Honor View 20

Honor View 20: Mein erster Eindruck zum 48 Megapixel-Monster

In den letzten Wochen durfte ich gleich mehrere Smartphones unter die Lupe nehmen, darunter das Huawei Mate 20 Pro (zum Testbericht) und das Samsung Galaxy S10 (zum Testbericht). Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich auch noch das Honor View 20 für einen Test bzw. Langzeit-Test erhalten. Da ich die beiden anderen Geräte nur während ca. 2 – 3 Wochen testen durfte, stellte ich das Honor View 20 hinten an. Sorry dafür, aber ich habe auch nur zwei Hände. :-/

Dafür hat es jetzt meine volle Aufmerksamkeit – und das nun seit gut einer Woche. Höchste Zeit also, um endlich meine ersten Eindrücke mit euch zu teilen. Ja, ich habe euch ein paar Sachen zum Honor View 20 zu erzählen, mit dem die Huawei-Tochtermarke eine etwas andere Richtung einschlägt. Warum? Nun das View 20 ist das erste Smartphone aus dem Huawei-Konzern mit einem Kameraloch bzw. Punchhole bzw. Loch im Display – ihr wisst schon was ich meine.

Samsung Galaxy S10 / Honor View 20
Links: Samsung Galaxy S10 / Rechts: Honor View 20

Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S10 ist das Kameraloch auf der linken Seite angebracht. Auch verbaut Honor „nur“ ein LCD-Display, kein AMOLED-Display wie bei Samsung. Tragisch ist das eigentlich nicht, wenn dann auch ein qualitativ hochwertiges LCD-Panel zum Einsatz kommt. Das ist beim Honor View 20 auf den ersten Blick der Fall, wobei die Blickwinkelstabilität und die Schwarzwerte nicht mit AMOLED mithalten können.

Positiv: Honor bringt ab Werk eine Display-Schutzfolie an und liefert auch gleich eine Schutzhülle dazu. Die Schutzfolie fühlt sich ziemlich hochwertig an, ist aber etwas dick ausgefallen. An den Rändern entsteht dadurch eine recht scharfe Kantung – was einem vor allem bei aktivierter Gestensteuerung auffällt.

Ein zweiter Blick offenbart dann aber die eine oder andere eher ungewohnte Schwäche. An der Unterseite zwischen Display und Rand / Kinn ist ein leichter Schatten zu sehen. Dasselbe gilt für das Loch der Kamera – auch da stimmt die Ausleuchtung nicht ganz. Im Alltag fallen diese Schwächen zwar nicht gleich auf, aber ich weiß, dass das Honor bzw. Huawei besser kann.

Wenn wir schon beim Kameraloch sind. Ich wurde nun schon mehrmals gefragt, was mir mehr zusagt – das Loch im Display oder eine „klassische“ Notch. Mir persönlich gefällt das Kameraloch besser, wobei ich mich halt auch so langsam an den verschiedenen Notches satt gesehen habe. Ja, das Kameraloch bringt wieder etwas frischen Wind in die Branche – das gefällt mir. Im Alltag fällt das Kameraloch übrigens nicht negativ auf – Gewöhnungssache eben.

Honor View 20
Beeindruckende Rückseite, die in „Echt“ noch besser aussieht.

Apropos frischen Wind, diesen bringt Honor definitiv mit der ausgefallen Rückseite mit. Aus insgesamt 18 verschiedenen Schichten besteht die Rückseite beim Modell in Sapphire Blue. Je nach Lichteinfall entsteht eine beeindruckende und hübsch anzusehende V-förmige Reflexion. Diese V-Reflexion kommt nicht von ungefähr, schließlich sprechen wir hier vom View 20. Die Verarbeitung lässt übrigens keine Kritik zu – hochwertig, wie ich es von Honor / Huawei gewöhnt bin.

Honor stellt neben dem Kameraloch vor allem die 48-Megapixel-Kamera in den Mittelpunkt. Der IMX586-Sensor von Sony verspricht dabei viel – es ist schliesslich einer der ersten Kamerasensoren die über „echte“ 48 MP ermöglichen können. In Wahrheit trickst Sony in diesem Punkt aber etwas. Letztendlich kommt die sogenannte Quad-Bayer-Matrix zum Einsatz. Was damit genau gemeint ist, erklären die Kollegen von AndroidPit in diesem Artikel ganz gut.

Honor View 20
Keine Dual-Kamera – der zweite sichtbare Sensor ist ein ToF-Sensor. Mehr dazu im Testbericht in ein paar Wochen.

Der technische Aspekt ist eine Sache, die andere, für mich wichtigere Sache, ist, was die Kamera im Alltag dann auch wirklich leistet. Ein paar Beispielfotos habe ich über die letzten Tage gemacht – bei Tag und Nacht. Die Fotos sind nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber sie erreichen nicht ganz das Niveau eines Mate 20 Pro. Gefehlt hat mir zudem das Ultra-Weitwinkelobjektiv vom Mate 20 Pro – echt eine coole Sache sowas!

Gestern habe ich noch ein neues Firmware-Update auf 137 erhalten, mit dem hinsichtlich Rauschverhalten mit dem Super-Nachtmodus nochmals Verbesserungen erzielt werden soll. Werde ich natürlich in den kommenden Wochen nochmals ausführlich testen. Vielleicht erreicht das Honor View 20 damit doch noch ähnliche Resultate wie das Mate 20 Pro? Wer weiss.

Honor View 20

Überzeugt hat mich dafür die Performance vom Kirin 980, der ebenfalls im Mate 20 Pro zum Einsatz kommt. Der SoC sorgt für eine einwandfreie Performance im Alltag, da gibt es absolut nichts zu meckern. Android 9 Pie läuft absolut flüssig, auch mit der EMUI 9.0 Oberfläche pardon, Magic UI – die nach wie vor diverse Defizite hat. Mehr dazu dann im finalen Testbericht in ein paar Wochen.

Eine starke Performance liefert der 4000 mAh Akku ab. Auch an diesen „Umstand“ habe ich mich bei Huawei und Honor inzwischen gewöhnt. Sowohl das Mate 20 Pro als auch schon das P30 Pro konnten jeweils mit beeindruckenden Laufzeiten überzeugen. Das trifft ebenfalls auf das View 20 zu. Es ist eines der wenigen Smartphones, die mich ohne Probleme über einen ganzen Tag begleiten können. Das heisst was …

Und was ist mir sonst noch so in den letzten Tagen aufgefallen? Das gibt es folgend stichwortartig:

  • Benachrichtigungs-LED – Hat es, sieht man aber schlichtweg nicht. Viel zu klein geraten, so dass ich sie praktisch nie wahrnehme.
  • Always-on-Display (AOD) – Hat es nicht, was dem LCD-Display „verschuldet“ ist.
  • Wireless-Charging – Hat es leider nicht, stört mich aber nicht.
  • Desktop-Modus – Hat es, sogar drahtlos. Gestern mit meinem Samsung TV erfolgreich ausprobiert – funktioniert ganz gut.
  • IP-Zertifizierung – Hat es nicht, leider. Kein Schutz, zumindest kein offizieller, gegen Wasser und Staub.
  • nanoSD- oder microSD-Slot – Hat es nicht. Der Speicherplatz ist also nicht erweiterbar.
  • Stereo-Lautsprecher – Hat es nicht. Es gibt „nur“ einen Lautsprecher neben dem USB-C-Anschluss. Dieser hört sich nicht mehr als Durchschnittlich an.

So, jetzt hab ich im „Schnelldurchlauf“ meine ersten Eindrücke mit euch geteilt. Das Honor View 20 wird mich auch in den kommenden Wochen als Daily-Driver begleiten. Wobei es voraussichtlich eine „On-Off-Beziehung“ wird, denn nächste Woche werde ich wahrscheinlich schon das Huawei P30 Pro näher für euch anschauen dürfen. Ja, ich werde in Paris auf dem P30-Event dabei sein, freue mich schon riesig darauf!

Habt ihr noch eine Frage, die euch unter den Nägeln brennt? Dann ab in die Kommentare damit. Gerne schaue ich für euch nach oder teste die entsprechende Funktion für euch. PS: WordPress zeigt mir genau jetzt eine Wortanzahl von 1000 an – habe fertig.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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