Aus und vorbei. Nach sage und schreibe 138 Jahre wurde diese Woche die letzte Swisscom Telefonkabine in Baden (Kanton Aargau) abmontiert. Sie wird in einer kommenden Ausstellung im Museum für Kommunikation in Bern ausgestellt werden. Bis dahin, wird die Telefonkabine, auch Publifone genannt, im Depot in Mamishaus gereinigt und in die Sammlungsdatenbank erfasst. Sie soll für die Nachwelt erhalten bleiben.
Anders erging es den vielen anderen Publifonen in der Schweiz. Zu Spitzenzeiten in den 90er Jahren waren fast 60’000 Telefonkabinen im Einsatz. In den letzten Jahren wurden diese nach und nach zurückgebaut. Teilweise wurden sie umgenutzt, beispielsweise als Bücherschränke oder als Getränke- und Snackautomaten. Vor einem Jahr konnte man sogar eine Telefonkabine gratis geliefert erhalten, sofern man eine tolle Idee vorweisen konnte.
Ich kann mich noch ganz gut an die Zeiten erinnern, wo ich mit dem Fahrrad eine Telefonkabine nach dem anderen im Quartier abgeklappert habe. Warum? Nun, ich sammelte zu dieser Zeit Taxcards, wie viele meiner Freunde auch. Der „Gestank“ in den Telefonkabinen, in der Regel ein Mix aus Rauch und Urin, werde ich wohl nie vergessen. Apropos Taxcards: Die können noch bis Ende Februar 2020 an Swisscom retourniert werden.
150 Glaskabinen bleiben bestehen
Die Glaskabinen werden aber nicht komplett verschwinden. 150 sogenannte Telecabs 2000 werden künftig von APG|SGA weiter betrieben. Sie ermöglicht Gratisanrufe in die Schweizer Fest- und Mobilfunknetze (ohne kostenpflichtige Businessnummern). Die anfallenden Kosten für Unterhalt, Reinigung und Gespräche werden unter anderem durch Plakate mitfinanziert.
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