Reolink Argus Pro

Reolink Argus Pro und Solar Panel im Test – Kabellose Überwachunsgkamera für Innen und Aussen

Reolink hat mit der Argus Pro eine neue Überwachungskamera vorgestellt die sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich eingesetzt werden kann. Die Kamera kann dank verbautem Akku und dem optional erhältlichen Solar Panel ohne Netzteil betrieben werden. Reolink war so freundlich und hat mir die Reolink Argus Pro und das Solar Panel für diesen Testbericht überlassen. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Damit kann die Überwachungskamera beispielsweise ohne Probleme im Garten oder auf dem Balkon eingesetzt werden – ohne sich Gedanken über die Stromversorgung machen zu müssen. Zumindest in der Theorie sieht es so aus, aber reicht das Solar Panel tatsächlich, um die Kamera komplett ohne Netzteil betreiben zu können? Das und mehr beantworte ich euch auf den folgenden Zeilen.

Reolink Argus Pro

Lieferumfang – Das wird geliefert
Neben der Kamera samt passendem 5200 mAh Akku und Standfuss, befindet sich im Karton eine Silikon-Schutzhülle, Schrauben, Dübel, Befestigungsband und ein microUSB-Kabel. Ein Quick Starter Guide, eine Bohrschablone und ein Aufkleber mit Hinweis auf die Videoüberwachung vervollständigt den Lieferumfang der Kamera.

Das separate Solar Panel wird ebenfalls mit einem Standfuss, Schrauben & Co. zwecks Montage und einem 4 Meter langen microUSB-Kabel mit spezieller bzw. wasserabweisenden Abdichtung geliefert. Dazu kommt eine Kurzanleitung mit Informationen zur Inbetriebnahme des Solar Panels.

Reolink Argus Pro

Design und Verarbeitung
Reolink verpasst der Argus Pro ein modernes, aber schlichtes Design – so wie es bei einer Überwachungskamera sein soll. Die Kamera hat ein abgerundetes Gehäuse und ist fast komplett in Weiss gehalten. Nur die Vorderseite, wo auch die Kamera-Linse, der Lichtsensor, eine mehrfarbige Status-LED, der Bewegungssensor (PIR) und die IR-Lichter verbaut sind, ist in Schwarz eingefärbt. Die Status-LED wie auch der PIR-Sensor können auf Wunsch komplett deaktiviert werden.

Der Akku kann ganz einfach auf der Rückseite der Kamera eingeschoben werden und rastet dann automatisch ein. Geladen wird der Akku, wie bereits erwähnt, direkt über das Solarpanel oder alternativ über ein Netzteil. Dabei muss nicht immer die komplette Kamera abmontiert werden, da der Akku bequem und einfach entnommen werden kann.

Reolink Argus Pro

Auf der rechten Seite befindet sich eine Klappe aus Silikon. Darunter befindet sich der Slot für die microSD-Karten und ein Reset-Button – sofern die Kamera mal nicht mehr will. Unterhalb der Kamera ist das Gewinde für den Standfuss angebracht, der sich einfach an die Kamera anschrauben lässt.

Die Verarbeitung macht einen hochwertigen und stabilen Eindruck.

Die Spezifikationen der Reolink Argus Pro

ModellReolink Argus Pro
Video & AudioBildsensorCMOS-Bildsensor
Videoauflösung1080p HD bei 15 fps
VideoformatH.264
SichtfeldMit festem Objektiv, 130° Diagonal
NachtsichtBis zu 10 m
Digitaler Zoom6x digitaler Zoom
AudioMit hochwertigem Lautsprecher & Mikrofon
PIR-Erkennung & -AlarmePIR-ErkennungsreichweiteEinstellbare Bewegungserkennung bis zu 9 m
PIR-Erkennungswinkel120° Horizontal
AudioalarmIndividuelle Alarm-Ansagen
Andere AlarmeEchtzeitige Alarme in Form E-Mails & Push-Nachrichten
WLANWLAN-StandardIEEE 802.11b/g/n
Betriebsfrequenz2,4 GHz
WLAN-SicherheitWEP/WPA-PSK/WPA2-PSK
StromAkku5200 mAh wiederaufladbarer Akku (Akku-Laufzeit variiert nach Einstellungen, Nutzungsbedingungen & Umgebungstemperatur)
SolarstromUnterstützt Aufladung mit Reolink Solarpanel
GleichstromUnterstützt Aufladung mit 5 V/2 A Netzadapter
SpeicherungLokale SpeicherungUnterstützt Micro SD-Karte von bis zu 64 GB
Cloud SpeicherungUnterstützt Reolink Cloud
ArbeitsumgebungBetriebstemperatur-10 bis 55° C (14° bis 131° F)
WitterungsbeständigkeitWetterfest
Größe & GewichtGröße96 x 58 x 59 mm (3,8 x 2,3 x 2,3 in)
Gewicht (inkl. Akku)230 g (8,1 oz.)

 

Inbetriebnahme der Überwachungskamera
Die Inbetriebnahme gestaltet sich sehr einfach, was auch der guten Erklärungen innerhalb der App (für Android und iOS verfügbar) zu verdanken ist. Auf die App wird man mit den Worten „Camera has been startet up. Please run Reolink App, add the camera and set it up“ direkt verwiesen, wenn die Kamera erstmals in Betrieb genommen wird. Schritt für Schritt begleitet die App dann durch den Installationsprozess.

Reolink Argus Pro
Toll umgesetzte App hilft durch die Einrichtung.

Mit der Smartphone-Kamera muss im ersten Schritt den QR-Code eingescannt werden, der sich auf der Rückseite der Kamera befindet. Danach muss das WLAN-Netzwerk ausgewählt werden, mit dem sich die Kamera verbinden soll und das entsprechende Passwort. Anschliessend wird auf dem Smartphone ein QR-Code erstellt, der vor die Überwachungskamera gehalten werden muss. Steht die Verbindung zum WLAN-Netzwerk, wird das mit einer Stimme bestätigt.. Wichtig: Die Argus Pro unterstützt „nur“ 2,4 GHz, das 5 GHz-Band nicht. Das war mein erster Fehler bei der Inbetriebnahme.

Im letzten Schritt kann noch ein Passwort definiert und der Kamera einen Namen zugeteilt werden. Et voilà, die Kamera ist online und ihr solltet auf dem Smartphone das Bild der Überwachungskamera sehen können.

 

Montage
Die Überwachungskamera kann im Innen- und Aussenbereich aufgestellt werden. Im Innenbereich kann die Kamera theoretisch ohne Standfuss an einem gewünschten Ort platziert werden. Eine fixe Montage ist für den Einsatz in den eigenen Vierwänden nicht zwingend notwendig. Wer beabsichtigt, die Kamera im Aussenbereich aufzustellen, der muss sich schon eher Gedanken zur Positionierung und Montage der Kamera machen.

Glücklicherweise liefert Reolink alles nötige gleich mit, was für eine Montage im Aussenbereich notwendig ist. Am Standfuss ist eine Halterung für die Montage im Aussenbereich angebracht. Damit lässt sich die Kamera entweder mit dem mitgelieferten Band, beispielsweise an einen Baum, befestigen. Aber Vorsicht: Das Band hat sich teilweise leicht gelöst, so dass sich der Aufnahmewinkel verändert hat. Alternativ und aus meiner Sicht die bessere Wahl, kann die Kamera auch an einer Wand fix montiert werden. Die passenden Schrauben und Dübel, wie auch eine Bohrvorlage, liefert Reolink gleich dazu – perfekt!

Dank der IP65-Zertifizierung muss man sich bei der Standortauswahl auch keine Gedanken zur Witterung machen. Die Kamera ist wasserdicht und zusätzlich mit der Silikon-Schutzhülle perfekt gegen Wind und Regen gerüstet. Dank dem optional erhältlichen Solar Panel muss zudem keine Steckdose in der Nähe sein – alternativ lässt sich die Kamera auch einfach mit dem Akku nutzen, der dann halt in unregelmässigen Abständen aufgeladen werden muss.

Tolle App mit vielen Funktionen
Die Reolink-App wird nicht nur für die Inbetriebnahme der Überwachungskamera genutzt, sie bietet auch den direkten Zugriff von unterwegs aus und viele weitere Einstellungsmöglichkeiten. Die Android-App läuft einwandfrei auf den getesteten Smartphones, darunter das Pocophone F1, Samsung Galaxy S8+ oder dem Xiaomi Redmi Note 6 Pro.

Auf dem Startbildschirm der App bekommen wir das Standbild der Überwachungskamera zu sehen. Von hier aus haben wir Zugriff auf allerlei Funktionen der Überwachungskamera. Fangen wir mit den Einstellungen der Kamera an, die man über das Zahnrad oben rechts erreicht. Insgesamt gibt es hier 10 Hauptkategorien. Auf alle Kategorien einzugehen, würde den Rahmen des Testberichts sprengen. Deshalb konzentriere ich mich auf die meiner Meinung nach wichtigsten Funktionen.

Einfach gelöst ist die Möglichkeit die Überwachungskamera „zu teilen“. Wenn ich einem Familienangehörigen den Zugriff erlauben möchte, muss dieser lediglich die Reolink-App herunterladen und damit den QR-Code auf meinem Smartphone einscannen. Schon verbindet sich das Smartphone mit der App – ohne Passworteingabe. Cool und einfach, wie es sein sollte!

Unter dem Menüpunkt „Video & Audio“ lässt sich beispielsweise die Anzeigequalität anpassen. Im Detail kann hier die Auflösung und die Bildrate (fps) angepasst werden. Maximal nimmt die Überwachungskamera in 1080p bei 15 fps auf. Je niedriger die Bildrate und Auflösung, umso weniger Bandbreite benötigt die Kamera. Ebenfalls lässt sich die Anzeige anpassen. Soll die Kamera gespiegelt, vertikal gekippt werden oder soll die Uhrzeit im Bild eingeblendet werden, all das lässt sich hier bis ins Detail konfigurieren.

Der Bewegungssensor (PIR) kann unter dem Menüpunkt „Alarm“ eingestellt werden. Hier lässt sich die Sensitivität des PIR-Sensor regulieren (Empfindlichkeit Niedrig, Mittel oder Hoch). Auf Wunsch kann bei erkannter Bewegung eine Benachrichtigung (Push + E-Mail) und ein Alarm ausgelöst werden. Der PIR-Sensor weist eine hohe Reichweite auf, im Test erkannte der Sensor bewegende Menschen auf ca. 10 Metern.

Bei Dunkelheit bzw. schwachen Lichtverhältnissen schalten sich automatisch die IR-Lichter ein. Sollen die IR-Lichter nicht automatisch aktiv werden, können  unter dem Punkt „Licht“ die IR-Lichter deaktiviert werden. Ebenfalls lässt sich hier die Status-LED deaktivieren.

So und nun kommen wir nochmals zum Startbildschirm der App. Gleich unterhalb der Liveansicht gibt es mehrere Buttons. Folgende Funktionen können damit erreicht werden:

  • Play / Pause – Livestream starten oder stoppen
  • Kamera – Ein Standbild aufnehmen – wird direkt auf dem Smartphone abgespeichert
  • Video – Ein  Video aufnehmen – wird direkt auf dem Smartphone abgespeichert
  • Auflösung / Framerate – soll der Stream flüssig oder in 1080p abgespielt werden?
  • Bilderrahmen – soll das Bild in Farbe, Schwarz und Weiß oder Automatisch dargestellt werden?

Unterhalb des Livestreams gibt es die Buttons Talk und Playback. Über Talk kann man aus der Ferne sprechen – also die Kamera quasi wie eine Gegensprechanlage nutzen. Damit kann man direkt mit der Person, die von der Kamera erfasst wurde, kommunizieren. Das gelang im Test ohne Probleme und mit geringer Verzögerung. Mit dem Playback-Button gelangt ihr auf die Aufnahmen, welche auf der microSD-Karte gespeichert sind – sofern eine eingelegt ist.

Apropos Speicher. Aktuell bietet Reolink noch keine Cloud an, wo die Aufnahmen landen könnten. In den USA hat der Hersteller jedoch einen Betatest gestartet, der früher oder später auf weitere Ländern ausgeweitet wird. Hinsichtlich Datenschutz, habe ich so oder so lieber die Daten direkt auf einer SD-Karte gespeichert als irgendwo auf einem Server im Ausland.

Wiedergabe- und Aufnahmequalität
Die Reolink Argus Pro bietet eine ausreichend gute Wiedergabe- und Aufnahmequalität. Mit einem halbwegs guten Smartphone kann die Überwachungskamera in puncto Bildqualität hingegen nicht mithalten. Das kann aber im Grunde genommen praktisch keine – zumindest keine bezahlbare Kamera. Die nötigen Details sind jedenfalls zu erkennen, wenn auch nicht so scharf.

Hin und wieder sind mir kurze Ruckler aufgefallen, wenn ich das Livebild auf meinem Smartphone angeschaut habe. Die Ruckler waren bei ausgewählter 1080p Auflösung wahrnehmbar und jeweils vor allem nur dann, wenn ich den Stream via Mobilfunknetz betrachtet habe.

Das Solar Panel im Test
Reolink war so freundlich und hat mir ebenfalls das optional erhältliche Solar Panel für den Test bereitgestellt. Ich war sehr gespannt darauf, wie viel Leistung das Solar Panel liefert und ob damit der Akku tatsächlich voll geladen werden kann – ohne das ich den Kamera mit einem Netzteil aufladen muss.

Und ja, ich bin positiv überrascht. Sofern das Solar Panel an einem halbwegs sonnigen Ort aufgestellt wird, kann die Kamera damit ohne Probleme geladen werden. Ich habe die Kamera inzwischen seit gut drei Wochen im Einsatz und musste bisher nicht mit einer zusätzlichen Aufladung mit dem Netzteil nachhelfen. Ich muss an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass wir in der Schweiz in den letzten Wochen sehr viel Sonne geniessen durften. Mal sehen, wie es in den Wintermonaten sein wird.

Fazit
Reolink bietet mit der Argus Pro eine tolle Überwachungskamera ohne nennenswerte Schwächen an. Der Lieferumfang bringt alles mit, was man für den Einsatz der Kamera im Innen- und Aussenbereich benötigt. Dank der Silikonhülle ist die Kamera vor Wind und Wetter geschützt. Die Kamera ist innerhalb von nur wenigen Minuten online – sehr einfache Inbetriebnahme.

Sehr gut gefallen hat mir die Reolink-App. Die App ist logisch aufgebaut und bietet einen einfachen Zugriff auf die zahlreichen Funktionen der Überwachungskamera. Die Liveansicht und die Aufnahmen mit bis zu 1080p Auflösung bei 15 fps weisen eine gute Qualität auf.

Eine sinnvolle Ergänzung, sofern die Reolink Argus Pro im Aussenbereich eingesetzt werden möchte, ist definitiv das Solar Panel. Dank dem Solar Panel musste ich über die sonnigen letzten Wochen die Überwachungskamera bisher nie aufladen. Mal sehen, wie sich das Solar Panel über die Wintermonate schlägt.

Die Überwachungskamera kann entweder einzeln für 98.99 Euro oder im Bundle mit dem Solar Panel für 123.99 Euro direkt beim Hersteller gekauft werden. Alternativ kann die Argus Pro ebenfalls bei Amazon bestellt werden.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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