5G-Standard

5G im ersten Test: Mit dem Xiaomi Mi Mix 3 5G auf der Suche nach dem neuen Mobilfunkstandard

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist in der Schweiz keine Zukunftsmusik mehr. Seit Mitte April sind die 5G-Netze von Swisscom und Sunrise live. Da aber zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Endgeräte im freien Verkauf erhältlich waren, konnte nur ein ausgewählter Kreis das neue Netz unter die Lupe nehmen. Inzwischen hat sich das glücklicherweise geändert. Sowohl bei Swisscom als auch bei Sunrise sind erste 5G-Smartphones erhältlich.

Eines davon ist das Xiaomi Mi Mix 3 5G, welches mich seit wenigen Wochen begleitet und mir von Sunrise bereitgestellt wurde. Herzlichen Dank dafür. Das Mi Mix 3 5G ist eines von drei frei erhältlichen 5G-Smartphones (Oppo Reno 5G, Huawei Mate 20 X 5G). Während das Slider-Phone Mi Mix 3 5G exklusiv bei Sunrise zu haben ist, gibt es das Reno 5G aktuell nur bei Swisscom.

Welche 5G-Smartphones bei Swisscom sonst noch so geplant sind, könnt ihr diesem Artikel entnehmen.

Full-Speed auf 5G kostet mehr

Um überhaupt in den Genuss von 5G mit Full-Speed (maximale Geschwindigkeit von bis zu 2 Gbit/s) zu kommen, muss sowohl bei Sunrise als auch bei Swisscom eine kostenpflichtige Option aktiviert werden. Bei Sunrise und Swisscom kostet die 5G-bzw. Premium-Speed-Option jeweils 10 Franken pro Monat. Sie lassen sich bequem online über das Sunrise bzw. Swisscom Kundencenter aktivieren.

Sunrise 5G

Bei Sunrise kann die Option ab dem Abo Freedom swiss dazu gebucht werden. Bei Swisscom kann die Premium-Speed-Option bei den neuen inOne Mobile-Abos aktiviert werden. Zusätzlich zur 10 Franken Speed-Option, gibt es bei Swisscom noch eine weitere für 20 Franken pro Monat. Damit lässt sich 5G mit der vollen Geschwindigkeit auf insgesamt bis zu vier Geräten nutzen.

5G im ersten Test: Wer sucht, der findet… oder so

Sunrise bietet auf ihrer Website eine Netzabdeckungskarte an, wo unter anderem die Städte/Orte mit 5G aufgeführt werden. Die Karte zeigt mir dann auch erfreuliches an: An meiner Wohnadresse in der Agglomeration von Bern soll bereits 5G vorhanden sein – mit Betonung auf „soll“. Tatsächlich gibt es bei mir im Umkreis kein 5G – obwohl dies so angezeigt wird.

Ja, es ist momentan gar nicht so einfach ein 5G-Netz im Raum Bern zu finden. In der Stadt direkt gibt es offenbar keine einzige 5G-Antenne, wie übrigens auch die Netzabdeckungskarte von Sunrise bestätigt. Auf meiner Suche nach der neuen Mobilfunkgeneration bin ich dann eher per Zufall bei einem Besuch meiner Eltern fündig geworden. Auch sie wohnen in der Agglomeration von Bern.

Und der Speed-Test spuckt mit Durchschnittlich um die 500 Mbit/s im Downstream Werte aus, wie ich sie mir sonst nur vom Glasfaser-Anschluss bei mir zuhause gewohnt bin. An die theoretisch möglichen 2 Gbit/s bin ich übrigens nie gekommen. Das „Höchste aller Gefühle“ waren knapp 1 Gbit/s, was durchaus beeindruckend ist. An die Resultate der Kollegen, bin ich in Bern noch nicht heran gekommen:

Das Zwischenfazit des ersten 5G-Tests: Momentan ist es extrem schwierig, überhaupt eine 5G-Antenne zu finden – zumindest im Raum Bern. Das dürfte bei Swisscom nicht anders sein. Natürlich wird sich das in den kommenden Wochen und Monaten ändern. Sofern das Xiaomi Mi Mix 3 5G noch ein paar Wochen bei mir bleiben darf (das wäre schon toll, gell Sunrise), werde ich über die künftige Entwicklung berichten.

Xiaomi Mi Mix 3 5G
Eines der ersten 5G-Smartphones in der Schweiz: Das Xiaomi Mi Mix 3 5G

Lohnt sich der Wechsel auf ein 5G-Smartphone?

Nun, wer so oder so ein Kauf eines neuen Smartphones beabsichtigt, kann sich zumindest die 5G-Smartphones mal näher anschauen. Wer sich zum heutigen Zeitpunkt für eines mit 5G entscheidet, ist jedenfalls schon mal für die Zukunft gewappnet. Und ja, die 5G-Netze werden kontinuierlich ausgebaut. Sunrise und Swisscom wollen bis Ende Jahr rund 90 Prozent der Bevölkerung mit 5G erreichen. Spätestens dann, lohnt sich der Wechsel.

Und warum lohnt sich der Wechsel? 5G ist schon in der ersten Ausbaustufe schneller als 4G, aber das ist nicht der einzige Vorteil. Vielmehr erachte ich die deutlich grössere Kapazität der 5G-Antennen als entscheidenden Vorteil für uns Privatkunden. Ein Beispiel: Zur „Rush Hour“ am Bahnhof Bern kommt das bestehende Netz an seine Grenzen, da zu viele Nutzer gleichzeitig auf dieselbe Antenne zugreifen wollen. Eine 5G-Antenne bringt grössere Kapazitäten mit, so dass bedeutend mehr Kunden gleichzeitig darauf zugreifen können.

Kurz und bündig: Ein 5G-Smartphone muss heute noch nicht sein. Erst gegen Ende des Jahres, wenn die Netzbetreiber den Ausbau weiter vorantreiben konnten, wird ein 5G-Smartphone so richtig attraktiv.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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