Auf den ersten Blick sind es sehr erfreuliche Nachrichten für Huawei: Der amerikanische Chip-Hersteller Qualcomm hat eine Lizenz von der US-Regierung erhalten und darf somit wieder Chips an den chinesischen Hersteller liefern. Die Freude bei Huawei hält sich aber wohl in Grenzen, denn die Lizenz scheint an einen nicht unentbehrlichen Haken geknüpft zu sein.
Qualcomm hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass man wieder Hardware an Huawei liefern darf. Darunter sollen auch Chipsätze für Smartphones sein, allerdings nur für den 4G-Mobilfunkstandard. Und genau das ist der grosse Haken bei der neu ausgestellten Lizenz, welche Huawei nicht sehr positiv stimmen dürfte.
Qualcomm darf somit nur Chips ohne den neuen 5G-Mobilfunkstandard liefern. Alle aktuellen Highend-SoCs wären somit schon mal aus dem Rennen. Ein Qualcomm Snapdragon 865 ohne 5G? Gibt es nicht – zumindest offiziell nicht. Auch der zweitbeste SoC, der Snapdragon 765G, ist an ein 5G-Modem gekoppelt. Beide Chips dürfen somit nicht an Huawei geliefert werden.
Im Grunde genommen kann Huawei nur auf ältere Chipsätze zurückgreifen – eben diese, welche noch keinen 5G-Support bieten bzw. auch mit 4G-Modem zu haben sind. Diese Chipsätze werden aber nach und nach Ausrangiert und es ist fraglich, ob Huawei auf solche zurückgreifen möchte. Andererseits: Huawei muss in der momentan Situation froh sein, wenn sie überhaupt an Chips & Co. kommen.
Qualcomm darf wohl mit Huawei zusammenarbeiten und Chips liefern
Kommentieren