Vor wenigen Wochen hat Xiaomi in Spanien das neue Android One-Smartphone Mi A3 offiziell vorgestellt. Das Mi A3 löst das sehr populäre und beliebte Mi A2 aus dem vergangenen Jahr ab. Doch lohnt sich überhaupt ein Umstieg auf die neueste Generation oder reicht das Mi A2 noch völlig aus?
Auf den folgenden Zeilen habe ich die Unterschiede des Xiaomi Mi A2 und Mi A3 zusammengefasst. Bevor ich auf die einzelnen Punkte wie Display und Prozessor eingehe, gibt es zuerst eine Gegenüberstellung der technischen Daten beider Android One-Smartphones.
Xiaomi Mi A3 vs Mi A3: Die technischen Daten gegenübergestellt
Xiaomi Mi A3 | Xiaomi Mi A2 | |
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Abmessungen / Gewicht | 153.5 x 71.9 x 8.5 mm / 174 Gramm | 158 x 75,4 x 7,3 mm / 168 Gramm |
Display | 6,1 Zoll AMOLED / Gorilla Glass 5 | 5,99 Zoll IPS / Gorilla Glass 5 |
Auflösung | HD+ 1.560 x 720 Pixel | Full HD+ 2.160 x 1.080 Pixel |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 665 GPU Adreno 610 | Qualcomm Snapdragon 660 GPU Adreno 512 |
Arbeitsspeicher | 4 GB | 4 oder 6 GB |
Betriebssystem | Android 9 Pie (Android One) | Android 9 Pie (Android One) |
Speicherplatz | 64/128 GB (erweiterbar) | 64/128 GB (nicht erweiterbar) |
Kameras | Triple-Kamera mit:
Frontkamera mit:
| Dual-Kamera mit:
Frontkamera mit:
|
Akku | 4030 mAh, schnelles Laden mit bis zu 18 Watt | 3010 mAh schnelles Laden mit Quick Charge 3.0 |
Weiteres | Fingerabdrucksensor im Display, Dual-SIM, USB Type-C | Fingerabdrucksensor auf Rückseite, Dual-SIM, USB Type-C |
Display: AMOLED vs. LCD oder 720p vs. 1080p
Xiaomi setzt im Mi A3 erstmals auf ein AMOLED-Display von Samsung und verabschiedet sich damit vom LCD-IPS-Panel des Mi A2. Eigentlich ein positiver Schritt von Xiaomi, wenn da nicht die bedeutend tiefere Auflösung wäre. Bei einer Diagonale von 6,08 Zoll, löst das Mi A3 nur mit 1560 x 720 Pixeln auf. Beim Mi A2 gab es ein 5,99 Zoll Display mit 2.160 x 1.080 Pixel.
Das Mi A3 kommt damit auf eine Pixeldichte von 276 PPI, was im Jahr 2019 nicht mehr wirklich zeitgemäss ist. Zum Vergleich: Das Xiaomi Mi A2 bringt es auf eine weitaus höhere Pixeldichte von 403 PPI. Ein weiterer Nachteil vom Mi A3 ist die Pentile-Matrix für die Anordnung der Bildpunkte. Diese führt in der Regel zu einem grobkörnigeren Bild.
Die Vorteile, die das AMOLED-Display im Mi A3 bringt, verpuffen aus meiner Sicht damit auch gleich wieder. Ich denke viele von euch hätten sich lieber mit einem LCD-Display abgefunden, das dafür wieder mit FHD+ auflöst. Ich persönlich zähle mit jedenfalls zu dieser Gruppe.
Im Zusammenhang mit dem Display gibt es noch den Fingerabdrucksensor zu erwähnen. Xiaomi setzt auf einen optischen Sensor, der direkt im Display verbaut ist. In Preisklasse vom Xiaomi Mi A3 ist das eher ungewöhnlich. Normalerweise sehen wir hier noch die klassischen Fingerabdrucksensoren auf der Rückseite oder am Gehäuserahmen.
Prozessor: Snapdragon 665 vs. Snapdragon 660
Im Mi A2 kam noch der Qualcomm Snapdragon 660 Octa-Core-SoC zum Einsatz. In der dritten Generation setzt der chinesische Hersteller nun auf den Octa-Core-Chipsatz Snapdragon 665. Der neue Chipsatz wird im 11-Nanometer-Verfahren gefertigt und arbeitet damit etwas effizienter als sein Vorgänger. Verbessert wird zudem die Leistung insbesondere bei der Grafikeinheit (GPU) und für AI/KI-Aufgaben.
Xiaomi hat sich dafür entschieden, kein Modell mehr mit 6 GB RAM auf den Markt zu bringen. Das Mi A3 gibt es also „nur“ mit 4 GB RAM sowie wahlweise 64 oder 128 GB internen Speicherplatz. Dafür gibt es mit 4030 mAh einen grosszügig bemessenen Akku – diesen suchte man beim Mi A2 mit 3010 mAh noch vergebens.
Triple-Kamera vs. Dual-Kamera
Xiaomi verbaut im Mi A3 gleich eine Triple-Kamera, deren Hauptsensor mit 48 Megapixeln auflöst. Hinzu kommt eine Weitwinkelkamera mit 8 MP sowie eine 2 MP-Kamera für Tiefeninformationen. Dieses Kamera-Setting konnte ebenfalls nur dank dem Snapdragon 665 umgesetzt werden. Der Vorgänger Snapdragon 660 konnte noch keine so hochauflösende Kameras ansprechen.
Ob die Triple-Kamera im Mi A3 die besseren Fotos liefert als beim Mi A2, kann ich euch nicht beantworten. Das werden die ersten Testberichte zeigen. Mehr Megapixel resultiert bekanntlich nicht in einer besseren Fotoqualität. Allerdings deckt das Mi A3 dank dem zusätzlichen Weitwinkelsensor ein grösseres Kamera-Spektrum ab.
Apropos hochauflösend: Auch die Frontkamera macht mit 32 MP auf dem Papier eine ganz gute Figur. Ob sie gegenüber der Kamera im Mi A2 einen Vorteil aufweist, muss sich auch noch zeigen.
Zwischenfazit: Kein grosses Update und wieder kein NFC!
Das Update gegenüber dem Vorgänger fällt etwas kleiner aus als ich eigentlich erwartet habe. Natürlich hat Xiaomi einen besseren Prozessor (Snapdragon 665), ein deutlich grösserer Akku (4050 mAh), eine (vielleicht) bessere Triple-Kamera und gar ein In-Screen-Fingerabdrucksensor verbaut. Das ist alles lobenswert in dieser Preisklasse, auf der anderen Seite haben wir zwei Punkte die mir persönlich so gar nicht gefallen.
Der Wechsel auf ein AMOLED-Panel ist gut und recht, aber doch nicht mit 720p? Was hat sich Xiaomi hierbei nur gedacht? Natürlich lässt sich das AMOLED-Display mit geschicktem Marketing gut verkaufen. Wer sich aber etwas tiefer damit befasst, der wird die Nachteile in Form der tiefen Auflösung und der Pentile-Matrix schnell erkennen. Schade, ich hätte lieber ein gutes LCD-Panel mit FHD+ Auflösung gesehen.
Ein Ko-Kriterium könnte auch das fehlende NFC-Modul darstellen. Auch diesmal ignoriert Xiaomi die Wünsche der Community und verbaut kein NFC. Mir kommt inzwischen kein Smartphone mehr ins Haus, welches kein NFC-Modul verbaut hat. Wie sieht es bei euch aus?
Das Vorhandensein oder eben Nicht-Vorhandensein von NFC hat in meinem Leben keinerlei Bedeutung.
Etwas mehr grübeln musste ich bei der Auflösung. Zwischen 276 ppi und 403 ppi (bzw: A2 lite: 432 ppi) liegen nun halt wirklich Welten.
Andererseits habe ich weder den Drang noch die Notwendigkeit Netflix/Fernsehen/Blu-Rays auf dem Handy zu gucken.
Letztlich schliesse ich mich Deiner Auffassung an: Es gibt keinen Grund das A3 zu kaufen.
(Aber: Ach, wie oft habe ich schon Krimskrams gekauft, ohne einen Grund dafür zu haben)