Swisscom Smart Home: Qbee Multi-Sensor Kamera – Wo werden die Aufnahmen gespeichert?

Im November hat der Schweizer Provider Swisscom bekannt gegeben, dass das Smart Home-System „Smartlife“ per Ende Januar eingestellt wird. Damit scheitert bereits das zweite Smart Home-System. Zuerst versuchte Swisscom sein Glück mit Quing und dann eben mit Smartlife. Nach diesen beiden offensichtlich nicht sehr erfolgreichen Systemen, schlägt Swisscom einen anderen Weg ein. Seit Ende November hat Swisscom eine neue Multi-Sensor Kamera für CHF 169.00 im Angebot, die direkt mit der Internet Box-App genutzt werden kann.

Die Qbee Multi-Sensor Kamera ist also kein Bestandteil mehr von einem ganzen Ökosystem. Sie funktioniert ganz einfach in Verbindung mit einer Internet Box 2, Internet Box Plus oder Internet Box Standard – andere Provider/Hersteller werden nicht unterstützt. Swisscom verspricht Live-Bilder in gestochen scharfer HD-Qualität. Dank dem Nachtsichtmodus sollen in der Nacht brauchbare Videos und Fotos entstehen. Die Kamera erkennt automatisch Bewegungen und kann diese, falls gewünscht, direkt aufnehmen (Video oder Foto). Natürlich wird man gleich per Push-Benachrichtigung informiert, sobald von der Kamera eine Bewegung festgestellt wurde. Zudem kann die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit gemessen und in der Internet Box-App angezeigt werden.

Insgesamt stehen pro Tag 40 Aufnahmen a 20 Sekunden zur Verfügung. Die Aufnahmen sind bis zu 7 Tage gespeichert. Die Aufnahmen werden nicht lokal, sondern in der Cloud gespeichert. Und das ist der springende Punkt. Wo landen meine Aufnahmen? Wie gut sind die Aufnahmen gesichert? Bisher bin ich davon ausgegangen, dass diese Daten, wie bei Swisscom’s myCloud ebenfalls, auf CH-Server landen und war positiv gestimmt. Eine Falschannahme, wie der Artikel von TuxOne zeigt. Die ganzen Aufnahmen werden zwar mit einer 128 Bit SSL Verschlüsselung auf die Server übertragen, doch diese stehen anscheinend nicht in der Schweiz. Er geht von einer Speicherung bei unseren Nachbarn in Deutschland aus, könnten aber durchaus noch andere Länder sein.

Das erstaunt mich ehrlich gesagt schon und ist was der Datenschutz angeht, recht heikel einzustufen. Natürlich, auch wenn die Daten in der Schweiz gespeichert werden, hat man nie eine 100%-ige Garantie was mit den Aufnahmen passiert. Ein geschickter Schachzug ist diese Entscheidung nicht und wenn man berücksichtigt, wie viel Swisscom schon mit dem Thema Smart Home gescheitert ist, hätte ich zumindest ein CH-Server für die Speicherung der sensiblen Daten erwartet.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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