Huawei MediaPad X1 7.0 im Test

Das Huawei MediaPad X1 7.0 wurde bereits auf dem Mobile World Congress 2014 im Februar 2014 in Barcelona offiziell vorgestellt. Erst im Sommer hat Huawei das vielversprechende Tablet in Europa letztendlich auf den Markt gebracht – leider etwas spät. Das sieben Zoll Tablet kann vor allem mit der kompakten Bauweise punkten. Ob das Tablet auch sonst überzeugen kann, sagen wir euch in unserem Testbericht.

Ein grosses Dankeschön geht an Huawei Schweiz für das zur Verfügung gestellte Test-Exemplar.

Links Nexus 7, Rechts MediaPad X1 7.0

Die technischen Daten vom Huawei MediaPad X1 7.0

  • Display: 7 Zoll IPS-LCD, 1920 1080 Pixel, 323 ppi
  • Prozessor: HiSilicon Kirin 910 Quad-Core 1,6 GHz
  • GPU: Mali-450 MP4
  • Speicher: 2 GB RAM, 16 GB intern (erweiterbar)
  • Kamera: 13 Megapixel-Kamera Rückseite, 5 Megapixel-Kamera Frontseite
  • Verbindungen: LTE Cat. 4 (bis zu 150 Mbit/s), HSPA+ (bis zu 42,2 Mbit/s), WLAN (b, g, n), Bluetooth 4.0 (LE), GPS/Glonass,
  • Akku: 5000 mAh
  • Gewicht: 239 Gramm
  • Abmessungen: 5 x 103.9 x 7.5 mm
  • Preis: ab CHF 323.00 (Stand 6.10.2014)

Verpackung und Lieferumfang
Beim Lieferumfang fand ich neben dem Huawei MediaPad X1 7.0, ein Netzteil (5 Volt, 2 Ampere), ein USB-Kabel sowie Kurzanleitungen in mehreren Sprachen vor.

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Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Rückseite und Seitenteile bestehen grösstenteils aus echtem Aluminium, während der Chromrahmen über die Oberkante nur aus „Plastik“ besteht. Das fällt aber auf den ersten Blick nicht negativ auf, da der Rahmen ziemlich nach echtem Aluminium aussieht. Auf der Rückseite unten und oben wird Plastik verwendet, damit eine gute Empfangsqualität garantiert wird. Dieser Übergang ist Huawei leider nicht so gut gelungen. Warum? Teilweise sind die Übergänge nicht bündig, was nicht gerade schön aussieht. Darüber hinaus sind die Laustärke-Wippe und der Power-Button bei unserem Test-Exemplar nicht richtig fest und klappern ein bisschen. Wird das Gerät leicht geschüttelt, kann man ein Klappern wahrnehmen. Diese Minuspunkte hätte ich so von Huawei eigentlich nicht erwartet, hat man beim Huawei Ascend P7 verarbeitungstechnisch doch alles richtig gemacht. Schade.

Positiv möchte ich dafür die sehr kompakte Bauweise hervorheben. Mit Abmessungen von 183,5 x 103,9 x 7,5 Millimeter bei einem Gewicht von nur 239 Gramm, liegt das Gerät äusserst gut in der Hand. Ja, das Tablet kann sogar mit einer Hand relativ gut bedient werden. Der Rahmen rund um das Display ist sehr schmal, was dem Gerät auf jeden Fall gut steht.

Folgendes ist beim Huawei MediaPad X1 7.0 zu finden:

  • Oben: 3,5mm Kopfhöreranschluss
  • Unten: microUSB-Anschluss 2.0
  • Links: –
  • Rechts: Ein-/Ausschaltknopf, SIM-Karten-Schacht, Lautstärke-Wippe
  • Rückseite: Lautsprecher (mono), 13 Megapixel-Kamera
  • Frontseite: Hörmuschel, 8 Megapixel-Kamera, Benachrichtigungs-LED

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Display
Im Huawei MediaPad X1 7.0 ist ein sieben Zoll grosses IPS-LCD verbaut, das mit 1920 x 1080 Pixel auflöst. Damit erreicht das Tablet eine Pixeldichte von 323 ppi. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Bildschärfe und die Helligkeit des Displays. Das Tablet kann also auch ohne Probleme im Freien genutzt werden, Inhalte konnte ich jederzeit vom Display ablesen. Trotz der sehr guten Helligkeit, weist das Display ein gutes Kontrastverhältnis auf.

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Performance
Huawei setzt im MediaPad X1 7.0 den hauseigenen HiSilicon Kirin 910 Prozessor ein, der mit je 1,6 GHz taktet und von 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Bei der GPU setzt Huawei den ARM Mali-450 MP4 mit 533 MHz ein. Mit dieser technischen Ausstattung kann das Huawei MediaPad X1 nicht mehr mit aktuellen Geräten mithalten, was sich leider nicht nur in den Benchmarks bemerkbar macht, sondern auch im Alltag.

In den Benchmarks, egal ob AnTuTu oder Linpack, kann das Tablet einfach nicht mehr mithalten. Das Tablet ist teilweise sogar langsamer als mein Nexus 7, das bereits ein Jahr auf dem Markt erhältlich ist. Der Kirin  910 Prozessor kann sich gegen die Konkurrenz mit Qualcomm-Prozessor einfach nicht durchsetzen und ist in praktisch jeder Disziplin schlechter. Bei intensiver Nutzung des Tablets, wird das Gerät auch relativ warm auf der Rückseite.

Wie bereits erwähnt, macht sich die mittelmässige Hardware auch im Alltag bemerkbar. Das zeigt sich mit Mikrorucklern, die uns immer wieder heimsuchten. Wie bereits beim Huawei Ascend P7, konnte auch das MediaPad X10 mein überladenes Springfield nicht wirklich ruckelfrei darstellen. Bei einem Preis von über CHF 300.00, darf man definitiv mehr erwarten.

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Connectivity
Obwohl wir es mit einem Tablet zu tun haben, kann man damit auch ohne Probleme telefonieren. Zwar sieht das etwas speziell aus, da wir es ja mit einem Tablet zu tun haben. Die Sprachqualität konnte mich allerdings nicht überzeugen. Bei meinen Testgesprächen konnte ich immer ein nervendes Hintergrundrauschen feststellen. Der Gesprächspartner konnte mich gut verstehen. Zumindest an der Empfangsqualität können die Probleme bei der Sprachqualität nicht liegen, die war stets gut.

An Verbindungsmöglichkeiten geizt Huawei definitiv nicht und verbaut unter anderem LTE Cat. 4 (bis 150 Mbit/s), HSPA+ (bis zu 42,2 Mbit/s), Dual-Band-WLAN (a, b, g, n), Bluetooth 4.0 und natürlich auch GPS/Glonass. Den schnelleren WLAN-Standard ac-WiFi ist jedoch nicht vorhanden. Die Reichweite des WLAN-Moduls geht völlig in Ordnung.

Das MediaPad X1 7.0 eignet sich nur begrenzt als Navi, da der GPS-Fix für meinen Geschmack etwas zu lange benötigt. Das geht definitiv schneller, beispielsweise bei meinem Nexus 5.

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Kamera
Ein grosses Manko bei Tablets, sind meistens die verbauten Kameras die im Vergleich zu den Smartphones eher bescheidene Bilder machen. Im Huawei MediaPad X1 kommt auf der Rückseite eine 13 Megapixel-Kamera zum Einsatz, die sogar über eine Foto-LED verfügt. Und ja, die Fotos können sich für ein Tablet definitiv sehen lassen. Vor allem bei guter Beleuchtung macht das Tablet scharfe und farbgetreue Fotos.

Die 5 Megapixel-Kamera muss sich ebenfalls nicht verstecken und reicht ohne Probleme für „Selfies“ aus. Auch diese Kamera macht bei guter Beleuchtung einen guten Eindruck und schiesst scharfe Fotos. Für ein Tablet verbaut Huawei also zwei sehr gute Kameras. Anbei haben wir für euch noch ein paar Beispielfotos angehängt:

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Software
Seit Anfang September steht das Update auf Android 4.4.x KitKat zum Download bereit, vorher wurde das Tablet noch mit der alten Android-Version 4.2.2 Jelly Bean ausgeliefert. Wie bei allen Huawei-Geräten, setzt der chinesische Hersteller auf die hauseigene Emotion UI 2.0. Einen App-Drawer gibt es bei dieser Benutzeroberfläche nicht, dafür kann man das Design des Systems mit zahlreichen Themes anpassen.

Neben diesem Feature, bietet Huawei noch weitere interessante Software-Features an, beispielsweise eine sehr gute Energieverwaltung oder die Möglichkeit das Display mit einem Doppeltipp zu aktivieren. Letzteres ist allerdings nach dem Update auf KitKat nicht mehr möglich bzw. momentan nicht möglich.

Akku
Beim Akku geizt Huawei auf jeden Fall nicht und verbaut einen 5000 mAh starken Lithium-Polymer-Akku. Das Tablet erreicht damit sehr gute Akkulaufzeiten, die sich ohne Probleme mit den Laufzeiten meines Nexus 7 oder meines Apple iPad 4 zeigen lassen können. Im Alltag erreicht das Tablet ohne Probleme 1,5 bis 2 Tage bei normaler Nutzung. In dieser Zeit nutzte ich vor allem den Chrome-Browser, hörte Musik via Spotify und schaute Videos über YouTube.

Solche Laufzeiten erwarte ich von einem Tablet!

Fazit
Das Huawei MediaPad X1 7.0 ist kein schlechtes Gerät und kann vor allem mit dem guten Display und dem starken Akku überzeugen. Wer ein Tablet sucht um damit zu surfen, der wird mit dem Huawei MediaPad X1 7.0 keine schlechte Wahl treffen. Wer allerdings ein Tablet mit guter Performance sucht, ist beim Huawei-Tablet an der falschen Adresse. Während des Tests kamen immer wieder Mikroruckler auf und auch Spiele wie Die Simpsons konnten nicht ruckelfrei dargestellt werden.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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