Technik

Google Home Hub im Test

Google Home Hub

Im Oktober 2018 hat Google das smarte Display Google Home Hub offiziell vorgestellt. Mit dem Home Hub hat es Google offensichtlich auf den Amazon Echo Show (2) abgesehen, welcher mit einem Preis von 229 USD obendrein noch deutlich mehr kostet. Google’s Antwort auf den Echo Show wird aktuell für ziemlich faire 149 USD verkauft – in den USA und Grossbritannien.

Deutschland soll irgendwann im nächsten Jahr dazu kommen. Die Schweiz? Eher kein Thema, wie bei allen anderen Google Home-Produkten ebenso. Wer also Google Home-Produkte aus der Schweiz kaufen möchte, muss sich nach einer Alternative bzw. einem Import-Händler umsehen.

Einer dieser Händler ist digitrends.ch. digitrends.ch war so freundlich und hat mir den Google Home Hub (US-Import) für diesen Testbericht überlassen. Herzlichen Dank an dieser Stelle! Wer also auf der Suche nach Google Home- oder auch Amazon Echo-Produkten ist, sollte unbedingt bei digitrends.ch vorbeischauen.

Lieferumfang
Der Lieferumfang fällt wie schon beim Google Home Mini eher minimalistisch aus, enthält aber alles was man für den direkten Einsatz benötigt. In der Verpackung befindet sich natürlich das smarte Display, das Netzteil und eine Kurzanleitung.

Da es sich beim Home Hub um einen US-Import handelt, legt digitrends.ch auch gleich den passenden EU-Adapter mit ins Paket.

Design und Verarbeitung
Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, wie kompakt der Home Hub effektiv ist. Auf den Pressebildern zum Google Home Hub kommt das gar nicht so rüber. Die Kompaktheit des smarten Displays zeigt sich dann auch in den Abmessungen von lediglich 17,85 x 11,8 x 6,7 cm.

Die Vorderseite wird grösstenteils durch das sieben Zoll grosse Display eingenommen. Im Rahmen rund um das Display sind zwei Fernfeld-Mikrofone und mittig eine kleine LED verbaut. Die LED leuchtet auf, sobald das Mikrofon deaktiviert wird. Hinzu kommt ein intelligenter Lichtsensor, der automatisch die Helligkeit steuert.

Auf der Rückseite gibt es einerseits einen Schalter, um das Mikrofon ein- und auszuschalten, und andererseits eine Lautstärke-Wippe. Hinzu kommt der Anschluss für das Netzteil, welcher auch gleich der einzige Anschluss am Gerät darstellt. Wer im Sinn hat, seine Stereoanlage mit dem Home Hub zu verbinden, wird also enttäuscht. Eine Klinke oder ähnliche Anschlüsse sind nicht vorhanden.

Der Lautsprecher ist quasi der Sockel für das hochauflösende sieben Zoll Display. Der Lautsprecher ist wiederum mit Stoff ummantelt, wie wir es schon vom Google Home oder Google Home Mini kennen.

Was die Verarbeitung angeht, da gibt es absolut nichts zu bemängeln. Das Teil wirkt edel und passt bei mir Zuhause perfekt neben den Sonos Play:1 in Weiß. Apropos Sonos: Auch weiterhin lassen sich die Sonos-Lautsprecher nicht mit dem Google Assistant ansteuern. Dieses Feature soll irgendwann im kommenden Jahr kommen, wie Sonos erst kürzlich bestätigt hat.

Einrichtung
Wer schon mal ein Google Home-Produkt eingerichtet hat, der weiss, dass das alles ganz gut ohne Handbuch geht. Genau gleich einfach verläuft die Einrichtung für den Home Hub ab. Einfach die Schritte in der Google Home-App befolgen und schon verbindet sich das smarte Display mit dem heimischen WLAN-Netzwerk und nimmt eure Sprachbefehle und mehr entgegen. Der Home Hub versteht sich übrigens mit 2,4 und 5 GHz WLAN-Netzwerke.

Spätestens bei der Einrichtung werdet ihr jedoch feststellen, dass der Home Hub aktuell noch kein Deutsch versteht. Zur Auswahl steht ausschliesslich Englisch. Macht Sinn, denn der Home Hub wird bekanntlich nur in englischsprachigen Ländern verkauft. Spätestens wenn der Home Hub auch in Deutschland verkauft wird, lässt sich bestimmt Deutsch als Sprache auswählen. Das kann aber noch etwas dauern. Deshalb, wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, dürfte aktuell keinen Gefallen am Home Hub finden …

Sobald sich der Home Hub mit dem WLAN-Netzwerk verbunden hat, kann optional Voice Match aktiviert werden. Mit Voice Match kann der Google Assistant die Stimmen von verschiedenen Personen erkennen und begrüsst sie dann auch entsprechend. Das hat im Test mit meiner Frau jedenfalls ohne Probleme geklappt.

Hardware: Display gestochen Scharf, Sound okay
Das sieben Zoll Display ist gestochen Scharf und reagiert einwandfrei auf Eingaben. An dieser Stelle möchte ich nochmals den intelligenten Lichtsensor erwähnen. Dieser stellt letztendlich sicher, dass bei allen Lichtverhältnissen ein optimaler Blick auf das Display sichergestellt wird. Das klappt hervorragend!

In dunkler Umgebung schaltet der Home Hub auf die Uhrzeit um und die Helligkeit wird komplett heruntergesetzt. Somit könnte das smarte Display theoretisch sogar im Schlafzimmer als „Wecker“ eingesetzt werden. Definitiv ein toll umgesetztes Feature von Google.

Der verbaute Lautsprecher im Home Hub ist gut, mehr nicht. Er hört sich subjektiv etwas klangvoller an als mein Google Home Mini. Bei lauter Musik gerät der Home Hub aber ziemlich schnell an seine Grenzen. Im Vergleich dazu bietet der Sonos Play:1 eine deutlich bessere Soundwiedergabe – kostet aber auch etwas mehr und bietet keine smarten Features. Wie es im Vergleich zum Amazon Echo Show (2) aussieht, kann ich leider nicht beantworten. Hatte bisher nur den Amazon Echo und Amazon Echo Spot im Einsatz.

Eine Kamera gibt es im Gegensatz zum Echo Show nicht. Google hat laut eigenen Angaben aufgrund von Bedenken in Zusammenhang mit der Privatsphäre auf eine integrierte Kamera verzichtet. Durchaus verständlich, auf der anderen Seite hört sich das von Google aber auch irgendwie etwas „lustig“ an. Google wird ja gerne unterstellt, dass sie die Sache mit der Privatsphäre nicht immer ganz genau nehmen.

Ansonsten unterstützt der Home Hub neben 802.11b/g/n/ac Wi-Fi mit 2.4GHz und 5.0GHz sowie ebenfalls Bluetooth. Damit lassen sich Bluetooth-Lautsprecher mit dem Home Hub drahtlos verbinden. Ein Klinkenanschluss fehlt dem Gerät hingegen.

Software
Mittels Sprachbefehl „Ok, Google“ oder „Hey, Google“ wird der Google Assistant auf dem Home Hub aktiviert. Danach steht euch das komplette Wissen des Google-Universums per Sprachbefehl zur Verfügung. Der smarte Assistent kann zahlreiche Aufgaben übernehmen und verschiedene, smarte Geräte ansteuern bzw. ein- und ausschalten.

Wer beispielsweise Philips Hue im Einsatz hat, kann einfach mit dem entsprechenden Sprachbefehl das Licht steuern. Ebenfalls lassen sich Listen per Sprachbefehl erstellen, die dann auch gleich auf dem Smartphone abgerufen werden können. Der Home Hub kann unter anderem auch als Rechner, Wecker, Timer oder Übersetzer eingesetzt werden.

Auf dem gestochen Scharfen sieben Zoll Display können natürlich auch Videos aus unterschiedlichen Quellen angeschaut werden. YouTube (Music) ist quasi direkt auf dem Home Hub „installiert“, so dass spielendleicht Videos von der Plattform wiedergegeben werden können. Im Gegensatz zum Echo Show, können die Videos also direkt und ohne Umwege angeschaut werden.

Doch nicht nur YouTube-Videos lassen sich auf dem smarten Display wiedergeben. Im Prinzip können alle Chromecast-fähigen Apps auf den Home Hub zugreifen, darunter beispielsweise den Sport-Streaming-Dienst DAZN oder Google Play Filme. Ja sogar das Smartphone-Display kann auf das Smart-Display gespiegelt werden.

Der Home Hub eignet sich im Übrigen auch hervorragend als digitaler Fotorahmen. Es lassen sich spielendleicht von Google Fotos ausgewählte Fotos auf dem Smart-Display anzeigen. Will man keine eigenen Fotos anzeigen, werden automatisch von Google ausgewählte Fotos in Rotation angezeigt.

Die Software macht einen ausgereiften Eindruck, Abstürze oder Ruckler konnte ich in den letzten drei Wochen keine feststellen. Die „händische“ Bedienung ist dank den durchdachten Wischgesten intuitiv, den Dreh hat man definitiv sehr schnell raus. Alles in allem funktioniert alles so wie es soll.

Fazit
Mit dem Home Hub hat Google ein richtig gutes Smart-Display auf den Markt gebracht, das leider zum aktuellen Zeitpunkt noch kein Deutsch versteht und spricht. Das dürfte sich aber spätestens im nächsten Jahr ändern, wenn der Home Hub auch offiziell in Deutschland in den Verkauf gelangt.

Der Home Hub hat natürlich den Google Assistant integriert, der auf praktisch jede Anfrage eine Antwort bereithält. Hinzu kommen zahlreiche Smarthome-Geräte, die sich direkt über den Assistant per Sprachbefehl bedienen lassen. Das alles funktioniert einwandfrei. Hervorzuheben ist der optimale Support von YouTube, was bei der Konkurrenz deutlich weniger „galant“ gelöst wurde. Die Software auf dem Home Hub wirkt sehr ausgereift und lässt sich auch „manuell“ ganz gut bedienen.

Alles in allem hinterlässt der Home Hub einen sehr guten Eindruck bei mir. Einzig das Display dürfte für meinen Geschmack etwas grösser ausfallen und die Lautsprecher könnten sich auch etwas besser anhören. Ach und wer eine Webcam benötigt, der muss sich bei Amazon umsehen..

5 Kommentare zu “Google Home Hub im Test

  1. Bruno Liechti sagt:

    Für mich erschliesst sich noch kein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Smartphone oder Tablet. Die liegen bei mir zu Hause jedenfalls meist im Griffweite. Allenfalls hat der Hub mehr/bessere Mikrofone und der Lautsprecher ist besser. Aber sonst?

    Offenbar kommt als Betriebssystem Cast Platform zum Einsatz. Also nicht etwa Android, Android Things, Chrome OS oder Fuchsia. Somit hat man wohl keinen Play Store um Lieblingsapps wie z.B. Fussballresultate etc. zu installieren.

    Wie fummelig ist es wohl das Smartphone zu spiegeln?

  2. Peter sagt:

    Möglich das ich das überlesen habe, aber kann man das Display abnehmen oder ist dieses fest verbaut? Vermute mal ja. Wäre schön gewesen wie eine Art Docking, das man damit auch mal ne runde surfen kann oder so.

    1. Bruno Rivas sagt:

      Nein, das steht im Bericht effektiv nicht. Aber deine Annahme ist korrekt, das Display ist fix mit dem Sockel bzw. Lautsprecher verbaut.

  3. Michi sagt:

    Kann man aber mit dem Teil deutsch „reden“?

    1. Bruno Rivas sagt:

      Nein, momentan nicht. Versteht und spricht nur Englisch.

Schreibe einen Kommentar