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Wendet sich Huawei von den Google-Diensten ab?

Seit mittlerweile über einem halben Jahr darf Huawei die Google-Dienste auf neuen Android-Geräten aufgrund des US-Embargos nicht mehr nutzen. Immerhin: Dank dem beachtlichen Support aus dem Heimatland, konnte der chinesische Hersteller das vergangenen Jahr trotzdem ziemlich erfolgreich gestalten. Wäre das US-Embargo nicht verhängt worden, die Nummer 1 auf dem Smartphone-Markt wäre wohl greifbar gewesen.

Doch statt sich von der unerfreulichen Situation unterkriegen zu lassen, schaut Huawei vorwärts und nimmt die Dinge halt selbst in die Hand. Statt der Google-Dienste, entwickelt man eigene Lösungen. Das kostet sehr viel Geld, was man bei Huawei aber offenbar gewillt ist zu stemmen. Die Huawei Mobile Services (HMS) sollen künftig die Google Mobile Services ersetzen können.

Entwickler sollen ihre Apps für beide Ökosysteme anpassen, was nicht ohne zusätzlichen Aufwand verbunden ist. Diese Apps sollen über die Huawei AppGallery angeboten werden. Das ist das Pendant zum Google Play Store. Das Huawei noch viel Arbeit vor sich hat, bestätigt ein Blick in die AppGallery. Stand heute fehlen da weiterhin sehr viele Apps.

Huawei will nicht mehr mit Google – oder doch?

Auf einem Presseevent in Österreich hat Huawei bestätigt, dass man nicht mehr zu den Google-Apps und -Diensten zurückkehren wird – auch wenn die US-Regierung dies wieder erlauben würde. Betont wurde aber auch, dass man weiterhin auf Android (AOSP) setzen möchte – halt einfach mit den eigenen Huawei Mobile Services (HMS).

Grundsätzlich ein absolut verständlicher Schritt, schliesslich könnte dem chinesischen Hersteller dasselbe erneut widerfahren. Diese Meldung hat ziemlich hohe Wellen geschlagen, auch international. Huawei hat deshalb eine offizielle Stellungnahme zum Bericht vom  „Der Standard“ veröffentlicht. Darin schreibt der chinesische Hersteller:

„Ein offenes Android-Ökosystem ist noch immer unsere erste Wahl, aber wenn uns die USA dieses nicht benutzen lassen, haben wir die Möglichkeit eines selbst zu entwickeln“.

Kurz gesagt: Huawei dementiert den Bericht. Auch künftig möchte man an einem offenen Android-Ökosystem festhalten, sofern die USA sie daran teilhaben lassen. Und das dürfte so schnell nicht der Fall sein – leider.

Huawei wäre aber gut damit bedient, wenn man auf solche Aussagen künftig verzichten würde. Sie sorgen nur für viel Furore, die sich dann eigentlich wieder in Luft auflöst.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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