Pocophone F1

Pocophone F1 im Test – Konkurrenzloses Budget-Smartphone

Mit dem Pocophone F1 hat die Xiaomi-Tochtermarke ein auf den ersten Blick konkurrenzloses Budget-Smartphone in Europa auf den Markt gebracht. Kein Smartphone bietet derzeit eine derart starke Ausstattung zum Preis von nur 329 Schweizer Franken. Das Datenblatt führt den aktuellen Highend-SoC Qualcomm Snapdragon 845, 6 GB RAM und einen 4000 mAh Akku auf.

Diese Spezifikationen kennen wir sonst nur von den Flaggschiff-Smartphones mit einem deutlich höheren Preisschild. Doch hält das Smartphone auch was es verspricht? Oder hat die Xiaomi-Tochtermarke an zu vielen Stellen gespart? Das und mehr gibts im Testbericht!

An dieser Stelle sei mir der Hinweis zu meinen ersten Eindrücken mit dem Pocophone F1 erlaubt. Dort habe ich auch schon ein paar Punkte beantwortet. Sofern ihr Fragen zum Gerät habt, die jetzt in diesem Testbericht nicht beantwortet wurden, schreibt sie einfach in die Kommentaren. Gerne beantworte ich euch diese Fragen nach bestem Wissen und Gewissen.

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Transparenz: Das Pocophone F1 wurde mir freundlicherweise von GearBest für diesen Test bereitgestellt. Am Testverfahren ändert sich aus diesem Grund nichts. Es würde mich freuen, wenn ihr bei einer allfälligen Bestellung des Pocophone F1 diesen Link nutzen würdet. 

Ich erhalte von GearBest dafür eine kleine Provision, womit ich mir neue Geräte für Tests besorgen kann. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle.

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Die technischen Daten zum Pocophone F1

  • Display/Seitenverhältnis: 6,18 Zoll IPS mit 2246 x 1080 Pixeln (403 PPI), 18,7:9-Format
  • Prozessor/GPU: Qualcomm Snapdragon 845, Adreno 630
  • Speicher: 6 GB RAM / 64 oder 128 GB UFS 2.1 Speicher
  • Betriebssystem: Android 8.1 Oreo (MIUI 10 by Pocophone)
  • Hauptkamera: 12 MP (f/1.9) + 5 MP (f/2.0)
  • Frontkamera: 20 Megapixel
  • Anschlüsse: USB Typ C (USB 2.0), 3,5 mm Klinkenanschluss
  • Verbindungen: WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (Dual-Band), Bluetooth 5.0, LTE Cat 16 (bis zu 300 Mbit/s), GPS / GLONASS
  • Dual-SIM: Ja und/oder microSD-Slot
  • Akku: 4000 mAh (Quick Charge 3.0)
  • Abmessungen: 8.8 x 155.5 x 75.2 Millimeter (Höhe x Breite x Tiefe)
  • Gewicht: 182 Gramm

Pocophone F1 by Xiaomi

Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Das Pocophone F1 wird in einer gelb/schwarzen Verpackung ausgeliefert, die sich optisch von den sonstigen Xiaomi-Verpackungen klar unterscheidet. Auf der Rückseite gibt es ein paar „Keyfacts“ zum Smartphone und die üblichen Logos der Zertifizierungsstellen.

Im Lieferumfang befindet sich neben dem Smartphone selbst, ein Schnelllade-Netzteil (Quick Chrage 3.0), ein USB-C-Kabel, eine Schutzhülle aus Plastik, eine „Büroklammer“ (um den SIM-Schacht zu öffnen) und die üblichen Kurzanleitungen. Kopfhörer gibt es hingegen keine dazu, was aber angesichts des günstigen Preises durchaus verschmerzbar ist.

Die Xiaomi-Tochtermarke verzichtet beim Pocophone F1 auf hochwertige Materialien. Das Gerät wird bis auf die seitlichen Tasten aus Kunststoff gefertigt, was man einerseits beim Auspacken gleich mal riecht und andererseits natürlich auch gut sehen kann. Die Tasten selbst sind aus Metall, der Rahmen aber ebenfalls aus Kunststoff gefertigt.

Ich habe das Pocophone F1 in der Farbvariante Steel Blue erhalten. Die Rückseite ist in einem matten Blau gehalten. Der Vorteil der matten Rückseite liegt auf der Hand: Fingerabdrücke sind darauf kaum zu erkennen. Das ist bei Rückseiten aus Glas definitiv anders. Auf der anderen Seite sieht und fühlt sich Glas einfach wertiger als Kunststoff an. Trotz größtenteils Kunststoff und in Anbetracht des günstigen Preises, fällt die Verarbeitung jedoch gut aus.

Auf der Rückseite ist die Dual-Kamera und unterhalb davon der Fingerabdrucksensor verbaut. Die Dual-Kamera ragt dabei leicht aus dem Gehäuse heraus. Rechts von der Dual-Kamera gibt es zudem einen Dual-LED-Blitz. Der Fingerabdrucksensor ist tiefer ins Gehäuse eingelassen, weshalb dieser auch „blind“ gut ertastet werden kann. Zudem stimmt auch die Platzierung auf der Rückseite, so dass man eigentlich kaum die Linsen der Dual-Kamera erwischt.

Pocophone F1 by Xiaomi

Die Vorderseite wird geprägt vom 6,18 Zoll großen Display. Wie praktisch jedes in diesem Jahr veröffentlichte Smartphone, ist auch beim Pocophone F1 eine relativ breite Notch vorhanden. In der Notch ist die Kamera, Hörmuschel, diverse Sensoren und eine IR-Kamera zwecks Gesichtsentsperrung verbaut. Das Kinn unten fällt vergleichsweise ziemlich „dick“ aus. Im Kinn ist die eher unüblich positionierte LED-Benachrichtigung untergebracht. Allgemein lässt sich festhalten, dass der Rahmen rund um das Display im Vergleich zu anderen Smartphones dicker ausfällt.

Auf der linken Seite ist der SIM-Schacht angebracht. Auch dieser ist aus Kunststoff hergestellt, schliesst sich aber schon bündig mit dem Rahmen. Das Pocophone F1 kann entweder zwei nano-SIM-Karten oder eine nano-SIM-Karte + microSD-Karte aufnehmen. Eine IP-Zertifizierung zum Schutz gegen Wasser oder Staub gibt es übrigens nicht – auch das scheint dem Rotstift zum Opfer gefallen zu sein. Allerdings hat Xiaomi versichert, dass etwas Regen dem Smartphone nichts anhaben kann.

Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es die Lautstärke-Wippe und der Power-Button. Beide Tasten sind im Gegensatz zum Rest des Smartphones aus Metall gefertigt. Die Tasten weisen einen sehr guten Druckpunkt auf. An der Oberseite ist ein Mikrofon, ein IR-Blaster und der 3,5 mm Klinkenanschluss zu finden. Unten gibt es noch den USB Typ C-Anschluss, der leider nur den USB 2.0-Standard und keine Bildausgabe unterstützt.

Auch wenn das Pocophone F1 größtenteils aus Kunststoff besteht, haben wir es nicht mit einem Leichtgewicht zu tun. Das Smartphone wiegt 182 Gramm bei Abmessungen von 8.8 x 155.5 x 75.2 Millimeter (Höhe x Breite x Tiefe).

Pocophone F1 by Xiaomi

Display
Das Pocophone F1 ist mit einem 6,18 Zoll großen FHD+ IPS-Display im 18,7:9-Format ausgestattet. Damit kommt das Pocophone F1 auf eine Pixeldichte von 403 PPI. Es gibt wie bereits erwähnt eine Notch und ein relativ „dickes“ Kinn. Die Ecken sind zudem recht stark abgerundet.

Die Blickwinkelstabilität ist nicht ganz so gut wie bei AMOLED-Panels, geht aber noch in Ordnung. Inhalte werden auf dem Display scharf dargestellt und die Helligkeit reicht aus, um das Gerät auch bei direkter Sonneneinstrahlung zu nutzen. Das Display spiegelt allerdings deutlich stärker als bei anderen Smartphones. Warum das so ist, kann ich euch nicht abschließend beantworten. Ein Grund könnte sein, da die Xiaomi-Tochtermarke auf das sonst verbreitete Gorilla Glass verzichtet. Die Farben wirken etwas „blass“ im Vergleich zu anderen Smartphones.

Pocophone F1 by Xiaomi

Wem die voreingestellte Darstellung der Farben nicht zusagt, findet in den Systemeinstellungen unter Display den Menüpunkt Kontrast & Farben. Dort lässt sich die Farb- und Kontrastdarstellung anpassen. Zur Auswahl stehen bei den Farben die voreingestellten „Modi“ Standard, Warm und Kühl. Zudem kann die Farbdarstellung auch manuell justiert werden. Der Kontrast wird standardmässig automatisch geregelt. Alternativ kann aus „Erhöhter Kontrast (Stärkere Farben)“ oder „Standard“ (Kontrast bleibt konstant) ausgewählt werden.

Pocophone F1 by Xiaomi
Kontrast und Farben anpassen

Ein Always-On-Display (AOD) gibt es leider nicht, wie man es beispielsweise von Samsung oder LG kennt. Genau das AOD-Feature habe ich vor allem am Anfang ziemlich vermisst. Schon wahnsinnig wie schnell man sich an ein solches Feature gewöhnt.

Pocophone F1 by Xiaomi

Hardware, Performance und Benchmark
Im Pocophone F1 werkelt der aktuelle High-End-SoC Snapdragon 845 von Qualcomm, der von 6 GB RAM und der Adreno 630 GPU flankiert wird. Für geballte Power ist damit definitiv gesorgt. Es erstaunt dann auch nicht, dass das Pocophone F1 in Benchmarks zahlreiche deutlich teurere Flaggschiff-Smartphones hinter sich lässt. Der interne und schnelle UFS 2.1- Speicher beläuft sich je nach Modell auf 64 oder 128 GB. Beim 64 GB-Modell stehen nach der Einrichtung knapp 50 GB zur freien Verfügung bereit.

In den bekannten Benchmarks schneidet das Pocophone F1 gut ab, obwohl es noch das eine oder andere Smartphone mit höheren Wertungen gibt. Im AnTuTu-Benchmark werden im Schnitt ca. 264435 Punkte erreicht. Damit positioniert sich das günstige Smartphone vor dem deutlich teureren Samsung Galaxy S9(+) oder Galaxy Note9. Nicht nur im AnTuTu erreicht das Pocophone F1 beachtliche Werte, auch im Geekbench resultieren hohe Wertungen (Single-Core 2451 / Multi-Core 8639).

Grafikintensive Games lassen sich dann auch ohne Probleme auf dem Smartphone spielen. Der Arcade-Racer Asphalt 9 aus dem Hause Gameloft läuft auf dem Pocophone F1 rund und ohne Framedrops. Auch weitere Games wie PUBG Mobile oder Real Racing 3 werden auf dem Gerät flüssig wiedergegeben. Auch unter Volllast wird das Gerät nicht besonders warm, was der aktiven Wasserkühlung zu verdanken ist.

Das Pocophone F1 ist zwar mit Stereo-Lautsprechern ausgestattet, die dem Namen aber nicht wirklich gerecht werden. Insbesondere der in der Notch verbaute Lautsprecher ist sehr leise und wenig kraftvoll. Generell habe ich den Eindruck, dass die Lautsprecher relativ leise sind.

Pocophone F1 by Xiaomi
Links: Xiaomi Mi A2 Lite / Rechts: Pocophone F1

Software
Auf dem Pocophone F1 kommt eine angepasste Version der Xiaomi-Oberfläche MIUI (Version 10) zum Einsatz, die auf Android 8.1 Oreo basiert. Ein Update auf Android 9 Pie soll noch in diesem Jahr verteilt werden, zumindest wurde das bei der Präsentation versprochen. Mal sehen, ob die Xiaomi-Tochtermarke auch wirklich liefern wird. Bis jetzt hat das Pocophone F1 aber in regelmässigen Abständen neue Updates erhalten, darunter auch jeweils recht zeitnah die neuen Sicherheitspatches für Android.

Die Oberfläche unterscheidet sich etwas vom gewohnten Android-Look und orientiert sich eher an Apple iOS. Wem das vorinstallierte Design bzw. Theme nicht gefällt, kann direkt aus dem eigenen Store neue Designs herunterladen. Ebenfalls lässt sich natürlich auch unter MIUI einen alternativen Launcher wie Nova oder APEX nutzen.

EMUI von Huawei und MIUI von Xiaomi haben etwas gemeinsam. Bei beiden Oberflächen sind die Systemeinstellungen teilweise sehr unlogisch aufgebaut. Was bei sonst praktisch jedem Smartphone unter dem gleichen Punkt  zu finden ist, hat Xiaomi einfach mal irgendwo anders hineingeschoben – das verwirrt und kann durchaus an den Nerven kratzen. Immerhin gibt es auch in den Systemeinstellungen eine Suche – die mehr oder weniger etwas Abhilfe schafft.

Pocophone F1 by Xiaomi
Freier Speicherplatz nach Inbetriebnahme

Was mir viel mehr gefehlt hat sind die App-Symbole oben links neben der Notch. Dort wird tatsächlich „nur“ die Uhrzeit angezeigt – keine Benachrichtigungen, nichts! Wer sehen möchte, ob eine Benachrichtigung einer App vorhanden ist, muss die Benachrichtigungsleiste immer nach unten ziehen. Das ist weder praktisch, noch nützlich! Immerhin wird der Akkustand in Prozent seit dem Update auf MIUI 10 nun falls gewünscht konstant angezeigt. Auch hat man bereits versprochen, dass auch die Benachrichtigungen künftig verbessert werden sollen. Ich bin gespannt.

MIUI 10 hat aber auch durchaus nützliche Funktionen. So lassen sich beispielsweise Apps ganz einfach „klonen“. Das macht insbesondere bei Apps wie WhatsApp Sinn. In Verbindung mit der Dual-SIM-Funktion, kann man WhatsApp dann einfach mit zwei Nummern nutzen. Auch der Second Space, den man in den Systemeinstellungen findet, kann durchaus nützlich sein. Dieser erstellt einen zusätzlichen „Space“ bzw. „Speicher“, wo man seine Daten (Fotos, Apps, usw..) abspeicher kann. Diese Daten werden nur dort angezeigt.

Pocophone F1 by Xiaomi

Da ich jeden Tag bzw. jeden Wochentag pendle, schaue ich im Zug oft ein paar Serien via Netflix. Hier gibt es im Zusammenhang mit dem Pocophone F1 einen weiteren Haken: Xiaomi verzichtet auf den Kopierschutz Widevine L1 und unterstützt nur Widevine L3 (tiefster Kopierschutz), weshalb die Inhalte nur bis maximal 540p wiedergegeben werden können. Obwohl also ein FHD-Display verbaut ist, bekommen wir hier eine nicht mehr zeitgemäße Auflösung spendiert. Unschön, aber ehrlich gesagt fällt es mir nur bei einem direkten Vergleich mit dem Galaxy Note 9 auf… sonst nicht.

Kommen wir zu den doppelt installierten Apps. Um nur ein paar zu nennen, es gibt einerseits den Xiaomi-Browser und andererseits den Chrome Browser. Dann gibt es eine hauseigene Notizen-App und Google Notizen. Das könnte so weiter gehen. Wirklich nützlich sind die doppelten Apps nicht und deinstallieren lassen sie sich leider auch nicht. Verschwendeter Speicherplatz? Ja!

Bloatware, ja die gibt es auch auf dem Pocophone F1. Immerhin lassen sich die Apps von Microsoft oder Facebook komplett deinstallieren. Somit kann man doch noch etwas Speicherplatz freigeben – sofern diese Apps nicht verwendet werden.

Und last but not least: Aus irgendeinem Grund lässt sich die Gesichtserkennung via Infrarot-Kamera nur ausgewählten Regionen wie Indien nutzen. Wer die Gesichtserkennung auch hierzulande nutzen möchte, muss zwingend die Region umstellen. Auswirkungen auf die Sprache oder sonst was, hat diese Einstellung glücklicherweise nicht. Xiaomi hat bereits angekündigt, dass mittels System-Update die Gesichtserkennung für alle Regionen freigeschalten wird. Bis jetzt ist das Update aber nicht eingetroffen.

Pocophone F1 by Xiaomi

Kamera
Auf der Rückseite setzt die Xiaomi-Tochter auf eine Dual-Kamera, die aus einem 12- und einem 5-Megapixel-Sensor besteht. Der Hauptsensor hat eine f/1.9-Blende und der sekundäre Sensor eine f/2.0-Blende. Der sekundäre Sensor dient zur Erfassung von Tiefeninformationen (Bokeh-Effekt).

Ich habe praktisch alle Fotos ohne aktivierter AI-Funktion gemacht, da ich keinen wirklichen Mehrwert feststellen konnte. Die Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen überzeugen und bieten einen hohen Detailgrad. Auch bei weniger guten Lichtbedingungen, also in sogenannten Low-Light-Situationen, liefert die Dual-Kamera inzwischen durchaus brauchbare Aufnahmen. Im Vergleich zu Smartphones mit lichtstärkeren Blenden, fällt das Pocophone F1 logischerweise etwas ab. Richtig gut gefallen hat mir dafür der Bokeh-Effekt bzw. der Portrait-Modus.

Mit der Dual-Kamera lassen sich Videos in 720p, 1080p und 2160p bei jeweils 30 Frames pro Sekunde aufnehmen. Die Videoaufnahmen sind gut, jedoch fehlt ein optischer Bildstabilisator. Dafür gibt es immerhin einen elektronischen Bildstabilisator, der relativ gut funktioniert. Der Ton wird in Stereo aufgenommen.

Auch die Frontkamera mit 20 Megapixeln kann überzeugen, jedoch empfehle ich euch den „Beauty-Modus“ komplett zu deaktivieren. Falls aktiv, sehe ich auf den Fotos wie eine Puppe aus – und das sieht nicht wirklich „natürlich“ aus. Der Portrait-Modus kann ebenfalls für Selfies aktiviert werden, der funktioniert in der Regel gut.

Ein paar Beispiel-Aufnahmen der Kamera des Pocophone F1 sind in diesem Album bei Google Fotos zu finden.

Pocophone F1 by Xiaomi

Konnektivität und Sprachqualität
Das Pocophone F1 unterstützt LTE der Cat. 16, womit theoretische Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Downstream ermöglicht werden. Die Empfangsqualität ist gut, jedoch zeigt beispielsweise das Galaxy Note9 jeweils einen Balken mehr an als das Pocophone F1. VoLTE wir unterstützt, hat bei mir jedoch erst nach dem Update auf MIUI 10 geklappt.

Die Sprachqualität ist eher durchschnittlich und konnte mich nicht wirklich überzeugen. Zwar kann ich den Gesprächspartner ganz gut verstehen, jedoch kommt meine Stimme beim gegenüber nicht klar und deutlich an. Da bin ich mir definitiv besseres gewöhnt.

Das Pocophone F1 unterstützt alle WLAN-Standards (Dual-Band) und unterstützt zudem auch die MIMO-Technik. WiFi-Calling (VoWIFI) kann das Teil hingegen nicht, soll aber laut Xiaomi mit einem künftigen System-Update nachgereicht werden. Bluetooth 5.0 wird dafür wiederum unterstützt.

Nicht mit an Bord ist ein NFC-Modul. Wer bargeldlos bezahlen möchte, muss auf alternative Lösungen wechseln die kein NFC-Modul voraussetzen. In der Schweiz ist das soweit ich weiß nur Twint. Und ich bin kein Fan von Twint. Auf der anderen Seite hat Google in der Schweiz den Bezahldienst Google Play immer noch nicht gestartet und Samsung Pay funktioniert folgerichtig nur mit Samsung-Smartphones.

Pocophone F1 by Xiaomi
Links: Xiaomi Mi A2 Lite / Rechts: Pocophone F1

Akku
Im Pocophone F1 ist ein grosszügiger 4000 mAh Akku verbaut, der sich mittels der Schnellladetechnologie Quick Charge 3.0 in etwas mehr als zwei Stunden von 0 auf 100% aufladen lässt. Drahtloses Aufladen via Qi gibt es hingegen nicht, das ist wohl auch dem Rotstift zum Opfer gefallen.

Die Akkulaufzeiten sind auf einem sehr guten Niveau. Ich hatte in den letzten Jahren nur wenige Smartphones, die eine derart gute Akkulaufzeit an den Tag legten. Abends habe ich trotz intensiver Nutzung noch einen Restakku von 50 – 60 Prozent gehabt. Mein Galaxy S8+ hätte spätestens dann wieder an die Steckdose müssen.

Allerdings muss erwähnt werden, dass MIUI ein recht „aktives“ Energiemanagement betreibt. Teilweise werden Hintergrundprozesse von verschiedenen Apps einfach mal deaktiviert. Das habe ich insbesondere in Verbindung mit meiner Smartwatch festgestellt, die hin und wieder die Verbindung zum Smartphone „verlor“. Ebenfalls habe ich teilweise keine Benachrichtigungen von Apps erhalten – da diese offensichtlich von MIUI komplett deaktiviert wurden.

Pocophone F1 by Xiaomi

Fazit
Eins vorweg, ich würde das Pocophone F1 nicht als Flaggschiff bezeichnen und schon gar nicht als „Flaggschiff-Killer“. Dafür fehlen dem Pocophone F1 doch noch ein paar Funktionen, die bei den aktuellen Flaggschiff-Smartphones zum guten Umgangston gehören. Wasserdicht? Nein, ist es nicht. Hochwertiges Gehäuse? Ne, ist aus Kunststoff. NFC, Qi oder Netflix in HD? Gibt es ebenfalls nicht beim Pocophone F1.

Man muss sich vor dem Kauf einfach die Frage stellen, ob einem die fehlenden Funktionen wirklich einen Aufpreis von 300 – 600 Franken wert sind. Wenn diese Frage mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden kann, dann werdet ihr bestimmt glücklich mit dem Pocophone F1.

Abschließend sei gesagt: Das Pocophone F1 ist ein herausragendes Budget-Smartphone, das mit einer starken und für diese Preisklasse untypisch guten Ausstattung überzeugt. In dieser Preisklasse ist das Pocophone F1 ohne Konkurrenz.

Gefallen am Pocophone F1 gefunden? Dann würde ich mich über eine Bestellung bei Gearbest über diesen Link sehr freuen. Wie schon Eingangs erwähnt, erhalte ich von GearBest eine kleine Provision, die dann auch gleich wieder in neue Testgeräte investiert wird. Herzlichen Dank!

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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