Trotz AppGallery & Co: Huawei möchte unbedingt weiterhin mit Google

Seit gut zehn Monaten darf Huawei auf seinen Android-Smartphones und -Tablets keine Dienste mehr von Google vorinstallieren. Apps wie Google Maps, Gmail und sogar Play Store sind passé. Ein Ende des US-Embargos scheint nicht in Sicht zu sein. Im Gegenteil, es stehen aktuellen Berichten zufolge wohl noch härtere Massnahmen bevor.

In den letzten Wochen und Monaten hat Huawei viel Zeit und Geld in das eigene Ökosystem namens Huawei Mobile Services gesteckt. Obwohl man damit zweifelsohne Fortschritte machen konnte, ist es noch ein sehr langer Weg, bis man an Google herankommt – sofern Huawei nicht schon früher die Puste ausgeht. Ja, es ist eine verdammt schwierige Situation für Huawei.

In einem angenehm offenen Interview mit dem Magazin Wired, hat dies auch Richard Yu, seines Zeichen Präsident der Consumer Business Group bei Huawei, so bestätigt. Ja, bei Huawei hofft man auch weiterhin, dass sich die ganze Situation doch noch irgendwie gerade biegen lässt. Insbesondere hofft man, dass man früher oder später wieder mit Google zusammenarbeiten darf.

Falls dies, entgegen der aktuellen Situation, wieder eintreffen würde, wäre der Google Play Store wieder als Nummer 1 auf den Huawei-Smartphones gesetzt. Allerdings würde man laut Yu auch weiterhin an den Huawei Mobile Services arbeiten, um eine gute Alternative bzw. Ergänzung zu den Google-Diensten bereitzustellen.

Obwohl Huawei die AppGallery (das Pendant zu Play Store) momentan ziemlich stark pusht und auch viel Werbung dafür macht, kann es der App-Store von Huawei nicht wirklich mit Google aufnehmen. Selbst Richard Yu geht davon aus, dass die extrem schnell entwickelte AppGallery erst in den nächsten 1-2 Jahren das Niveau des Play Stores erreichen kann.

Huawei: Foldables werden in den nächsten Jahren günstiger

Im Interview wurde Richard Yu nicht nur zu Google-Themen befragt, sondern auch wie er die Preisentwicklung bei den Foldables einschätzt. Werden sie in den nächsten Jahren günstiger und somit auch attraktiver für den Massenmarkt? Yu geht davon aus, dass die Foldables in anderthalb bis zwei Jahren das Preisniveau der „normalen“ Flaggschiff-Smartphones erreichen.

Würde bedeuten, dass sie dann wohl um die 1000 Franken kosten werden. Momentan verdient Huawei jedenfalls nichts mit Foldables, so Yu. Bei einem verkauften Huawei Mate Xs, welches bekanntlich um die 2500 Franken kostet, legt der chinesische Hersteller jeweils immer noch etwas aus der eigenen Tasche drauf.

Richard Yu geht davon aus, dass in den kommenden Jahren der Fokus wieder etwas von den verbauten Kameras wegrücken wird. Grosse Displays, längere Akkulaufzeiten und auch Augenschonende-Technologien sollen vermehrt in den Vordergrund rücken.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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