Samsung Galaxy Note 9

Samsung Galaxy Note 9 im Test – ein rundum gelungenes Smartphone mit neuem S Pen

Die Galaxy Note-Reihe von Samsung hatte es in der Vergangenheit nicht immer einfach. Insbesondere der Super-GAU beim Galaxy Note 7 sorgte für unangenehme und definitiv ungewollte „Publicity“. Trotzdem hat Samsung an der Marke festgehalten – zum Glück! Die Galaxy Note-Reihe ergänzt meiner Meinung nach die dominierende Galaxy S-Reihe perfekt.

Schon das Galaxy Note 8 aus dem letzten Jahr konnte mich überzeugen. Das Galaxy Note 9 setzt nochmals einen obendrauf, auch wenn sich äußerlich nicht wahnsinnig viel getan hat. Warum das so ist und wie gut der neue S Pen mit all den neuen Features funktioniert, beantworte ich euch gerne auf den nächsten „paar“ Zeilen.

Das Galaxy Note 9 ist Samsung’s erstes Smartphone mit einem internen Speicherplatz von bis zu 512 GB. Theoretisch lässt sich der Speicherplatz mit microSD-Karten auf bis zu 1 TB erhöhen – ja, ein Terabyte, richtig gelesen! Zu kaufen gibt es das aktuelle Flaggschiff-Smartphone in der Basisvariante mit 128 GB Speicher in den Farbvarianten Midnight Black, Lavender Purble und Ocean Blue. Das 512 GB-Modell wird hingegen „nur“ in Midnight Black angeboten.

Der Preis beläuft sich für das 128 GB-Modell auf ca. 945 Franken und für das 512 GB-Modell auf ca. 1300 Franken (Stand: Oktober 2018).

Die technischen Daten zum Samsung Galaxy Note 9

  • Display/Seitenverhältnis: 6,4 Zoll QHD+ (2960 x 1440 Pixel), 514 PPI
  • Prozessor/GPU: Samsung Exynos 9810 Octa-Core, Mali G72 MP18 GPU
  • Speicher: 6 GB RAM (bis zu 8 GB), 128 GB UFS 2.1 interner Speicherplatz (bis zu 512 GB)
  • Betriebssystem: Android 8.1 Oreo / Samsung Experience 9
  • Hauptkamera: 12 Megapixel Dual-Kamera mit variabler Blende (f/1.5 / f/2.4)
  • Frontkamera: 8 Megapixel
  • Anschlüsse:USB Typ C (USB 3.1), 3,5mm Klinkenanschluss, microSD-Slot
  • Verbindungen: WLAN 802.11 ac (Dual-Band), Bluetooth 5.0, LTE Cat. 18 (bis zu 1,2 Gbit/s Downstream), GPS / GLONASS, NFC
  • Dual-SIM: Ja
  • Akku / Qi: 4000 mAh / ja
  • Abmessungen: 161,9 x 76,4 x 8,8 Millimeter
  • Gewicht: 201 Gramm

Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Das Samsung Galaxy Note 9 wird mit dem passenden Schnelllade-Netzteil, USB Typ C-Kabel, ein paar qualitativ hochwertigen AKG-Kopfhörer, zwei Adapter für USB Typ A und microUSB sowie den üblichen Kurzanleitungen ausgeliefert. Was mir fehlt: Eine passende Schutzhülle. Ich habe in den letzten Wochen des Öfteren ein China-Smartphone im Test gehabt, dort wird das alles geboten. Wohl auch deshalb habe ich mich ein bisschen an diese „Zugabe“ gewöhnt.

Mit dem Galaxy Note 9 ist es in Bezug auf das Design ungefähr so wie beim Galaxy S9(+). Das Galaxy Note 9 sieht dem Vorgänger extrem ähnlich. Auf den ersten Blick wage ich zu behaupten, dass die beiden Smartphones nicht voneinander zu unterscheiden sind – zumindest was die Vorderseite betrifft. Zwar ist das Display minim angewachsen, das fällt aber nur bei ganz genauem hinschauen auf. Geblieben sind die abgerundeten Seiten. Oben und unten gibt es ziemlich gleichmäßige und nicht so dicke Balken. Mit von der Partie ist auch eine farbige LED-Benachrichtigung.

Auf der Rückseite, die auch wieder aus Glas besteht und abgerundete Seiten hat, sind dann die Unterschiede vom Vorgänger schon eher zu sehen. Der Fingerabdrucksensor ist beim Galaxy Note9 nun unterhalb der Kamera angebracht und hebt sich damit von der Kamera ab. Da der Fingerabdrucksensor ziemlich klein ausfällt und nicht besonders tief ins Gerät eingelassen ist, kann der Sensor weiterhin nur schwer „blind“ erfühlt werden.

Die abgerundeten Seiten auf der Vorder- und Rückseite haben den Vorteil, dass sich das Smartphone angenehm bedienen lässt. Im Gegensatz zum Galaxy Note 8, spürt man den Rahmen des Galaxy Note 9 nun deutlich besser. Dadurch soll das Gerät zwar weniger schnell aus der Hand rutschen, doch fühlt es sich nicht mehr ganz so „harmonisch“ an, wie noch beim Vorgänger.  Da ich etwas grössere Hände habe, stört mich auch das ziemlich grosse Display nicht. Meine Frau hingegen, bekundete leichte Schwierigkeiten bei der Bedienung.

Auf der rechten Seite gibt es den Power-Button. Auf der linken Seite haben wir die Lautstärke-Wippe und darunter den ach so beliebten und nützlichen Bixby-Button (Achtung, Ironie!). Die Tasten weisen alle einen knackigen Druckpunkt auf und sitzen fest (nicht zu fest) im Gehäuse.

An der Unterseite ist das Highlight des Galaxy Note 9 zu finden, der S Pen. Dieser lässt sich leider nicht ganz so einfach aus dem Gehäuse ziehen, wie das noch bei den bisherigen Galaxy Note-Ableger der Fall war. Um den S Pen nutzen zu können, muss man ihn nach „Innen“ drücken, dann fährt er automatisch ein wenig aus dem Gehäuse heraus. Ohne Hilfe meines Fingernagel, wollte das aber nicht wirklich klappen. Zu den Funktionen des S Pen komme ich später noch zurück. Ansonsten finden wir noch einen Lautsprecher, den USB Typ C-Anschluss und den klassischen 3,5 mm Klinkenanschluss – dieser stellt inzwischen eine Seltenheit dar.

Durch das verbaute Glas, das leider auch wieder Fingerabdrücke magisch anzieht, und den Rahmen aus Metall, fühlt sich das Gerät durch und durch hochwertig an. Das gilt auch für die Verarbeitung, die Samsung-typisch auf einem hohen Niveau ist. Unregelmässige Spaltmasse? Knarzen des Gehäuses? Nein, das gibt es bei Samsung schon lange nicht mehr. Alles gut, also.

Das Gehäuse ist übrigens staub- und wasserfest nach IP68-Zertifizierung. Damit ist man grundsätzlich auf der sicheren Seite und das Galaxy Note 9 kann durchaus auch mit ins Wasser genommen werden. Allerdings sollte man möglichst Salzwasser vermeiden, mit dem verträgt sich auch ein IP68 zertifiziertes Gerät nicht besonders gut.

Display
Samsung hat schon seit Jahren sehr gute Super-AMOLED-Displays in ihren Smartphones verbaut. Das ändert sich auch mit dem Galaxy Note 9 nicht. Das 6,4 Zoll große Super-AMOLED-Display mit abgerundeten Seiten löst mit 2960 × 1440 (QHD) auf und kommt damit auf eine Pixeldichte von 514 ppi. Dank der hohen Pixeldichte eignet sich das Galaxy Note 9 bestens zum konsumieren von VR-Inhalten.

Das Display kann ich nur in den höchsten Tönen loben. Es bietet eine tolle Farbwiedergabe, hervorragende Helligkeit und eine sehr gute Blickwinkelstabilität. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Spezialisten von DisplayMate. Das Galaxy Note 9 gehört zu den Smartphones mit den besten Displays auf dem Markt. Das kann ich so nur bestätigen, wobei ich keine speziellen Tools dafür nutze.

In den Systemeinstellungen lässt sich das Display noch nach den eigenen Wünschen anpassen. Via Farbbalance kann das Bild entweder «Kühl» oder «Warm» eingestellt werden. Zudem stellt Samsung neben der standardmäßig aktivierten «anpassungsfähige Anzeige» mit AMOLED-Kino und AMOLED-Foto zwei weitere vordefinierte Einstellungen für das Display bereit.

Wer vor dem zu Bett gehen das Smartphone nutzen möchte, kann zudem den Blaufilter aktivieren. Damit sollen die Augen etwas geschont werden. Dann hätten wir noch die Funktion zur Sensitivität des Displays, womit sich das Smartphone auch mit Handschuhen bedienen lassen kann. Momentan dürften Handschuhe zwar kein Thema sein, aber der Winter steht ja quasi schon vor der Türe – bäh. Das Always-on-Display (AOD) ist natürlich wieder mit von der Partie.

Hardware, Performance und Benchmark
Im Galaxy Note 9 kommt wieder der Exynos 9810 Octa-Core-SoC zum Einsatz, der bereits im Galaxy S9(+) verbaut wurde. Das Galaxy Note 9 gibt es wahlweise mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher oder mit 8 GB RAM und satten 512 GB Speicher. Dank microSD-Slot kann der Speicherplatz theoretisch auf bis zu einem Terabyte erhöht werden. Not bad! Mein Testgerät ist mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher bestückt. Nach der Inbetriebnahme stehen dem Nutzer noch ca. 106 GB zur freien Verfügung.

Im Alltag reicht die Leistung vollends aus, Apps starten schnell und das scrollen durch Twitter oder Instagram läuft absolut ruckelfrei ab. Generell lässt sich festhalten, dass das System absolut flüssig läuft, ohne ungewünschte Ruckler. Allerdings sehe ich vor allem bei meinem schon etwas in die Jahre gekommenen Galaxy S8+, dass sich die Systemgeschwindigkeit bei Samsung mit der Zeit spürbar verschlechtert. Ob das auch beim Galaxy Note9 der Fall sein wird, kann ich euch leider nicht beantworten. Dafür ist die Testperiode zu kurz ausgefallen.

Jup.. da ist der Bixby-Button.

Games wie Asphalt 9 oder PUBG Mobile laufen auf dem Galaxy Note 9 ohne Ruckler und auch mit hohen Grafikdetails richtig „smooth“. Das Galaxy Note9 bringt für künftige Games genügend Reserven mit, um auch diese ohne Probleme abspielen zu können.

Und wie schlägt sich das Galaxy Note 9 bei den gängigsten Benchmarks? Gut, sehr gut sogar, allerdings reicht es trotzdem nicht ganz für an die Spitze. Im Schnitt erreichte das Gerät im AnTuTu-Benchmark einen Wert von ca. 261.000 Punkten. Zum Vergleich: Eines der aktuell schnellsten Smartphones, das Xiaomi Black Shark, kommt im Durchschnitt auf einen Wert von über 290.000 Punkten. Im Geekbench V4 erreicht das Smartphone im Single-Core einen Wert von 3291 und im Multi-Core-Test einen Wert von 8634. Immerhin, auch bei mehrmaligem Starten des Benchmarks, behält das Galaxy Note 9 dank Flüssigkühlung einen stets „kühlen Kopf“.

Ansonsten hält Samsung auch beim Galaxy Note 9 am 3,5 mm Klinkenanschluss fest. Das stellt bei den 2018er Flaggschiff-Smartphones inzwischen eine Ausnahme dar. Gelieben sind auch die guten Stereo-Lautsprecher, die Samsung mit dem Galaxy S9(+) eingeführt hat.

Software (S Pen / DeX ohne Station)
An dieser Stelle möchte ich vorwiegend auf die Features des neuen und mit neuen Features ausgestatteten S-Pen eingehen. Was Android 8.1 Oreo in Kombination mit der Oberfläche Samsung Experience 9.0 alles zu bieten hat, habe ich bereits im Testbericht zum Samsung Galaxy S9+ niedergeschrieben. Schade nur, dass Samsung nicht direkt auf Android 9 Pie setzt.

Der S Pen ist das „Alleinstellungsmerkmal“ der Galaxy Note-Reihe. Während das Design des Galaxy Note 9 nur leicht angepasst wurde, hat sich Samsung offensichtlich vor allem auf die Weiterentwicklung des digitalen Eingabestifts konzentriert und diesen mit sinnvollen Features ergänzt.

Neu unterstützt der S Pen Bluetooth Low Energy und ist somit direkt mit dem Smartphone verbunden. Die Reichweite beträgt im Test bei Sichtkontakt knapp 8 Meter, danach verliert der Stift die Verbindung zum Galaxy Note9. Geladen wird er direkt im Gehäuse und als Energiequelle wird ein Kondensator verbaut. Eine Ladezeit von lediglich 45 Sekunden, ermöglicht eine Laufzeit von beachtlichen 37 Minuten. Eine Akkustandsanzeige gibt es allerdings nicht, nur wenn der Akku so langsam zu Neige geht, gibt es eine Benachrichtigung. Kein Akku wird benötigt, wenn der Stift nur für die Schreib-Funktionen benutzt wird.

Natürlich kann man dank der 4096 Druckstufen weiterhin mit dem S Pen schöne Zeichnungen anfertigen, sofern man dann auch eine gestalterische Ader dazu hat. Darüber hinaus lässt sich das Smartphone ganz einfach mit dem Stift fernsteuern – zumindest einen Teil davon. Selfies machen ohne den Arm zu verdrehen, durch die Bilder-Galerie navigieren oder Powerpoint-Präsentation mit dem Stift steuern, all das ist mit dem neuen Eingabestift möglich.

Weitere Funktionen werden dazu kommen und Samsung öffnet zusätzlich die Schnittstelle für App-Entwickler. Bis jetzt gibt es allerdings noch nicht wahnsinnig viele Apps, die auch auf den S Pen zurückgreifen. Nach meiner Einschätzung, wird sich das auch künftig nicht wirklich ändern.

Neu ist die Desktop-Oberfläche Samsung DeX nicht, die gibt es inzwischen schon etwas länger. Neu ist aber, dass DeX ohne der DeX-Statation genutzt werden kann. Benötigt wird nur noch ein USB C-Adapter, um das Smartphone mit einem HDMI-Gerät zu verbinden. Im Test klappte das in Kombination mit einer Bluetooth-Tastatur und -Maus ohne Probleme. Alternativ kann auch das Display des Galaxy Note 9 zur Eingabe genutzt werden.

Was die Performance angeht, kann die Desktop-Oberfläche von Samsung nicht ganz mit Windows mithalten. Zwar gibt es keine sichtbaren Ruckler, aber das Galaxy Note 9 lässt sich hier und da spürbar mehr Zeit um Apps zu öffnen.

Kamera
Bei der Kamera hat sich im Vergleich zum Galaxy S9+ nichts getan. Auch das Galaxy Note 9 hat dieselbe Dual-Kamera verbaut, die mit zwei 12 Megapixel-Sensoren, einem optischen Bildstabilisator (OIS) und einer variablen Blende (f/1.5 und f/2.4) ausgestattet ist. Die Blende schaltet automatisch zwischen der f/1.5- und f/2.4-Blende um.

Bei Tageslicht kommt die f/2.4-Blende zum Einsatz, während bei schlechten Lichtverhältnissen automatisch die f/1.5-Blende den Vorzug erhält. Damit kann Samsung das überbelichten von Aufnahmen verhindern. Wer sich mit der Fotografie etwas besser auskennt, kann im Pro-Modus auch gleich selbst die Blende bestimmen.

Ein Foto bei recht guten Lichtverhältnissen.

Dank Teleobjektiv kann die Kamera des Galaxy Note 9 ein verlustfreies zweifaches optisches Zoom ermöglichen. Dieselbe Technologie hat Samsung bereits im Galaxy Note 8 erfolgreich eingesetzt. An das 5-fach-Zoom des Huawei P20 Pro kommt Samsung damit zwar nicht heran, doch das Galaxy Note 9 liefert tolle Aufnahmen mit dem optischen Zoom.

Die Dual-Kamera liefert tolle Aufnahmen, die zwar insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen nicht ganz an den Klassenprimus Huawei P20 Pro herankommen, aber sonst definitiv überzeugen können. Der beliebte Bokeh-Effekt macht dem Galaxy Note 9 keine grossen Mühen, in der Regel kommt es zu keinen Darstellungsfehlern.

Ein Foto bei schwachen Lichtverhältnissen.

Auch die künstliche Intelligenz ist beim Galaxy Note 9 ein Thema. Die Kamera nutzt die künstliche Intelligenz, um die passenden Bildeinstellungen zu bieten. Insgesamt soll die Kamera 20 unterschiedliche Motive erkennen können, darunter Pflanzen, Lebensmittel, Sonnenaufgänge und Landschaft. Wird ein Motiv erkannt, wird das in der Kamera-App mit einem kleinen Symbol angezeigt.

Mit der Dual-Kamera lassen sich 4K-Videos mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixel aufnehmen. Die Aufnahmen hinterlassen auch auf einem TV mit einer Bilddiagonale von 65 Zoll einen sehr guten Eindruck. HDR oder Dolby Vision gibt es hingegen nicht. Dafür kann auf Wunsch der platzsparende HEVC-Codec aktiviert werden, womit sich bei gleicher Aufnahmequalität ziemlich viel Speicherplatz sparen lässt.

Ebenfalls gibt es die Superzeitlupe mit dem Videos mit 960 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden können. Die Auflösung ist auf 1280 x 720 Pixel begrenzt, genau gleich also wie beim Galaxy S9(+). Die Superzeitlupe kann auf Wunsch in Zeitfenstern von 0,4 Sekunden oder wenn mehrmals gewünscht, mit 0,2 Sekunden aufgenommen werden. Dank automatischer Bewegungserkennung, startet die Superzeitlupe automatisch. Alternativ lässt sich die Funktion auch manuell starten. Folgend ein Beispielvideo dazu:

Gefallen hat mir aber auch die 8 Megapixel-Frontkamera, die dank Autofokus und einer f/1.7-Blende auch bei weniger guten Lichtverhältnissen sehr brauchbare Selfies liefert. Mithilfe des Selfie-Fokus, lässt sich auch mit der Frontkamera ein durchaus brauchbarer Bokeh-Effekt erzielen.

Ein paar Beispiel-Aufnahmen sind in diesem Album bei Google Fotos zu finden.

Konnektivität und Sprachqualität
Das Galaxy Note 9 bietet dank Unterstützung für LTE Cat. 18 sehr schnelles mobiles Internet. Theoretisch sind damit Übertragungsgeschwindigkeiten im Downstream von 1200 Mbit/s und im Upstream von 150 Mbit/s möglich. In der Praxis werden diese Werte kaum erreicht, was aber nicht am Galaxy Note 9 liegt, sondern an hiesigen den Netzbetreibern. Der Empfang auf dem Sunrise-Netz war stets sehr gut.

In puncto WLAN lässt das Galaxy Note 9 keine Wünsche offen. Die aktuellen WLAN-Standards a/b/g/n/ac werden unterstützt und selbstverständlich auch Dual-Band (2,4 und 5 GHz). Die Empfangsqualität des verbauten WLAN-Moduls ist gut, die Geschwindigkeit war insbesondere beim LG G7 ThinQ spürbar und messbar höher. Das Galaxy Note 9 unterstützt VoLTE und auch VoWiFi. Ebenfalls unterstützt das Gerät NFC (Near Field Communication) und Bluetooth 5.0.

Die Sprachqualität und die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert im Test gut. Der Gesprächspartner nahm meine Stimme als klar und deutlich auf. Auch ich konnte den Gesprächspartner sehr gut verstehen, auch bei maximaler Lautstärke oder über die verbauten Stereo-Lautsprecher.

Akku
Im Galaxy Note 9 verbaut Samsung endlich wieder einmal einen richtig grossen Akku. Satte 4000 mAh Kapazität liefert der verbaute Akku, der damit eine tolle Laufzeit ermöglicht. Wird das Galaxy Note 9 nicht allzu häufig beansprucht, sind zwei Tage Laufzeit durchaus realistisch. Meine Kritik und mein Wunsch beim Testbericht zum Galaxy S9+ wurden offensichtlich von Samsung erhöht. 😉

Der Akku lässt sich dank Schnellladetechnologie von 0 auf 100 Prozent innerhalb von knapp 2 Stunden aufladen – sofern man ein passendes Ladegerät dafür nutzt. Bedeutend länger dauert der drahtlose Ladevorgang via Qi. Hier muss man locker 3,5 Stunden einplanen, da das Gerät „nur“ mit einer Leistung von 7,5 W aufgeladen wird.

Links das Galaxy Note9, rechts das Galaxy S8+

Fazit
Das Samsung Galaxy Note 9 ist eine gelungene Weiterentwicklung des Vorgängers. Nicht primär wegen den neuen S Pen-Features, sondern vielmehr wegen der bedeutend besseren Akkulaufzeit. Der 4000 mAh starke Akku liefert bei moderatem Gebrauch eine Laufzeit von gut und gerne zwei Tage. Einen solchen Wert erreichte das Galaxy S9+ nicht.

Das 6,4 Zoll Display ist wie für Samsung typisch wieder hervorragend. Intensive Farben, sehr gute Blickwinkelstabilität und eine sehr hohe Helligkeit. Das kennen wir von Samsung inzwischen nicht mehr anders, liefert der südkoreanische Hersteller schon seit Jahren die wohl besten AMOLED-Displays.

Der neue S Pen ist innovativ und bietet ein paar interessante Funktionen, jedoch habe ich die neuen Features im Alltag dann doch nie genutzt. Sagen wir mal so, das ist alles „Nice-to-have“, für mich aber kein Grund um vom Vorgänger auf das Galaxy Note 9 zu wechseln.

Die Dual-Kamera bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau, kann aber mit dem Klassenprimus Huawei P20 Pro und vermutlich auch Huawei Mate 20 (Pro) nicht ganz mithalten. Wir sprechen hier aber von sehr kleinen Unterschieden, die bei guten Lichtverhältnissen gar nicht wahrnehmbar sind. Hingegen ist die Dual-Kamera auch keine Weiterentwicklung. Das Galaxy S9+ hat dieselbe und bewährte Kamera-Technik verbaut.

Alles in allem ist Samsung mit dem Galaxy Note 9 ein weitere, sehr gutes Smartphone gelungen. Schwächen zeigt das Gerät praktisch keine. Ankreiden kann man Samsung das etwas „ausgelutschte“ Design, das wir schon bei den Vorgängern so gesehen haben. Verfechter der Notch, könnten im Galaxy Note 9 aber sicherlich eine sehr gute Alternative zu den sonstigen Flaggschiff-Smartphones finden.

Letztendlich muss man sich vor dem Kauf die Frage stellen, ob nicht vielleicht doch das inzwischen deutlich günstigere Galaxy S9+ ausreichen würde. Das Galaxy S9+ hat zwar ein leicht kleineres Display und einen kleineren Akku verbaut, ansonsten sind die Features aber mehrheitlich identisch – bis auf den S Pen. Wer auf diese Punkte verzichten kann, der kann ohne Bedenken zum Galaxy S9+ greifen.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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