Samsung Galaxy Fold

Samsung Galaxy Fold: Das ist die Achillesferse des faltbaren Smartphones

Am Montag hat Samsung bekannt gegeben, dass der weltweite Marktstart für das erste faltbare Smartphone Galaxy Fold auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Was ist geschehen? Nach nur wenigen Tagen war das Display bei zahlreichen Medienvertretern (und Influencern) bereits defekt und nicht mehr wirklich nutzbar. Teilweise trat das Problem durch Eigenverschulden auf, teilweise aber auch nicht.

Der südkoreanische Hersteller hat sich deshalb dazu entschieden, den Marktstart auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Samsung möchte in aller Ruhe die Feedbacks vollständig auswerten und weitere Tests durchführen. Ein neuer Verkaufsstart soll laut einer offiziellen Mitteilung in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.

Für Samsung ist damit (wieder einmal) der Worstcase eingetroffen und viele dürften sich wieder an das Akku-Debakel rund um das Galaxy Note 7 erinnern. Ganz so schlimm ist die aktuelle Situation zwar nicht, schliesslich war es glücklicherweise nicht schon im regulären Verkauf erhältlich, aber es wirft definitiv kein gutes Licht auf Samsung und das sehr teure „Premium-Smartphone“ Galaxy Fold.

#FoldGate: OLED-Displays sind ohne passenden Schutz extrem zerbrechlich

Oberste Priorität bei Samsung wird jetzt die Fehleranalyse sein. Warum ist das faltbare Smartphone bei zahlreichen Nutzern so schnell kaputt gegangen? Mit dieser Frage haben sich auch die Spezialisten von iFixit beschäftigt und ein paar interessante Punkte aufgeführt.

In erster Linie sehen die Spezialisten das Problem bei der OLED-Technologie, die ohne Abdeckung aus einem robusten Material, beispielsweise Gorilla Glas, als extrem zerbrechlich beschrieben wird. OLED-Panels sind aber auch zwingend notwendig, um überhaupt faltbare Displays herzustellen. Eine andere Display-Technik, die sich falten lässt, gibt es bis dato nicht.

Selbst kleinste Staubpartikel können bei OLED-Displays zu Problemen führen, und das Galaxy Fold hat viele Bereiche, in denen Staub leicht in sensible Bereiche gelangen können. Die von Samsung angebrachte Schutzfolie wurde zudem von einigen Nutzern entfernt – trotz Warnhinweis, dass genau das nicht gemacht werden sollte. Ob die von Samsung angebrachte Schutzfolie ausreichend ist, kann aber bezweifelt werden.

Und auch mit der Schutzfolie, kann ein starker Druck auf ein praktisch ungeschütztes OLED-Panel gefährlich sein bzw. einen Defekt auslösen. Der von Samsung durchgeführte Stresstest sehen die Spezialisten von iFixit übrigens als ungenügend an. Das Problem: Die Roboter haben das Galaxy Fold immer mit der gleichen Intensität geöffnet und geschlossen, was bei einem Mensch sehr unterschiedlich ist. Zudem haben die Roboter das Gerät immer mit „sauberen Händen“ verwendet, was bei Menschen auch nicht der Fall ist.

Hinzu kommt das Fehlen einer speziellen Falzlinie in der Mitte des faltbaren Displays. Eine erkennbare Falzlinie könnte dazu beitragen, dass das Gerät gleichmässig gefaltet und somit das OLED-Panel etwas weniger belastet wird. Eine erkennbare Falzlinie sieht unterm Strich aber auch nicht besonders attraktiv aus, weshalb Samsung davon vermutlich abgesehen hat.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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