonst noch so für Erfahrungen mit dem Mi A2 Lite gemacht habe, erfährt ihr auf den folgenden Zeilen.
An dieser Stelle sei noch der Hinweis auf meine ersten Eindrücke nach vier Tagen Nutzung erlaubt. Dort habe ich auch schon ein paar Punkte beantwortet. Sofern ihr Fragen zum Gerät habt, die jetzt in diesem Testbericht nicht beantwortet wurden, schreibt sie einfach in die Kommentaren. Gerne beantworte ich euch diese Fragen nach bestem Wissen und Gewissen.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Transparenz: Das Xiaomi Mi A2 Lite wurde mir freundlicherweise von GearBest für diesen Test bereitgestellt. Am Testresultat ändert sich aus diesem Grund nichts. Es würde mich und sicherlich auch GearBest freuen, wenn ihr bei einer allfälligen Bestellung des Xiaomi Mi A2 Lite diesen Link nutzen würdet. Aktuell bekommt ihr mit dem Gutscheincode GB$MPAlite2 das Mi A2 Lite mit 4 + 64 GB für ca. 155 Euro.
Ich erhalte von GearBest dafür eine kleine Provision, womit ich mir neue Geräte für Tests besorgen kann. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle. [/box]
- Display/Seitenverhältnis: 5,84 Zoll IPS-LCD-Panel
- Prozessor/GPU: Qualcomm Snapdragon 625/ Adreno 506
- Speicher: 3/4 GB LPDDR3x RAM, 32/64 GB eMMC 5.1 Speicher
- Betriebssystem: Android 8.1 Oreo (Android One)
- Hauptkamera: 16 + 16 MP Dual-Kamera mit Weitwinkelsensor
- Frontkamera: 5 Megapixel
- Anschlüsse: microUSB, 3,5mm Klinkenanschluss
- Verbindungen: WLAN 802.11 a/b/g/n (Dual-Band), Bluetooth 4.2, LTE Cat 6 (bis zu 300 Mbit/s), GPS / GLONASS
- Dual-SIM: Ja + microSD-Slot
- Akku: 4000 mAh
- Abmessungen: 149,3 x 71,6 x 8,8 Millimeter
- Gewicht: 175 Gramm
Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Der Lieferumfang fällt typisch für ein günstigeres China-Smartphone aus. Neben dem Smartphone umfasst der Lieferumfang ein microUSB-Kabel, ein Netzteil (5V / 2A), eine „Büroklammer“ (um den SIM-Schacht zu öffnen), die üblichen Kurzanleitungen und zudem eine einfache aus Plastik hergestellte Schutzhülle. Kopfhörer? Fehlanzeige, die gibt es leider nicht dazu. Andererseits werden insbesondere bei günstigeren Smartphones so oder so eher qualitativ minderwertige Kopfhörer mitgeliefert, weshalb ich diese nicht wirklich vermisst habe.
Das Design kann jetzt nicht wirklich überraschen. Auf der Vorderseite finden wir das 5,84 Zoll grosse Display vor, das mit relativ breiten Rändern, einer Notch und einem Kinn (unten) umrahmt wird. Die Rückseite besteht lediglich mittig aus Metall, oben und unten gibt es dann Elemente aus Kunststoff. Ebenfalls aus Kunststoff ist der Rahmen gefertigt. Billig wirkt das zwar nicht, aber es ist halt auch nicht High-End.
Wenn wir schon auf der Rückseite sind, schauen wir uns auch noch gleich das Design bzw. die Anordnung der angebrachten Komponenten an. Wie bei vielen Xiaomi-Smartphones, ist auch beim Mi A2 Lite die Dual-Kamera oben links vertikal angeordnet. Die Dual-Kamera ragt leicht aus dem Gehäuse vor. Nutzt man die Schutzhülle, liegt das Gerät aber plan auf einer Oberfläche. Zwischen der beiden Sensoren ist der LED-Blitz platziert. Mittig haben wir den extrem schnell reagierende Fingerabdrucksensor. Der ist ohne Probleme zu ertasten und optimal angebracht – zumindest für meine Fingerlänge. Aufgedruckt ist dann noch das Mi- und Android One-Logo.
Auf der rechten Seite ist die Lautstärke-Wippe und der Power-Button platziert. Die Tasten am Gerät weisen einen erfreulich guten Druckpunkt auf und wackeln auch nicht. Gegenüber der Tasten ist der SIM-Schacht verbaut, der sich mittels „Büroklammer“ öffnen lässt. Der SIM-Slot nimmt zwei nanoSIM-Karten + eine microSD-Karte auf. Unten finden wir den microUSB-Anschluss, das Mikrofon und ein Mono-Lautsprecher vor. Oben gibt es ein Infrarot-Sender, den 3,5 mm Klinkenanschluss und ein weiteres Mikrofon.
Ein Leichtgewicht ist das Mi A2 Lite mit 175 Gramm keineswegs, was auf den großen 4000 mAh Akku zurückzuführen ist. Die Abmessungen fallen hingegen mit 149,3 x 71,6 x 8,8mm ziemlich kompakt aus. Nichtsdestotrotz liegt das Gerät gut in der Hand und lässt sich dank den kompakten Abmessungen auch gut bedienen.
Die Verarbeitungsqualität lässt keine Kritik zu, auch wenn Kunststoff verbaut wird. Das Gehäuse knarzt nicht, was sonst bei Kunststoff-Geräten durchaus vorkommen kann, auch gibt es keine unregelmässigen Spaltmasse, wo sich Staub ansetzen könnte.
Display
Das Xiaomi Mi A2 Lite hat ein 5,84 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 2280 x 1080 Pixel (FHD+) verbaut. Ich würde das Display auch als ein kleines Highlight für diese Preisklasse bezeichnen. Das Display bietet eine überraschend scharfe Darstellung und eine gute Farbwiedergabe. Die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung, insbesondere die Helligkeit nimmt aber bei stärkerer Neigung drastisch ab. Der Touchscreen reagiert absolut genau auf Eingaben – was in der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Wenn wir schon bei der Helligkeit sind, die geht absolut in Ordnung. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich das Smartphone ohne Probleme nutzen. Was mir hingegen negativ aufgefallen ist, ist die „Adaptive Helligkeit“, die in den Systemeinstellungen dazu aktiviert werden kann. Damit wird die Helligkeit automatisch an die Lichtverhältnisse angepasst. Das klappte bei mir jedoch immer sehr träge, weshalb ich diese Funktion dann komplett deaktiviert habe.
Die Notch ist vorhanden, ja. Das gefällt den einen, den anderen halt nicht. Letztendlich ist es Geschmacksache. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich jeweils sehr schnell an die Notch gewöhnt habe, so dass ich sie nach 2-3 Tage gar nicht mehr wirklich wahrgenommen habe. Einen Vorteil der Notch, sehe ich beim Mi A2 Lite jedoch nicht. Vermutlich möchte Xiaomi beim Mi A2 Lite halt mit dem Trend mitgehen. Wer keine Notch wünscht, sollte sich den grösseren Bruder Mi A2 ansehen, der kommt bekanntlich in einem „klassischen“ Design ohne Notch daher.
Software-bedingt gibt es jedoch keine großen Anpassungsmöglichkeiten für das Display bzw. die Farbwiedergabe. Das ist ein Problem von Android One, welches diese Funktion wohl nicht von Haus aus anbietet. Auch die On-Screen-Tasten können leider nur in der Grösse, aber nicht nach den eigenen Wünschen angeordnet werden. Im Internet gibt es jedoch ein paar Workarounds, wie die Anordnung trotzdem angepasst werden kann. Ich habs nicht ausprobiert..
Dafür gibt es das Inaktivitätsdisplay, welches kurz über eingehende Benachrichtigungen informiert. Das Inaktivitätsdisplay sollte aber nicht mit einem Always-On-Display (AOD) wie von Samsung oder LG verwechselt werden. Es gibt keine Einstellungsmöglichkeiten und auch werden die Benachrichtigungen nur ganz kurz auf dem Display angezeigt – dann wirds wieder „schwarz“.
Hardware, Performance und Benchmark
Xiaomi verbaut im Mi A2 Lite den schon etwas älteren Snapdragon 625 SoC von Qualcomm, der ebenfalls schon im Mi A1 zum Einsatz gekommen ist. Dem SoC stehen wahlweise 3 oder 4 GB RAM und die Adreno 506 GPU zur Seite. Intern gibt es ebenfalls wahlweise 32 oder 64 GB eMMC 5.1 Speicherplatz, der mittels microSD-Karten erweitert werden kann.
Der Snapdragon 625 und die Adreno 506 GPU fallen im Alltag nicht negativ auf. Das System läuft flüssig, ohne Ruckler und ohne grosse Denkpausen. Das dürfte auch Android One zu verdanken sein, welches auch auf etwas leistungsschwächere Hardware ausgelegt ist. Bei Websites mit viel Inhalt, kann es hier und da beim Scrollen mit dem Chrome-Broweser zu leichten Verzögerungen kommen.
Ich würde das Mi A2 Lite jetzt nicht als das Gaming-Smartphone schlechthin bezeichnen, dafür ist die verbaute Hardware nicht mehr stark genug. Allerdings kann ich euch beruhigen, alle von mir getesteten Games konnten auch auf dem Mi A2 Lite gespielt werden. Bei Asphalt 9 kommt es hier und da aber zu leichten Rucklern bzw. Framedrops, was sich aber nicht zu negativ auf das Spielerlebnis auswirkt. Andere Games wie Angry Birds oder eine Runde Solitär, bewältigt die verbaute Hardware ohne Probleme. Falls ihr an einem bestimmten Spiel interessiert seid, lasst es mich wissen.. gerne teste ich das für euch kurz nach.
Wenig überraschend, fallen die Benchmarks eher befriedigend aus. Im AnTuTu-Benchmark resultiert letztendlich ein Wert von knapp 80’000. Damit gehört das Mi A2 Lite inzwischen nur noch zum unteren Mittelfeld. Doch wie gesagt, im Alltag bemerkt ihr davon mehr oder weniger nichts. Die Hitzeentwicklung hält sich in Grenzen. Die Rückseite wird etwas warm, wenn man das Gerät mehrmals durch einen Benchmark jagt – alles aber noch im grünen Bereich.
Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch den verbauten Infrarot-Sender. Es gibt inzwischen nur noch wenige Smartphones, die über einen IR-Blaster verfügen. Damit lassen sich dann TV’s, Soundanlagen, Klimaanlagen und mehr ganz bequem bedienen. Funktionierte bei mir mit meinem Samsung TV absolut zufriedenstellend.

Software
Das Xiaomi Mi A2 Lite ist wie schon mehrmals erwähnt ein Android One-Smartphone. Die Vorteile liegen auf der Hand, eine Update-Garantie von zwei Jahren auf Major-Updates und während drei Jahren auf Android-Sicherheitspatches. Zudem sollten die Updates schneller auf dem Gerät landen, was ich jedoch vom Mi A1 nicht behaupten kann. Beim Vorgänger dauerte es relativ lange, bis endlich auch das Update auf Android 8.1 Oreo verteilt wurde.
Das dürfte sich auch beim Mi A2 Lite nicht grundlegend ändern, was sich zumindest schon bei den Sicherheitspatches bemerkbar macht. Der August-Sicherheitspatch wurde mir erst gegen Ende August zum Download angeboten. Zumindest hat Xiaomi bereits das Android 9 Pie Update angekündigt, welches irgendwann in diesem Jahr für das Mi A2 und Mi A2 Lite verteilt werden soll.
Ansonsten ist es halt Android One, also quasi Stock-Android ohne grosse Anpassungen seitens des Herstellers. Das hat einerseits den Vorteil, dass Updates schneller verteilt werden sollen und andererseits ist die Oberfläche weniger Ressourcenhungrig. Wer an den Funktionsumfang von MIUI gewöhnt ist, dürfte jedoch zahlreiche Einstellungen und Features vermissen. Android One bietet zwar alles was man im Alltag braucht, aber halt nicht wirklich mehr.
In den Systemeinstellungen ist mir lediglich eine Anpassungen von Xiaomi aufgefallen. Unter dem Menüpunkt „Töne“, gibt es den „Headphones & audio effects“. Ein Equalizer, womit ein paar Headsets von einer besseren Qualität profitieren sollen. Ob das effektiv der Fall ist, kann ich euch nicht beantworten, da nicht näher getestet.
Was mir negativ aufgefallen ist, sind Apps die offensichtlich Mühe mit dem langgezogenen Display haben. Sind zwar inzwischen nur noch wenige, jedoch ist die Darstellung von solchen Apps nicht wirklich schön. Dabei wird ein fetter schwarzer Balken zwischen der App und der On-Screen-Tasten angezeigt. Der Platz wird also ziemlich verschwendet.
Auch erwähnen möchte ich das fehlende Widevine Level 1. Was damit gemeint ist? Nur Geräte die mit Widevine Level 1 zertifiziert sind, können HD-Inhalte von den bekannten Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon Prime Video & Co. wiedergeben. Das muss man sich vor dem Kauf bewusst sein. Jedoch möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass dies auf dem 5,84 Zoll Display nicht wirklich negativ auffällt. Ach und wenn ihr jetzt mit einem anderen Xiaomi-Smartphone liebäugelt, meines Wissens unterstützt kein Xiaomi-Smartphone (auch das Pocophone F1) das Widevine Level 1…
Kamera
Xiaomi verbaut auch bei der unteren Mittelklasse eine Dual-Kamera. Diese besteht aus dem primären 12 MP Sony IMX486-Sensor mit f/2.2 Blende und dem sekundären 5 MP Samsung S5K5E8-Sensor. Der sekundäre Sensor dient nicht etwa als Teleobjektiv, sondern kommt nur für den Bokeh-Effekt zum Zuge. Die Frontkamera löst ebenfalls mit 5 Megapixeln auf.
Die Dual-Kamera ist es dann auch, die mich nicht wirklich überzeugen konnte. Während die ersten Aufnahmen mit einer durchaus guten Qualität überzeugen konnte, schlichen sich immer wieder „schlechte“ Aufnahmen ein. Die schlechten Aufnahmen sehen etwas „milchig“ bzw. verwaschen aus und weisen auch nicht besonders viele Details auf. Wohlgemerkt, das waren alles Aufnahmen unter günstigen Lichtbedingungen und auch mit aktviertem HDR.
Ich habe mich dann ein bisschen im Internet über dieses „Phänomen“ erkundigt. Anscheinend handelt es sich um ein Software-Fehler. Die Kamera-App, die sonst sehr aufgeräumt wirkt, stellt die ISO-Werte aus welchen Gründen auch immer zu hoch ein. Als Lösung wird die App „Open Camera“ empfohlen, die auch deutlich bessere Aufnahmen liefern soll.

Der Portrait-Modus bzw. Bokeh-Effekt gelingt auch nur bei sehr guten Lichtverhältnissen – aber ebenfalls nur zufriedenstellend. Natürlich muss uns bewusst sein, dass wir hier „nur“ ein günstiges Smartphone vorliegen haben, dennoch bin ich mir, insbesondere von Xiaomi, auch besseres gewöhnt.
Und wenn schon die Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen nicht wirklich überzeugen können, sieht es mit den Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen (Low-Light) nicht besser aus – im Gegenteil. Bei Nacht kann die Kamera überhaupt nicht überzeugen und sollte schon gar nicht eingesetzt werden. Die Aufnahmen werden von Rauschen begleitet und sehen spätestens auf dem Laptop oder TV ziemlich detailarm aus.
Videos lassen sich mit der Dual-Kamera mit FHD und 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Auch hier bin ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Die Dual-Kamera liefert keine besonders guten Videoaufnahmen, was sich bei der Farbwiedergabe und auch beim zu leisen Ton feststellen lässt.
Auch nur durchschnittlich lässt sich die Frontkamera einstufen. Auch hier kommt es stark darauf an, wie die Lichtbedingungen sind. Gibt es Gegenlicht, dann macht die Kamera nur noch schlechte Selfies. Auch leidet die Kamera darunter, wenn nicht viel Licht vorhanden ist. Joa, schade eigentlich.
Ein paar Beispiel-Fotos und ein Video habe ich euch direkt bei Google Fotos abgelegt.
Konnektivität und Sprachqualität
Das Xiaomi Mi A2 Lite unterstützt LTE und auch das Band 20, welches hierzulande ebenfalls eingesetzt wird. LTE wird mit bis zu einer Geschwindigkeit von 300 Mbit/s im Download und bis zu 50 Mbit/s im Upload (LTE Cat. 6) unterstützt. Die Empfangsqualität kann als gut eingestuft werden, wobei mir aufgefallen ist, dass das Mi A2 Lite öfters als mein Galaxyx S8+ von 3G auf 4G und umgekehrt wechselt.
Übrigens, das Xiaomi Mi A2 Lite unterstützt sehr wohl VoLTE. Das muss allerdings manuell über die Eingabe eines USSD-Codes aktiviert werden. Wie das klappt? So:
In den Systemeinstellungen unter “Netzwerk & Internet” -> “Mobilfunknetz” -> “Advanced”, wurde mir keine Einstellung zu VoLTE angezeigt. Einfach folgenden Code in der Telefonie-App “wählen”: ##86583##. Anschließend sollte bei euch oben rechts neben dem 4G ein zusätzliches “HD-Icon” angezeigt werden. Ein Blick in die Systemeinstellungen offenbart dann unter “Advanced” auch den neuen Menupunkt “Erweiterter 4G LTE-Modus”. Auf WiFi-Calling muss man beim Mi A2 Lite hingegen verzichten.
WLAN ist natürlich verbaut, jedoch gibt es kein ac. Dafür versteht sich das WLAN-Modul aber auch im Dual-Band (2,4 und 5 GHz). Was die Empfangsleistung des verbauten WLAN-Moduls betrifft, konnte ich keine nennenswerte Unterschiede zu meinem Galaxy S8+ feststellen. Insofern kann das verbaute Modul als gut eingestuft werden.
Bluetooth 5.0 gibt es in dieser Preisklasse (noch) nicht. Wir müssen uns mit Bluetooth 4.2 zu genüge geben. Ein schneller Fix (Positionsbestimmung) gibt es mit dem GPS-Modul, das mich ohne Probleme mit Google Maps navigiert hat. Ebenfalls wird GLONASS unterstützt.
Das Xiaomi Mi A2 Lite erreichte eine gute Sprachqualität. Sowohl mein Gesprächspartner als auch ich verstanden uns auch bei lauterer Umgebung (Bahnhof) einwandfrei. Via Mono-Lautsprecher lassen sich auch Gespräche via Freisprechfunktion führen. Die Lautsprecher erreichen dabei und auch bei der Wiedergabe von Audio eine erfreulich hohe Lautstärke.
Akku
Mein grösstes Highlight ist der verbaute 4000 mAh Akku. Ich hatte schon lange kein Smartphone mehr in den Händen, welches mit einer derart guten Akkulaufzeit überzeugen konnte. Bei meiner, doch sehr intensiven Nutzung des Smartphones, erreichte ich problemlos eine Laufzeit von einem Tag.
Um die gute Laufzeit zu verdeutlichen: Das Samsung Galaxy S8+ zeigte mir am Mittag einen Restakku von nur noch 40 Prozent an. Zur gleichen Zeit und mit dem genau gleichen Nutzungsverhalten (Musik hören via Deezer, Asphalt 9 zocken, E-Mail-Synchronisation) zeigte mir das Mi A2 Lite einen Restakku von ca. 70 Prozent an.
Auf eine Schnellladetechnologie scheint Xiaomi hingegen zu verzichten. Ich habe das Smartphone mit Quick Charge 3.0-Netzteilen versucht aufzuladen, das Ergebnis war dasselbe wie mit dem beigelegten Netzteil. Allerdings hat ein Leser erwähnt, dass bei ihm das Smartphone schneller auflädt – kann ich nicht reproduzieren. Definitiv nicht vorhanden ist die Möglichkeit, um das Gerät drahtlos (Qi) aufzuladen.
Fazit
Das Xiaomi Mi A2 Lite ist ein gutes und vor allem günstiges Smartphone, wenn man mit ein paar Abstrichen leben kann. Diese sind insbesondere bei den verbauten Kameras zu finden, die leider nicht mehr als durchschnittlich sind – teilweise sogar darunter. Die Dual-Kamera ist für mich eine kleine Enttäuschung, wie auch die Frontkamera. Da bin ich mir definitiv besseres von Xiaomi gewöhnt – auch in dieser Preisklasse.
Über alle Zweifel erhaben, ist dafür die Akkulaufzeit. Die ist richtig, richtig gut und würde ich mir bei meinem Samsung Galaxy S8+ genau so wünschen. Auch das Display ist für diese Preisklasse mehr als gut, auch wenn eine Notch vorhanden ist, die es so aus meiner Sicht eigentlich gar nicht bräuchte. Den SIM-Slot mit 2 nanoSIM + 1 microSD-Karte ist ein grosser Vorteil gegenüber Smartphones mit einem Hybrid-Slot. Auch positiv: ein 3,5 mm Klinkenanschluss ist da und auch ein IR-Blaster.
Android One merzt den schon etwas älteren Qualcomm Snapdragon 625 grösstenteils aus. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist gut und auch den Bonus mit der Update-Garantie nehmen wir natürlich gerne mit. Wer Xiaomi-Smartphones mit MIUI nutzt oder genutzt hat, wird allerdings einige Funktionen bei Android One vermissen. Die meisten davon, können aber vermutlich mit der Installation einer zusätzlichen App auf das Mi A2 Lite geholt werden.
Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben und auf die Notch verzichten kann, der sollte aus meiner Sicht direkt zum Mi A2 greifen. Und wer schon ein Mi A1 nutzt, der findet im A2 Lite nichts Neues – nein, es gibt sogar einen Rückschritt mit dem microUSB-Anschluss. Alles in allem und unter Berücksichtigung des Verkaufspreises, liefert das Mi A2 Lite eine gute Leistung ab.
Gefallen am Mi A2 Lite gefunden? Dann würde ich mich über eine Bestellung bei Gearbest über diesen Link (Gutscheincode nicht vergessen – GB$MPAlite2) sehr freuen. Wie schon Eingangs erwähnt, erhalte ich von GearBest eine kleine Provision, die dann auch gleich wieder in neue Testgeräte investiert wird. Herzlichen Dank!
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