Ist eine siebenjährige Update-Garantie sinnlos? Ja, sagt OnePlus

Noch vor wenigen Jahren waren Updates bei Android-Smartphones ein heikles Thema. Ja, sogar die teuren Smartphones haben oftmals nur ein grosses Update auf eine neue Android-Version erhalten – wenn überhaupt. Das hat sich insbesondere dank Google und nicht zuletzt Samsung geändert. Inzwischen bieten die beiden Hersteller für eine grosse Anzahl ihrer Geräten eine Update-Garantie von ganzen sieben Jahren an.

Andere Hersteller, wie etwa OnePlus, haben in den letzten Jahren hinsichtlich Update-Garantie ebenfalls nachgebessert. Mit maximal vier grossen Android-Updates und während fünf Jahren Sicherheitspatches, kommt OnePlus nicht auf das Niveau von Google und Samsung. Laut Kinder Liu, seines Zeichens COO von OnePlus, wird sich das in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Vielmehr gab Liu in einem Interview gegenüber Tom’s Guide an, dass eine längere Update-Garantie „den Zweck völlig verfehlt“.

Wie er auf diese gewagte Aussage kommt? Nun, er argumentiert es mit dem Benutzererlebnis. Oder anders ausgedrückt, glaubt er nicht, dass die Hardware in 5-6 Jahren noch ausreicht, um ein gutes Benutzererlebnis mit der Android-Version, die zu diesem Zeitpunkt aktuell ist, zu ermöglichen. Er untermauert seine Aussage mit einem „interessanten“ Sandwich-Vergleich. Bei einem Sandwich, dessen Füllung (=Software) in sieben Jahren noch geniessbar wäre, wäre das Brot (=Hardware) schon längst verschimmelt. Auch in puncto Akku sieht Liu nach sieben Jahren grössere Probleme.

Und als letztes Argument führt Liu auf, dass sowieso die meisten Smartphone-Nutzer:innen ihr Gerät nach vier Jahren gegen ein Neues austauschen. Eine Update-Garantie von sieben Jahren seien in Anbetracht dieser Gründe nicht zielführend und einfach überflüssig.

Die Argumente sind wenig überzeugend

Meine Meinung: Die Argumente, die Herr Liu aufzählt, sind zwar nicht überraschend, aber letztendlich wenig überzeugend. Ein defekter Akku lässt sich problemlos austauschen. Was die Hardware betrifft, da liefern Flaggschiff-Smartphones immer mehr Leistung, die letztendlich gar nicht von der Software komplett ausgereizt wird.

Letztendlich müssen Google und Samsung erstmals beweisen, dass sie wirklich im Stande sind während sieben Jahre ihre Geräte mit qualitativ hochwertigen Updates zu versorgen. Das wird sich dann über die nächsten Jahren zeigen.

Und so by-the-way: Den 08/15-User interessieren Updates nicht so wirklich. Ich kenne viele in meinem Bekanntenkreis, die Software-Updates immer aufschieben. Warum auch machen, wenn alles einwandfrei läuft? Technikaffine Nutzer:innen würden hier gleich mit Sicherheitsbedenken kommen, was auch legitim ist, doch das interessiert den 08/15-User eben nicht so sehr.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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