Huawei Mate 10 und Mate 10 Pro: Mein Senf zu den neuen Smartphones

Gestern hat der chinesische Hersteller Huawei die neue Mate 10-Serie offiziell vorgestellt. Auf der Präsentation zeigte Huawei die vier neuen Smartphones Mate 10, Mate 10 Pro, Mate 10 Lite und das Mate 10 in der Porsche Design-Edition. Zwar bin ich noch nicht in den Genuss eines Test-Exemplars gekommen, dennoch möchte ich kurz meinen Senf zu den neuen Smartphones abgeben.

Alle technischen Daten zum Mate 10 und Mate 10 Pro findet ihr in diesem Artikel, die Details zum Mate 10 Lite sind hier zu finden.

Huawei Mate 10 nicht für die Schweiz bestimmt, Mate 10 Pro nur mit FullHD+ Display
Huawei bringt in diesem Jahr das normale Huawei Mate 10 nicht in die Schweiz, im Übrigen auch nicht nach Österreich und Deutschland. Hierzulande kommen wir „nur“ in den Genuss des teureren und auf den ersten Blick besser ausgestatteten Mate 10 Pro. Das Huawei Mate 10 Pro bietet gleich 6 GB RAM und einen internen Speicherplatz von üppigen 128 Gigabyte, während das Standard-Mate 10 „nur“ 4 GB RAM und 64 GB ROM verfügt.

Doch schaut man sich die technischen Daten der beiden Smartphones etwas genauer an, weist das Mate 10 ebenfalls diverse Vorteile gegenüber dem Mate 10 Pro auf. Angefangen beim Display, welches zwar nicht auf das im Trend liegende 18:9 Seitenverhältnis setzt, dafür aber eine bessere Auflösung aufweist. Das Display des Mate 10 löst in QHD auf, während das Mate 10 Pro nur FullHD+-Auflösung bietet. Zur Verteidigung des Pro-Modells muss aber erwähnt werden, dass das Mate 10 Pro auf OLED-Technologie setzt, das Mate 10 kommt mit LCD-Technologie daher.

Im Endeffekt merkt man in der Regel den Unterschied zwischen FullHD+ und QHD im täglichen Gebrauch nicht. Dieser Meinung ist offensichtlich auch Huawei, wobei nicht klar ist, weshalb man dann im Mate 10 trotzdem ein QHD-Display verbaut. Wer hingegen sein Smartphone für VR-Apps und -Games nutzen möchte, dürfte einen Unterschied zwischen QHD und FullHD+ feststellen. Ein Detail am Rande: Samsung reduziert per Default die Auflösung der Flaggschiff-Smartphones auf FullHD+, damit die Akku-Laufzeit verbessert wird.

Mate 10 mit 3,5mm Klinkenanschluss, Mate 10 Pro ohne
Ein weiterer Punkt in dem sich die beiden Smartphones unterscheiden. Beim Mate 10 spendiert Huawei noch einen 3,5mm Klinkenanschluss, beim Mate 10 Pro muss darauf verzichtet werden. Immerhin liefert Huawei gleich einen passenden Adapter im Lieferumfang mit. Davon könnten sich andere Hersteller eine Scheibe abschneiden.

Wie beispielsweise Google, die einen solchen USB Typ C auf 3,5mm nicht mitliefern. Bei Google kostete der Adapter zuerst sogar stolze 20 Euro, was für reichlich Kritik sorgte und Google offensichtlich dazu bewegte, den Preis etwas zu reduzieren. Inzwischen gibt es den Adapter zum Preis von 9 Euro.

Kein Qi, kein microSD-Slot und kein Bluetooth 5
Sowohl das Mate 10 als auch das Mate 10 Pro haben eine Rückseite aus Glas. Perfekte Bedingungen um die kabellose Aufladetechnologie Qi zu nutzen. Doch entgegen der Erwartungen, verzichtet Huawei auf die Qi-Technologie. Im Netz heisst es, dass Huawei auf die Technologie verzichtet hat, weil das Gerät sonst dicker geworden wäre. Nun ja, meiner Meinung riecht das mehr nach einer Ausrede als nach einer echten Begründung.

Das Mate 10 und Mate 10 Pro werden hierzulande mit Dual-SIM-Funktion auf den Markt kommen. Allerdings verzichtet Huawei auf einen sogenannten Hybrid-Slot. Mit einem Hybrid-Slot kann wahlweise eine zweite SIM-Karte oder eine microSD-Karte zur Speichererweiterung genutzt werden. Diese Möglichkeit der einfachen Speichererweiterung entfällt bei beiden Modellen. Schade, da genau diese Möglichkeit der Speichererweiterung sehr gerne genutzt wird.

Ein weiteres Manko der beiden neuen Smartphones: keines davon unterstützt Bluetooth 5. Beide Geräte unterstützen „nur“ den Bluetooth 4.2-Standard. Schaut man sich die Flaggschiff-Smartphones der anderen Hersteller an, fällt auf, dass jedes den neuen Bluetooth 5-Standard unterstützt. Meiner Meinung nach darf man das auch von einem Flaggschiff-Smartphone aus dem Jahre 2017 erwarten.

Mit Android 8.0 Oreo und EMUI 8.0
Das Huawei Mate 10 und Mate 10 Pro werden gleich mit der aktuellsten Android-Version 8.0 Oreo ausgeliefert. Natürlich liefert Huawei die neuen Smartphones wiederum mit der eigenen Benutzeroberfläche EMUI 8.0 aus. Damit überspringt Huawei die Version 6 und 7 von EMUI.

Den einen gefällt EMUI, den anderen nicht. Vorteil von Android, jeder kann einen eigenen Launcher installieren, um das Aussehen entsprechend nach den eigenen Vorstellungen anzupassen.

Fazit: Ich warte gespannt auf das Test-Exemplar
Ich kann es nur nochmals betonen, bisher bin ich noch nicht in den Genuss eines Test-Exemplars des Huawei Mate 10 Pro gekommen. Zwar hätte ich auch an der Präsentation in München teilnehmen können, musste mich aus beruflichen Gründen aber gegen die Einladung entscheiden. Deshalb hoffe ich jetzt, dass Huawei Schweiz möglichst bald ein Test-Exemplar liefern kann. Sobald es da ist, dürft ihr euch auf einen vorab Bericht mit ersten Fotos und ebenfalls auf einen ausführlichen Testbericht freuen.

Trotz der aufgelisteten Mankos bin ich ziemlich angetan vom neuen Smartphone aus dem Hause Huawei. Das Design mit der farblich abgesetzten Rückseite kommt bei mir gut an und auch die KI-Features hören sich vielversprechend an. Die Kamera dürfte ebenfalls eine gute bis sehr gute Performance abgeben, wobei die Qualität vom Pixel 2 (XL) vermutlich nicht erreicht werden kann. Positiv kann auch Android 8.0 Oreo hervorgehoben werden, die neuen Flaggschiff-Smartphones kommen also gleich mit der aktuellsten Android-Version auf den Markt.

Und ein Punkt darf ebenfalls nicht vergessen werden: Der Preis! Das Huawei Mate 10 Pro kommt hierzulande für 799 Franken bzw. in Deutschland/Österreich für 799 Euro (UVP) in den Handel. Das ist zwar alles andere als günstig, aber immer noch teils deutlich günstiger als die Konkurrenz. Ehrlich gesagt habe ich mit einer höheren UVP gerechnet, was glücklicherweise nicht eingetroffen ist.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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