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Huawei versichert, Avast hat keine Nutzerdaten gesammelt (Update)

Die Antiviren-Software von Avast und AVG stehen aktuell stark in der Kritik. Was ist geschehen? Experten von Vice und PC Mag haben nun aufgedeckt, dass Anwendungen und Erweiterungen für den Browser der beiden Unternehmen tatsächlich im grossen Stil akribisch Nutzerdaten gesammelt haben. Diese wurden anschliessend gewinnbringend verkauft.

Das dürfte auch der Grund sein, weshalb die Erweiterungen für Chrome und Firefox in den letzten Wochen aus den jeweiligen Stores verbannt wurden. Brisant: Die Nutzerdaten wurden nicht etwa anonymisiert verkauft, sondern konnten effektiv den jeweiligen Nutzern zugewiesen werden. Dinge wie der Name oder E-Mailadresse wurden allerdings entfernt, geblieben ist aber eine eindeutige Geräte-ID.

Update 31.01.: Avast hat sich in der Zwischenzeit direkt bei uns gemeldet. Einerseits wurden wir darauf hingewiesen, dass die Erweiterungen für Chrome und Firefox bereits seit Dezember wieder in den jeweiligen Stores verfügbar sind. Andererseits schreibt uns Avast, dass keine persönliche Daten an das Tochterunternehmen Jumpshot weitergegeben wurden.

„Der Zweck der de-personalisierten Daten war es, statistische Trenddaten zu erheben, ein Nutzer-Targeting war nicht möglich. Avast hat zudem die Datenerhebung öffentlich angekündigt, ist in den Datenschutzerklärung darauf eingegangen und hat sich an rechtliche Grundlagen inkl. der DSGVO gehalten, die Avast im übrigen weltweit und nicht nur für Nutzer in Europa gelten lässt. Hier die Ankündigung.“

In der Zwischenzeit hat sich Ondrej Vlcek, CEO von Avast in einem offenen Brief entschuldigt und kündigt die schnelle Auflösung des Tochterunternehmens Jumpshot an.  Das Geschäft mit den Daten werde sofort beendet. Er weist im Brief daraufhin, dass er sich sicher sei, Avast und auch Jumpshot haben im Rahmen der DSGVO absolut legal gehandelt. Er ist sich aber bewusst, dass die Machenschaften Fragen aufwerfen.

/Ende Update

Huawei-Smartphones nicht betroffen

Die Software von Avast wird von einigen Smartphone-Herstellern eingesetzt, darunter auch Huawei. Der Virenscan von Avast ist auf den Huawei-Smartphones fix installiert. Eine Deinstallation ist nicht möglich. Werden nun also auch alle Nutzerdaten auf den Smartphones gesammelt? Nein, versichert Huawei in einem Statement, welches beim Huawei Blog publiziert wurde.

„Vielen Dank für Ihr Feedback, wir haben die entsprechenden Berichte zur Kenntnis genommen. Der Bericht erwähnte, dass das von Avast entwickelte Browser-Plug-in personenbezogene Daten erfasste. Tatsächlich ist dieses Plug-in nicht auf Huawei-Geräten vorinstalliert, dadurch treffen die im Bericht beschriebenen Probleme nicht auf Huawei Smartphones zu. Huawei nimmt den Datenschutz sehr ernst und hält sich strikt an alle lokalen Gesetze und Vorschriften, um Ihre Privatsphäre zu respektieren und zu schützen.“

Ob Huawei nach dieser bedenklichen Entdeckung weiterhin mit Avast zusammenarbeiten wird, ist nicht bekannt. Es würde uns jedenfalls nicht überraschen, wenn man sich per sofort von Avast trennen würde.

Der Virenscan auf Huawei-Smartphones wird von Avast bereitgestellt.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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