Technik

OPPO Reno 2 Z im Test – Was taugt das „Budget“-Smartphone?

Neben dem OPPO Reno 5G und dem Reno 2, verkauft der chinesische Hersteller mit dem Reno 2 Z ein weiteres Android-Smartphone in der Schweiz. Es stellt eine leicht abgespeckte Version des Reno 2 dar und wird in der Schweiz mit einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 379 Franken verkauft.

Das Z-Modell ist unterm Strich nochmals 120 Franken günstiger als das Reno 2, welches auch schon mit einem attraktiven Preisschild und einer guten Ausstattung überzeugen kann. Wie sieht es mit dem Reno 2 Z aus? Wo hat OPPO den Rotstift angesetzt bzw. wo muss man als Käufer Abstriche in Kauf nehmen? Lohnt sich überhaupt der Kauf oder sollte man lieber ein paar Franken mehr in das Reno 2 investieren?

Diese und weitere Fragen werden auf den folgenden Zeilen beantwortet.

Von links nach rechts: OPPO Reno 2 Z, OPPO Reno 5G und OPPO Reno 2

OPPO Reno 2 Z: Mit Pop-Out-Kamera, aber ohne „Haifischflosse“

Das OPPO Reno 2 Z in Luminous Black überrascht mit einer sehr schönen Farbgestaltung auf der Rückseite, die durch Gorilla Glas 5 geschützt ist. Die dunkle Farbvariante trägt je nach Lichteinfall Schwarz, Blau und andere Farben in sich. Das sieht in echt ziemlich beeindruckend aus. Ebenfalls auf der Rückseite finden wir eine Quad-Kamera und den Dual-LED-Blitz.

Unglücklich ist an diesem Gerät der „Knubbel“ positioniert. Im Gegensatz zum Reno 5G und Reno 2, ist dieser herausstehende Punkt oberhalb der Quad-Kamera angebracht. Bei den beiden anderen OPPO-Smartphones diente mir der Knubbel als Orientierungspunkt, damit ich nicht immer mit dem Finger ungewollt einer der Linse berührte. Beim Reno 2 Z neigte deshalb mein Finger dazu, immer wieder die unterste Kamera zu berühren.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken… 😉

Auch beim Reno 2 Z stehen die Kamerasensoren keinen Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Wäre der schon thematisierte Knubbel nicht, würden sie stets mit dem Untergrund in Berührung kommen. Geerbt hat das Z-Modell die sehr glatte Rückseite. Immerhin sieht man beim Reno 2 Z in Luminous Black die Fingerabdrücke nicht ganz so gut wie beim Reno 2 in Ocean Blue. Ach ja, im Lieferumfang befindet sich eine griffige Schutzhülle.

Das Markenzeichen der Reno-Serie ist die Pop-Out-Kamera im „Haifischflossen“-Look. Auf diesen Look verzichtet OPPO beim Z-Modell. Die gute Nachricht: OPPO setzt einfach auf ein anderes Format der Pop-Out-Kamera, die gar mit tollen Lichteffekten aus dem Gehäuse heraus fährt. Die LED-Farben sind übrigens über die Systemeinstellungen frei wählbar. Im Endeffekt eine nette Spielerei (die ich liebe!).

Die Kamera fährt auf Wunsch mit „Discobeleuchtung“ aus dem Gehäuse heraus.

Der Vorderseite merkt man an, dass wir hier das „günstigste“ Reno-Smartphone in der Hand haben. Warum? Nun, im Vergleich zu den anderen Vertretern ist bei diesem Smartphone der grösste Rand übrig geblieben. Insbesondere das „Kinn“ unten ist sichtbar ausgeprägter als beim Reno 5G und Reno 2. Geschützt wird die Vorderseite wie die Rückseite durch Gorilla Glass 5.

Werfen wir noch einen Blick auf den schwarzen Metallrahmen. Links gibt es die Lautstärke-Wippe, rechts den Power-Button sowie der SIM-Slot (2x nanoSIM oder 1x nano-SIM + 1x microSD). Die physischen Tasten sind mit dem Finger gut erreichbar und weisen auch beim Z-Modell einen guten Druckpunkt auf. Unten finden wir einen klassische 3,5 mm Klinke, den USB-C-Anschluss und ein guter Lautsprecher.

In puncto Optik und Verarbeitung, muss sich das günstigere Reno2 jedenfalls nicht vor seinem grossen Bruder verstecken.

AMOLED-Display ist richtig gut

Obwohl das Reno 2 Z nochmals etwas günstiger angeboten wird als das Reno 2, setzt der chinesische Hersteller auf ein hochwertiges AMOLED-Display. Das 6,53 Zoll Display mit 19,5:9-Seitenverhältnis löst in FullHD+ ( 2340 x 1080 Pixel) auf. Daraus resultiert eine gute Pixeldichte von 395 ppi und das heisst: Das Display liefert eine scharfe Darstellung der Inhalte.

Die Helligkeit geht für den Preis absolut in Ordnung. Bei direkter Sonneneinstrahlung hätte ich mir ein etwas helleres Display gewünscht. Dafür bietet das Gerät ein farbenfrohes und kontrastreiches Display mit einer guten Blickwinkelstabilität. Auf Wunsch lässt sich die Farbwiedergabe (Wärme) über die Systemeinstellungen nach den eigenen Wünschen nachjustieren.

Der Fingerabdrucksensor ist direkt im Display bzw. unterhalb davon integriert. Er entsperrt das Smartphone extrem schnell und zuverlässig. Ein In-Screen-Fingerprint ist in dieser Preisklasse definitiv nicht selbstverständlich.

Quad-Kamera wird dem Preis gerecht

Nicht nur das OPPO Reno 2 hat eine Quad-Kamera verbaut, auch das günstigere Z-Modell hat vier Kamerasensoren erhalten. Allerdings sind sie technisch nicht ganz identisch. Gleich ist nur der Hauptsensor mit 48 Megapixeln (Sony IMX586), wobei dieser im Gegensatz zum Reno2 keine optische Bildstabilisierung (OIS) verfügt. Die anderen drei Sensoren setzen sich wie folgt zusammen:

  • Ultra-Weitwinkel: 8 MP
  • Tele: 2 MP
  • Portrait: 2 MP

Die Kamera liefert insgesamt eine dem Preis gerechte Qualität. Bei guten Lichtverhältnissen sorgt der Hauptsensor von Sony für detailreiche Aufnahmen, dessen Farben für meinen Geschmack etwas zu wenig stark zur Geltung kommen. Insgesamt wirken die Bilder dadurch teilweise etwas blass. Ausserhalb des fokussierten Bereichs, kann hier und da Rauschen beobachtet werden.

Der Ultra-Weitwinkelsensor liefert ähnliche Resultate. Der fokussierte Bereich überzeugt mit einer guten Schärfe und ausreichend Details. Zur Seite hin sind jedoch Verformungen an Gegenständen auszumachen. Das ist bei Ultra-Weitwinkelsensoren nicht unüblich und kommt so leider oftmals vor. Insgesamt gehen die Aufnahmen des Weitwinkelsensors in Ordnung.

Ein Beispiel-Schnappschuss bei schwierigen Lichtverhältnissen.

Bei schlechten Lichtverhältnissen kann die Kamera nicht mit deutlich teureren Highend-Smartphones mithalten. Da ändert auch der grundsätzlich gute Nachtmodus nichts daran, der die Fotos durch gezielte KI etwas aufhellt. Generell sehen die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen verwaschen aus und besonders mit Lichtquellen, wie Strassenlampen oder Werbeschilder, hat die Kamera zu kämpfen.

Unbrauchbar sind die Bilder bei Nacht jedoch bei Weitem nicht. Hat man ein ruhiges Händchen oder ein Stativ, liefert auch die Quad-Kamera vom Reno 2 Z bei schlechten bzw. schwierigen Lichtverhältnissen durchaus brauchbare Ergebnisse. In dieser Galerie bei Google Fotos, habe ich euch ein paar Beispielaufnahmen abgelegt.

OPPO Reno 2 Z: Reicht der MediaTek-SoC aus?

Im Gegensatz zum Reno 2, in dem der extra für Games optimierte Snapdragon 730G von Qualcomm arbeitet, setzt OPPO beim kleineren Bruder auf den MediaTek Helio P90 SoC. Gleich geblieben ist der grosszügige Arbeitsspeicher von 8 GB RAM. Beim internen Speicherplatz gibt es 128 GB, wobei sich dieser mittels einer microSD-Karte erweitern lässt.

Um die Frage der Leistung gleich zu beantworten: Ja, der MediaTek-SoC reicht durchaus für alle alltägliche Aufgaben aus. Das Betriebssystem läuft auch mit dem günstigeren und nachweislich schwächeren SoC absolut flüssig. Zwischen mehreren Apps kann man auch dank dem grosszügigen Arbeitsspeicher schnell hin und her wechseln. Insgesamt liefert der SoC für alle alltägliche Aufgaben genügend Leistung – ohne nervige Ruckler.

Heiss wird der SoC bei grafikintensiven Games, wie Call of Duty: Mobile oder PUBG Mobile. Diese Games laufen auf dem Reno 2 Z grösstenteils flüssig, hier und da sind jedoch sichtbare Framedrops auszumachen. Bei längeren Spiele-Sessions ist mir zudem aufgefallen, dass die Rückseite ziemlich warm wird. Ein Problem? Nun, ich denke nicht.

Das OPPO Reno 2 Z funkt in allen hierzulande verwendeten 4G-Frequenzbändern. Die Empfangsleistung ist in Ordnung, was auch für die Tonqualität der Telefongespräche gilt. Hintergrundgeräusche werden relativ gut herausgefiltert, so dass uns der Gesprächspartner auch in lauten Umgebungen (z. B. am Bahnhof) gut verstehen konnte.

Das Reno 2 Z unterstützt Wi-Fi 5 (802.11 a / b / g / n / ac). In Kombination mit meinem WLAN-Router gab es weder mit 2,4 noch mit 5 GHz irgendwelche Probleme. Mit an Bord ist zudem Bluetooth 5.0 und sogar NFC. Das Reno 2 Z unterstützt also auch das kontaktlose Bezahlen über Google Pay.

Color OS 6.1 basiert auf Android 9 Pie

Auf dem OPPO Reno 2 Z läuft Color OS 6.1, welches auf Android 9 Pie basiert. Inzwischen ist bekannt, dass auch das Reno 2 Z ein Update auf Android 10 bzw. Color OS 7 erhalten wird. Das Update ist zumindest in Asien für das erste Quartal 2020 vorgesehen.

Da das Reno 2 Z genau die gleiche Software wie das Reno 2 bietet, verweise ich an dieser Stelle auf unser Review zum OPPO Reno 2.

Von links nach rechts: OPPO Reno 2 Z, Reno 2 und Reno 5G.

Grosser Akku, der sich schnell laden lässt

Das OPPO Reno 2 Z hat denselben 4000 mAh Akku integriert, wie sein grosser Bruder. Bei nicht allzu intensiver Nutzung, kam ich damit bis zwei Tage über die Runden. In dieser Zeit habe ich auch mal eine kleine Runde Asphalt 9 oder Call of Duty: Mobile gespielt. Ich würde mal behaupte, dass auch bei intensiver Nutzung 1 bis 1,5 Tage möglich sind.

Ist der Akku mal leer gesaugt, lässt sich dieser dank  OPPO VOOC Flash Charge 3.0 relativ schneller wieder aufladen. Die 4000 mAh waren bei mir mit dem mitgelieferten Netzteil innerhalb von ca. 1 Stunde und 20 Minuten voll geladen. Das stellt zwar kein Rekord dar, ist aber für ein Smartphone in dieser Preisklasse schon ziemlich flott.

Wie schon beim grossen Bruder Reno 2 und dem mehr als doppelt so teuren Reno 5G, muss man auch beim Z-Modell auf Wireless-Charging (Qi) verzichten. Das ist ein Feature, welches OPPO künftig gerne berücksichtigen darf – auch bei ihren Mittelklasse-Smartphones. Mal sehen, was das kommende Reno 3 in dieser Hinsicht zu bieten haben wird.

OPPO Reno 2 Z: Die Stärken und Schwächen auf einen Blick

Stärken

  • toller Lieferumfang inkl. hochwertiger Schutzhülle und guten Kopfhörer
  • sehr gute Verarbeitung, mit tollem Design
  • AMOLED-Display ohne Notch oder Punch-Hole
  • gute Kamera bei optimalen Lichtverhältnissen
  • schnelles Betriebssystem
  • gute Akkulaufzeit
  • 3,5 mm Klinke vorhanden

Schwächen

  • keine IP-Zertifizierung (offiziell nicht gegen Wasser und Staub geschützt)
  • kein Always-on-Display (AOD)
  • keine LED-Benachrichtigung
  • kein Wireless-Charging (Qi)
  • Color OS 6.1 hat noch viel Luft nach oben

OPPO Reno 2 Z: Das Fazit

Muss man viele Abstriche gegenüber dem Reno 2 in Kauf nehmen? Nein, muss man nicht. Das Reno 2 Z überrascht und überzeugt zugleich mit einem tollen AMOLED-Display (ohne Notch und ohne Punch-Hole), einem hochwertigen Design und einer insgesamt guten System-Leistung. Das trifft auch auf die Akkulaufzeit zu, die für ein Smartphone in dieser Preisklasse sehr gut ist.

Die Quad-Kamera setzt wenig überraschend keine neuen Massstäbe. Für Fotos bei optimalen Lichtverhältnisse reicht sie aber allemal aus. Einzig bei schwierigeren Lichtverhältnissen (Nacht / Dämmerung) ist man mit anderen, aber auch teureren Kandidaten besser bedient. Hier muss man sich halt die Frage stellen, für was man die Kamera beim Smartphone nutzen möchte.

Was das Betriebssystem anbelangt, da bin ich nach wie vor kein Fan von OPPO bzw. Color OS. Der Name ist hier wirklich Programm. Das Betriebssystem kommt sehr farbenfroh daher, zumindest in der aktuellen Version 6.1. Mit Color OS 7, das auf Android 10 basiert, soll das alles deutlich dezenter  werden. Und ja, das Update wird für das Reno 2 Z kommen – irgendwann im nächsten Jahr. Ich bin gespannt.

Ein Kommentar zu “OPPO Reno 2 Z im Test – Was taugt das „Budget“-Smartphone?

  1. Rolu sagt:

    Bin überrascht von diesem Gerät,
    Oppo hat ganze arbeit geleistet und jetzt für 299 kann man nicht meckern.
    Für diesen Preis sehr gut.
    Kann es nur weiter empfehlen.

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