Xiaomi Mi Mix 3 5G

Xiaomi Mi Mix 3 5G: (M)ein erster Eindruck zum 5G-Slider-Smartphone

Das Xiaomi Mi Mix 3 5G ist eines der ersten 5G-Smartphones in der Schweiz und ich konnte es dank einer Leihgabe von Sunrise über die letzten Wochen etwas „näher“ kennen lernen. Der chinesische Hersteller, der so langsam aber sicher in Europa Fuss fasst, lanciert das Slider-Smartphone in der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber Sunrise.

Ursprünglich wurde das Slider-Smartphone im letzten Jahr vorgestellt, damals aber noch mit dem Qualcomm Snapdragon 845 und ohne 5G-Modem. Im Mi Mix 3 5G verbaut Xiaomi den aktuellen Snapdragon 855 mit 6 GB RAM. Dem Chipsatz steht das Snapdragon X50 5G-Modem zur Seite, womit theoretisch eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 2 Gbit/s ermöglicht wird. Was momentan so in Sachen Geschwindigkeit in der Schweiz bzw. bei Sunrise möglich ist, habe ich euch hier niedergeschrieben.

Xiaomi Mi Mix 3 5G

Das 5G-Modell weist einen 3800 mAh Akku auf, das ohne 5G „nur“ einen 3200 mAh. Das wiederum wirkt sich direkt auf das Gewicht und die Masse aus. Schon das Modell ohne 5G bringt mit 218 Gramm schon ziemlich viel Gewicht auf die Waage, das Mi Mix 3 5G setzt mit 225 Gramm nochmals einen drauf. Und ja, das Teil ist im Vergleich zu einem Huawei P30 Pro ziemlich schwer – und mit 9,4 mm auch relativ „dick“.

Trotzdem liegt das Gerät ganz gut in der Hand, wobei die Rückseite aus Glas wie gewohnt etwas „flutschig“ ist und Fingerabdrücke richtiggehend anzieht. Dank der mitgelieferten Schutzhülle, die sich so nebenbei erwähnt ziemlich hochwertig anfühlt, sind beide Punkte aber weitaus weniger tragisch. Die Schutzhülle sorgt für mehr „Grip“ und das ist gut so.

Der Slider-Mechanismus hat mich gleich mal in die Vergangenheit zurückversetzt. Ich hatte vor Jahren mal das Samsung SGH-D500. Das war ein sogenanntes Feature-Phone, Android und Co. gab es damals noch nicht, aber der Slider war damals richtig cool.Der Slider wurde betätigt, um die Tastatur freizugeben. Beim Mi Mix 3 5G versteckt sich dahinter die duale Frontkamera mit 24 MP + 2 MP. Der sekundäre Sensor dient der Tiefeninformationen – also um einen verschwommenen Hintergrund auf den Selfies zu zaubern.

Xiaomi Mi Mix 3 5G

Dank „Slider“ gibt es auf der Vorderseite extrem viel Display, mit sehr dünnen Rändern und einem dezenten „Kinn“ unten. Xiaomi spricht von einer Screen-to-Body-Ratio von fast 94 Prozent – eine „störende“ Notch oder ein Punch-Hole (Loch im Display) gibt es auch nicht. Und glaubt mir, das sieht ziemlich beeindruckend aus. Das Mi Mix 3 5G bietet übrigens eine Diagonale von 6,4 Zoll mit einer FHD+ Auflösung. Und ja, das Display ist sehr gut.

Die Rückseite beherbergt den klassischen, aber sehr flinken Fingerabdrucksensor sowie die Dual-Kamera mit je 12 MP. Die Aufnahmen können sich sehen lassen, haben aber gegen die sehr starke Konkurrenz rund um Google Pixel 3 XL und Huawei P30 Pro einen schweren Stand. Ein paar Schnappschüsse habe ich euch schon mal bei Google Fotos abgelegt.

Am Gerät befinden sich rechts die Lautstärke-Wippe und der Power-Button. Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir eine gesonderte Taste für den Google Assistant. Der USB-C-Anschluss befindet sich an der Unterseite, wo sich ebenfalls der Lautsprecher und ein Mikrofon befindet. Ein 3,5 mm Klinkenanschluss sucht man wie bei vielen aktuellen Flaggschiff-Smartphones vergebens.

Xiaomi Mi Mix 3 5G
Das 5G-Smartphone wird in einer edlen Verpackung ausgeliefert.

Und wer bei den Xiaomi-Smartphones jeweils die Dual-SIM-Funktion geschätzt hat, der wird verdutzt beim Mi Mix 3 5G feststellen, dass dieses Modell lediglich Single-SIM unterstützt und zudem keine Speichererweiterung mittels microSD-Karte zulässt. Immerhin beläuft sich der interne Speicherplatz auf grosszügige 128 Gigabyte – die Version mit 64 GB ist in der Schweiz nicht erhältlich.

Der Akku hat wie erwähnt eine Kapazität von 3800 mAh und lässt sich dank Quick Charge 4.0 schnell aufladen. Wireless-Charging gibt es nicht – im Gegensatz zum „normalen“ Mi Mix 3. Die Akkulaufzeiten sind gut bis sehr gut, können aber beispielsweise nicht ganz mit dem Huawei P30 Pro mithalten – wobei da auch ein noch grösserer Akku zum Einsatz kommt. Grundsätzlich kann ich aber festhalten, dass ich mit dem Mi Mix 3 5G ohne Probleme über den Tag komme.

Das Xiaomi Mi Mix 3 5G läuft mit der der stark angepassten Oberfläche MIUI 10 sehr flüssig. MIUI 10 basiert auf dem aktuellen Android 9 Pie. Xiaomi’s Interpretation von Android erinnert hier und da ziemlich stark an iOS. Das fängt schon beim fehlenden App-Drawer an. Anders gesagt, alle Apps werden standardmässig direkt auf dem Homescreen angezeigt.

Gefallen hat mir die gut gelungene Gestensteuerung. Die ist zwar auch bei Apple abgeschaut, aber sie funktioniert tatsächlich ganz gut. Ebenfalls erwähnenswert ist das gute Rechte- und Energiemanagement unter MIUI, das deutlich über den Funktionsumfang von Stock-Android geht. Welche Apps, welche Rechte zugewiesen erhalten, kann man unter MIUI ganz genau definieren.

Ein No-Go für mich ist dafür die Werbung, die in einigen System-Apps vorhanden ist. Gesehen habe ich die Werbung beispielsweise bei der Download-App. Das würde mich jetzt nicht stören, wenn die Werbung bei einem Einsteiger-Gerät angezeigt wird, aber bei einem Smartphone für knapp 900 Franken sollte das definitiv nicht sein. Hoffentlich tut sich da künftig was.

Und was ist mir sonst noch so aufgefallen? 

  • Benachrichtigungs-LED – Gibt es, aber leider nur mit weisser LED
  • Always-on-Display (AOD) – Gibt es, und Heisst bei Xiaomi „Inaktivitätsdisplay“. Stehen verschiedene Designs zur Auswahl
  • IP-Zertifizierung – Gibt es nicht! Ein Nachteil und kann bei einem Smartphone dieser Preisklasse eigentlich erwartet werden.
  • Stereo-Lautsprecher – Gibt es nicht. Der Ton kommt nur vom unten verbauten Lautsprecher.
Xiaomi Mi Mix 3 5G
5G ist in der Schweiz noch nicht sehr weit verbreitet.

Erstes Zwischenfazit zum Xiaomi Mi Mix 3 5G

Mit dem Xiaomi Mi Mix 3 5G bringt Sunrise ein sehr schnelles 5G-Smartphone in der Schweiz auf den Markt – und das ist nicht nur im Bezug auf den neuen 5G-Standard bezogen. Das Xiaomi-Smartphone läuft dank dem potenten Snapdragon 855 Octa-Core-Chipsatz rund und zeigt im Grunde genommen nur wenige Schwächen auf.

Allerdings ist es in Sachen Hardware und Ausstattung nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, was sich insbesondere bei der verbauten Kamera offenbart. Hinzu kommt der fehlende In-Screen-Fingerabdrucksensor, der beispielsweise im Mi 9 bereits vorhanden ist. Xiaomi kann nicht Kaschieren, dass das Mi Mix 3 5G auf einem inzwischen gut halbjährig alten Smartphone basiert.

Andererseits ermöglicht Xiaomi und Sunrise mit dem Mi Mix 3 5G den aktuell günstigsten Einstieg in die 5G-Welt. Das Mi Mix 3 5G wird bei Sunrise für 847 Franken angeboten. Kein anderes 5G-Smartphone ist zum Zeitpunkt der Artikelerstellung günstiger zu haben. Weitere Infos zum Angebot von Sunrise, gibt es auf dieser Website.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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