Huami Amazfit Verge

Amazfit Verge im Test – Die preiswerte Fitness-Smartwatch mit AMOLED-Display

Der Hersteller Amazfit, gehört zu Huami, hat mit der Amazfit Verge eine neue Smartwatch mit Fokus auf Fitness-Features auf den Markt gebracht. Während bei der Amazfit Stratos, die ich vor einigen Wochen testen durfte, oder Amazfit Pace ein transflektives Always-On-Display zum Einsatz kommt, gibt es bei der Amazfit Verge nun ein hochauflösendes AMOLED-Display. Das ergibt Vor- und Nachteile.

Welche das im Detail sind und was die preiswerte Sport-Smartwatch sonst noch alles zu bieten hat, gibt es auf den folgenden Zeilen. Falls etwas auf den nächsten Zeilen nicht beantwortet wird, einfach in den Kommentaren die Frage stellen.

Folgend gibt es für euch schon mal die technischen Spezifikationen der Amazfit Verge:

  • Display: 1,3 Zoll OLED mit 360 x 360 Pixel
  • Prozessor / RAM: 1,2 GHz Dual-Core und 512 MB RAM
  • Interner Speicher: 4 GB
  • Konnektivität: NFC, Bluetooth 4.0, GPS / GLONASS
  • Akku: 390 mAh
  • Kompatibilität: Android und iOS

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Transparenz: Die Amazfit Verge wurde mir freundlicherweise von GearVita für diesen Test bereitgestellt. Am Testverfahren ändert sich aus diesem Grund nichts. Es würde mich freuen, wenn ihr bei einer allfälligen Bestellung der Amazfit Verge diesen Link nutzen würdet. Wer darüber bestellt und beim Bestellprozess den Gutscheincode (Voucher) ACHverge eingibt, bekommt die Uhr für 128,99 statt 199,99 USD!

Ich erhalte von GearVita dafür eine kleine Provision, womit ich mir neue Geräte für künftige Testberichte besorgen kann. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle.

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Amazfit Verge

Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Wie schon bei der Amazfit Stratos, gibt es nicht besonders viel zum Lieferumfang zu erzählen. Neben der Smartwatch, gibt es ein eher unhandliches USB-A-Ladegerät und die Bedienungsanleitung. Ein Netzteil sucht man im Lieferumfang vergebens, es kann jedoch ohne Probleme das Netzteil vom Smartphone verwendet werden.

Amazfit verpasst der Smartwatch eine durch und durch sportliche Optik, was sich auch beim Material widerspiegelt. Das Gehäuse der Uhr besteht aus Kunststoff. Die Optik selbst sagt mir persönlich nicht so zu, da gefällt mir die Stratos deutlich besser. Die Verarbeitung lässt jedoch insgesamt keine Kritik zu.

Amazfit Verge
Die Amazfit Verge hat nur eine Taste

Die Abmessungen der Uhr betragen 22,60 x 4,30 x 1,26 cm bei einem Gewicht von nur 46 Gramm. Neben der hier abgebildeten Testversion in Shadow Grey, kann die Verge auch in den Farbvarianten Twilight Blue und Moonlight White gekauft werden. Alle drei Farbvarianten haben denselben Unterbau in Hellgrau, ebenso der orange/rote Home-Button und die vier Striche rund um das Display.

Einen Kritikpunkt muss sich Amazfit an dieser Stelle für das Armband gefallen lassen. Zwar kann das angenehm zu tragende hypoallergene PU-Armband dank Schnellverschluss einfach ausgetauscht werden, aber leider kommt mit 15 mm eine untypische Breite zum Einsatz. Dadurch kann kein beliebiges Armband genutzt werden. Schade, das hat Amazfit bei der Stratos besser gemacht.

Die Uhr hat eine IP68-Zertifizierung sollte aber trotzdem laut Hersteller nicht über längere Zeit unter bzw. im Wasser genutzt werden.

Amazfit Verge

Display
Die Verge ist die erste Smartwatch aus dem Hause Amazfit die ein AMOLED-Panel erhalten hat. Das 1,3 Zoll grosse und durch Gorilla Glas 3 geschützte AMOLED-Display löst mit 360 x 360 Pixeln auf, womit es auf eine Pixeldichte von 276 ppi kommt. Damit bietet die Uhr im Vergleich zur Stratos (231 PPI) eine etwas höhere Auflösung.

Insgesamt hinterlässt das AMOLED-Display einen sehr guten Eindruck. Benachrichtigungen vom Smartphone werden auf dem kleinen Display scharf dargestellt. Die Helligkeit kann stufenlos angepasst oder alternativ mittels Helligkeitssensor automatisch bestimmt werden. Eingaben nimmt das Touchscreen ohne Verzögerungen  entgegen.

Amazfit Verge

Hardware
Unter der Haube werkelt bei der Verge ein 1,2 GHz Dual-Core-Prozessor, der von 512 MB Arbeitsspeicher flankiert wird. Ich vermute mal, dass wir es hierbei ebenfalls mit dem Ingenic Xburst V4.15 SoC zu tun haben, der auch schon in der Stratos und Pace seinen Dienst verrichtet. Der interne Speicherplatz beläuft sich auf 4 GB. Davon stehen ca. 2,46 GB zur Verfügung, der Rest wird durch das Betriebssystem in Beschlag genommen.

Gekoppelt wird die Amazfit Verge mit dem Smartphone via Bluetooth 4.0. Die Verbindung mit dem Honor View 20, aber auch Samsung Galaxy S10 (kurze Zeit) hat einwandfrei funktioniert. Hier und da kommt es in Verbindung mit dem Honor View 20 zu kurzen Verbindungsunterbrüchen. Die führe ich jedoch auf das View 20 bzw. dem aggressiven Energiemanagement zurück.

Wie es sich für eine Fitnessuhr gehört, hat auch die Verge einen optischen Herzfrequenzmesser an der Unterseite verbaut. Dieser verrichtet im Alltag einen guten Job und kann auf Wunsch die Herzfrequenz durchgehend in kurzen Abständen messen. Wer eine genauere Messung voraussetzt, kann ein Brustgurt mit der Verge verbinden. Wie das funktioniert, zeigt der Kollege von Mobi-Test.de in seiner tollen Anleitung.

Die Uhr kann dank einem eingebauten Lautsprecher und Mikrofon auch zur Annahme von Anrufen verwendet werden. Des Weiteren gibt es ein verbautes GPS- und WiFi-Modul (802.11 b/g). Hinzu kommen diverse Sensoren wie der Beschleunigungssensor, ein Gyroskop, ein Magnetsensor, ein Barometer, ein Kompass und ein Helligkeitssensor.

Amazfit Verge

Einrichtung der Amazfit Verge mit der App
Die Amazfit Verge ist sehr schnell eingerichtet. Vorausgesetzt wird ein Amazfit-Account, der selbstverständlich kostenlos erstellt werden kann, und ein Android- oder iOS-Gerät. Für diese beiden Betriebssysteme steht die Amazfit-App im Google Play Store bzw. Apple AppStore zum Download bereit. Die App ist inzwischen komplett in Deutsch nutzbar.

Wird die Uhr eingeschaltet, müsst ihr euch für Chinesisch oder Englisch als Sprache entscheiden. Keine Angst, die Smartwatch lädt nach der Einrichtung ein Software-Update herunter, mit dem die Uhr unter anderem auch Deutsch unterstützt. Nach der Auswahl der Sprache wird auf der Uhr ein QR-Code eingeblendet, den ihr mithilfe der kostenlosen Amazfit-App einscannen könnt.

Und schwups, schon verbindet sich die Amazfit Verge mit eurem Smartphone. Alles ganz easy und ohne grossen Aufwand.

Amazfit Verge

Software
Auf der Verge kommt wie bei allen anderen Smartwatches das hauseigene Amazfit OS zum Einsatz. Eins vorweg: Die Uhr lässt sich nicht, zumindest nicht offiziell, mit weiteren Apps erweitern. Es gibt schlichtweg keinen Store auf der Uhr. Über Umwege, aber auch nicht ganz offiziell, lassen sich andere Watchfaces darauf installieren. Im Netz gibt es dazu ein paar gute Anleitungen.

Das Amazfit OS wurde in den letzten Monaten stetig weiterentwickelt. Die Verge hat bei mir gleich zu Beginn ein Software-Update mit einigen Verbesserungen und neuen Sprachen installiert. Und ja, dadurch kam unter anderem Deutsch als Sprache dazu, jedoch lässt die Qualität der Übersetzung teils noch etwas zu Wünschen übrig.

Das Betriebssystem läuft hingegen sehr flüssig und ist einfach zu bedienen. Vieles erreicht man durch eine Wischgeste. Über ein Wisch nach links gelangen wir in das Hauptmenü, mit einem Wisch nach oben werden die Benachrichtigungen geöffnet und mit einem Wisch nach unten erhalten wir das Quick-Start-Menü angezeigt. Das alles ist sehr intuitiv gelöst und funktioniert einwandfrei.

Im Hauptmenü werden die folgende Menüpunkte angezeigt:

  • Übersicht – Details über die getrackten Schritte und Etagen. Inklusive detaillierter Auswertung der Aktivitätszeit und Wochenbericht.
  • Puls – Anzeige der durchgehenden Pulsmessung (sofern aktiv), inklusive detaillierter Auswertung des Puls (Pulszonen, Vo2Max, Durchschnittspuls, usw..). Möglichkeit um eine manuelle Pulsmessung zu starten.
  • Sport – Auswahl der verschiedenen Sportaktivitäten bzw. Workouts. Es stehen die folgenden 12 Aktivitäten zur Auswahl: Laufen, Gehen, Radfahren, Laufband, Innen-Radfahren, Crosstrainer, Bergsteigen, Trail-Lauf, Skifahren, Tennis, Fussball und Seilspringen. Auf Wunsch lässt sich zu jedem Workout ein Pulsalarm hinterlegen.
  • Schlafen – Zeigt alles Wissenswerte rund um das Schlafverhalten und die Schlafphasen an. Setzt natürlich voraus, dass die Uhr auch im Bett getragen wird. Nicht so mein Ding, ehrlich gesagt.
  • Aktivitäten – Anzeige der bereits ausgeführten Sportaktivitäten über den „Sport-Modus“.
  • Telefon – Dank Lautsprecher und Mikrofon kann die Verge zum Telefonieren verwendet werden. Hier erhalten wir Zugriff auf das Telefonbuch, die letzten Anrufe und einem Nummernblock.
  • Musik – MP3-Player für unterwegs, sofern man Musik auf die Verge übertragen hat.
  • Wetter – Hübsch gemachte Wetter-App, die uns eine 7-Tage Wetterprognose bietet.
  • Weitere Apps:  Alarm, Timer, Stoppuhr und Kompass

Über die Amazfit-App auf dem Smartphone lassen sich zwei Widgets auf der Smartwatch einrichten, die mit einem Wisch nach links erreicht werden können.

Noch ein paar Worte zu den Sportaktivitäten bzw. Workouts. Dank integriertem GPS-Modul lassen sich Distanzen ziemlich genau messen. Die Messungen weisen dabei eine erfreulich hohe Genauigkeit auf. Bei Aktivitäten im Outdoor-Bereich lassen sich zudem die Geodaten exportieren oder importieren.

Amazfit Verge

Weitere Fitness-Features: Die Uhr kann den Vo2Max-Wert und die nötige Regenerationszeit nach einem Workout anzeigen. Diese Angaben sollten immer mit der nötigen Skepsis genossen werden. Wie genau diese sind, kann man nur sehr schwer beurteilen.

Das Quick-Start-Menü kann mit einem Wisch nach unten erreicht werden. Darüber erreichen wir ein paar Einstellungen auf direktem Wege. Folgendes lässt sich direkt darüber steuern:

  • Ruhemodus (BNS = Bitte nicht stören..)
  • Flugmodus (Bluetooth und WLAN wird gekappt)
  • Lautstärke
  • Bildschirmhelligkeit (Stufenlos / automatisch)
  • Power-Optionen (Neustarten / Ausschalten)
  • Weitere Einstellungen

Zudem wird im Quick-Start-Menü angezeigt, ob die Smartwatch mit dem Smartphone verbunden ist, das Datum, die Temperatur (lokal) und den Akkustand.

Benachrichtigungen lassen sich auf der Smartwatch anzeigen, ebenfalls lässt sich über die Amazfit-App definieren von welchen Apps wir die Benachrichtigungen wünschen. Mehr als die Anzeige der Benachrichtigungen ist jedoch nicht möglich. Man kann nicht darauf antworten, wie wir es beispielsweise von WearOS-Smartwatches kennen.

Amazfit Verge

Akku
Die Amazfit Verge hat einen 390 mAh Akku verbaut, der innerhalb von einer Stunde komplett geladen ist. Der Hersteller gibt eine Laufzeit von bis zu 7 Tagen an, das erreichte ich im Alltag nie. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich jeweils das AOD-Display aktiv hatte. Im Schnitt konnte ich eine Laufzeit von guten 2 – 4 Tagen erreichen – je nach dem, ob ich auch das GPS-Modul verwendet habe.

Das ist im Vergleich zu meiner Fossil Q Explorist HR (4. Gen.) eine gute Laufzeit, im Vergleich zur Stratos dann wiederum etwas weniger. Obwohl die Stratos nur einen 290 mAh Akku verbaut hat, komme ich mit dieser Uhr auf deutlich bessere Laufzeiten. Warum das so ist? Ganz einfach, das transflektive Display zieht bedeutend weniger Akku als das AMOLED-Display.

Amazfit Verge

Fazit
Die Amazfti Verge bietet ein gutes OLED-Display und eine ziemlich lange Akkulaufzeit – für eine Smartwatch. Über das sportliche Design lässt sich streiten, mir gefällt die Stratos in diesem Punkt deutlich besser. Die Verarbeitung ist jedoch tadellos, die Haptik kann dabei leider nicht ganz mithalten. Aber okay, das ist mal wieder reine Geschmacksache.

Ganz Smartwatch kann und will die Verge nicht sein, dafür ist das Amazfit OS von den Features her zu limitiert. Es besteht beispielsweise keine Möglichkeit weitere Apps auf der Uhr zu installieren oder auf Nachrichten direkt über die Uhr zu antworten. Die Sport-Features inkl. Aufzeichnung via GPS funktionieren einwandfrei, wie auch das Zusammenspiel mit der Amazfit-App. Wer also den Fokus darauf legt, der kann mit der Amazfit Verge nichts falsch machen.

Kurz: Wer auf der Suche nach einer preiswerten Smartwatch mit guten Sport-Features ist, der kann ruhig zur Amazfit Verge greifen.

Interesse an der Amazfit Verge gefunden? Dann würde ich mich über eine Bestellung bei GearVita über diesen Link (Gutscheincode nicht vergessen -> ACHverge) sehr freuen. Alternativ darfst du gerne auch über den genannten Link ein anderes Produkt bestellen. Wie schon Eingangs erwähnt, erhalte ich von GearVita eine kleine Provision, die dann auch gleich wieder in neue Testgeräte investiert wird. Herzlichen Dank!

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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