Samsung erntet Kritik für das „abgespeckte“ Galaxy Note 20 – zu Recht?

Samsung hat gestern die Galaxy Note 20-Reihe vorgestellt, die sich aus dem normalen Galaxy Note 20 und dem Galaxy Note 20 Ultra zusammensetzt. Auf ein „Plus“-Modell verzichtet Samsung in diesem Jahr komplett. Während Samsung in das Ultra-Modell so ziemlich alles steckt was momentan möglich ist, gibt es beim Galaxy Note 20 nur Standardkost. Die sorgt für Kritik – zu Recht?

Ich finde ja. In der Schweiz wird das Galaxy Note 20 5G für 1029 Franken (UVP) ab 21. August verkauft – ein (zu) hoher Preis, dem die Ausstattung meiner Meinung nach schlichtweg nicht gerecht wird. Das fängt schon beim Display an. Das Basismodell bietet ein AMOLED-Display mit einer Diagonale von 6,7 Zoll bei FHD+-Auflösung.

Das Samsung Galaxy Note 20

Die Auflösung ist noch grad so „verschmerzbar“, anders sieht es mit der Bildwiederholrate von 60 Hz aus. In dieser Preisklasse müsste Samsung mindestens ein 90 Hz Panel verbauen, doch auch darauf verzichtet man. Samsung spendiert nur dem Galaxy Note 20 Ultra das schnelle 120 Hz Display, welches ich auch beim Galaxy S20 Ultra zu schätzen wusste.

Einen weiteren Unterschied bzw. Nachteil finden wir beim Schutzglas vor, dem sogenannten Gorilla Glas von Corning. Die siebte und damit neueste Generation des besonders kratz- und bruchsicheren Glas kommt nur beim Galaxy Note 20 Ultra zum Einsatz. Beim Galaxy Note 20 wird das Display „nur“ von Gorilla Glas 5 geschützt.

Als Vorteil des Basismodells lege ich dafür die „flache“ Bauart des verbauten AMOLED-Displays aus. Ja, beim Samsung Galaxy Note 20 gibt es keine abgerundete Seiten (Edge-Display bzw. Waterfall-Display), was etwas weniger nach „Highend“ aussieht. Das hingegen stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil, da nehme ich die sichtbaren Ränder gerne in Kauf.

Der interne Speicherplatz beläuft sich auf immerhin 256 GB, was ziemlich viel ist und den meisten Nutzern ausreichen sollte. Leider lässt sich der Speicherplatz aber nur beim Ultra-Modell mit einer microSD-Karte erweitern. Beim Galaxy Note 20 verzichtet Samsung auf die kostengünstige Speichererweiterung. Warum? Ich weiss es nicht.

Eine interessante Entdeckung ist mir zudem auf dem offiziellen Datenblatt aufgefallen. Offenbar kommt im Galaxy Note 20 auch nicht derselbe S Pen wie im Ultra-Modell zum Einsatz. Darauf deuten die unterschiedlichen Latenzzeiten hin: Der Eingabestift im Ultra-Modell weist eine Latenzzeit von 9 ms auf, beim normalen Galaxy Note 20 sind es 26 ms.

Gehäuse aus Plastik bei 1000 Franken-Smartphone, ein No-Go?

Für den grössten Aufreger sorgte die Rückseite des Galaxy Note 20. Tatsächlich verbaut Samsung bei einem über 1000 Franken teuren Smartphones eine Rückseite aus Kunststoff bzw. Polycarbonat. Das erinnert mich unweigerlich an die frühen Zeiten der Galaxy S- und Galaxy Note-Reihe, als Samsung komplett auf Kunststoff setzte.

Ich habe weder das Galaxy Note 20, noch das Galaxy Note 20 Ultra bisher in den Händen gehalten und kann euch deshalb nichts darüber erzählen, wie sich das verwendete Material in der Hand anfühlt. Ersten Berichten zufolge spürt man den Unterschied sehr gut und das Galaxy Note 20 fühlt sich aufgrund des Kunststoffs etwas „billig“ an.

Samsung Galaxy Note 20 Ultra ist die Wahl

In meinen Augen muss man beim Galaxy Note 20 zu viele Abstriche in Kauf nehmen, weshalb es eigentlich nur eine Wahl gibt: Das Galaxy Note 20 Ultra für 1279 Franken. Nur dieses Modell bietet das komplett Paket und damit absolute Highend-Hardware.

Wer auf den S Pen und damit auf das Alleinstellungsmerkmal der Note-Reihe verzichten kann, der sollte sich mal bei der Galaxy S20-Serie umsehen.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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