Fossil Q Explorist HR

Fossil Q Explorist (4. Gen) im Test – Wunderschöne Smartwatch, mit (zu) kurzer Akkulaufzeit

Vor gut drei Wochen habe ich schon mal meine erste Erfahrungen mit der Fossil Q Explorist der vierten Generation in diesem Blogeintrag festgehalten. Inzwischen hat die Q Explorist auch das große Wear OS-Update erhalten, das der smarten Uhr von Fossil definitiv gut getan hat.

Die vierte Generation der Wear OS-Smartwatches Q Explorist HR und Q Venture HR hat die Fossil Group Anfang August offiziell vorgestellt. Im Vergleich zur dritten Generation spendiert Fossil den smarten Uhren nun auch GPS, NFC und einen Pulsmesser. Geblieben ist der inzwischen zwei Jahre alte Snapdragon Wear 2100 als Prozessor bzw. SoC. Zu früh, um bereits den neuen Snapdragon Wear 3100 zu verbauen.

Wie gut sich die knapp 280 Franken teure Wear OS-Smartwatch Fossil Q Explorist HR im Test schlägt, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. Zuerst werfen wir aber gleich mal einen Blick auf das Datenblatt:

  • Display: 1,39 Zoll mit 454 x 454 Pixel
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon Wear 2100
  • Speicher: 512 MB RAM, 4GB interner Speicherplatz
  • Verbindungen: Bluetooth 4.1, Wi-Fi b/g/n, GPS/Glonass, NFC
  • Sensoren: Gyrosensor, Beschleunigungssensor, Herzfrequenzsensor, Lichtsensor
  • Preis: ab CHF 279.00 (Stand: 18.11.2018)
Fossil Q Explorist HR
Der Lieferumfang

Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Der Lieferumfang der Q Explorist HR fällt nicht wahnsinnig gross aus. Geliefert wird natürlich die Smartwatch selbst, eine Ladestation und die üblichen Kurzanleitungen. Was fehlt: Fossil liefert leider kein Netzteil zur Wear OS-Smartwatch dazu. Für mich halb so wild, da ich so oder so mehrere Netzteile von anderen Smartphones herumliegen habe.

Die Uhr gibt es in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Armbändern. Teurer ist beispielsweise das Modell mit einem Metallarmband – sieht dafür aber sogar noch einen Zacken besser aus. Für meinen Test habe ich von Fossil das Modell mit dem braunen Lederarmband und dem leicht bläulichen 45 Millimeter-Gehäuse aus Edelstahl erhalten. In Verbindung mit der silbernen Lünette, gefällt mir die Uhr sehr gut. Das ist natürlich Geschmacksache, wie immer bei solchen Themen.

Das Armband kann übrigens relativ einfach durch ein anderes 22-Millimeter-Armband ersetzt werden. Werkzeug ist dafür nicht notwendig. Und wenn wir schon beim Armband sind: Das Armband ist nicht komplett aus Leder gefertigt, auch wenn das auf den ersten Blick so aussieht. Nur der sichtbare, obere Teil ist aus Leder, unten gibt es eine Art Silikon-Schicht.

Fossil Q Explorist HR

In den letzten Wochen habe ich viel Lob für die Smartwatch von Fossil erhalten. Teilweise wurde auf den ersten Blick gar nicht erkannt, dass es sich dabei um eine Smartwatch handelt. Ja und sogar meiner Frau, die von Technik nicht so begeistert ist wie ich, hat durchaus gefallen an der smarten Uhr gefunden. Das spricht definitiv für die Fossil-Uhr. 😉

Wasser kann der Fossil Q Explorist HR nichts anhaben, sie ist bis zu 30 Metern bzw. 3 ATM wasserdicht. Händewaschen, duschen oder in den Pool hüpfen stellt also kein Problem dar, die Smartwatch funktioniert auch danach einwandfrei. Das Lederarmband dürfte aber ein Tauchgang etwas weniger gut wegstecken.

Fossil Q Explorist HR

Neben der Eingabe via Touchscreen, gibt es an der Fossil Q Explorist HR insgesamt drei physische Tasten. Die Krone ist mittig platziert, sie nimmt Eingaben durch drehen und drücken entgegen. In den Apps kann beispielsweise durch drehen der Krone gescrollt werden. Die zwei weiteren Tasten unter- und oberhalb der Krone können mit einer individuellen App versehen werden.

An der Unterseite der Fossil Q Explorist HR befinden sich der Herzfrequenzsensor und die Konnektoren zum Aufladen der Smartwatch. Wird die Smartwatch auf die Ladestation gelegt, rastet diese automatisch ein und der Ladevorgang startet direkt.

Fossil lässt sich auch bei der Verarbeitung der neuen Smartwatch nicht Lumpen. Die Verarbeitung des Edelstahl-Gehäuses ist kurz gesagt, “top”! Auch die drei physischen Tasten an der Smartwatch, weisen alle einen guten Druckpunkt auf.

Fossil Q Explorist HR

Display
Fossil verbaut in der Wear OS-Smartwatch ein 1,39 Zoll rundes AMOLED-Display mit einer hohen Auflösung von 454 × 454 Pixeln. Dank der automatischen und gut funktionierenden Helligkeitssteuerung sowie der knackigen Darstellung der Farben, kann das Display ohne Probleme auch bei direkter Sonneneinstrahlung abgelesen werden.

Dank Always-on-Display, wird auf Wunsch die Uhrzeit konstant angezeigt. Alternativ lässt sich das Display auch durch das Neigen des Arms aktivieren, was sich leicht positiv auf den Akku auswirkt. Dazu aber mehr unter dem Punkt „Akkulaufzeit“.

Fossil Q Explorist HR

Ausstattung
Auch die vierte Generation kommt noch mit dem Octa-Core-SoC Qualcomm Snapdragon Wear 2100, der von 512 MB Arbeitsspeicher flankiert wurde. Wie schon zu Beginn erwähnt, hat dieser Prozessor inzwischen schon über zwei Jahre auf dem Buckel. Im September hat Qualcomm den längst überfälligen Nachfolger in Form des Snapdragon Wear 3100 präsentiert, der dann hoffentlich in der fünften Generation der Q Explorist-Reihe zum Einsatz kommen wird. Der neue Smartwatch-SoC bietet laut Qualcomm mehr Leistung, bei geringerem Energieverbrauch.

Im Gegensatz zu den Vorgängern, verbaut Fossil in der vierten Generation nun auch ein GPS-Modul. Der GPS-Fix dauert in der Regel weniger als 10 Sekunden, was ein durchaus guter Wert ist. Damit eignet sich die Uhr auch für aktive Sportler. Wenn ich Laufen gehe, was ich so nebenbei gesagt seit meinem Achillessehnenriss viel zu wenig mache, höre ich gerne Musik. Dank dem 4 GB großen Speicherplatz kann die Musik gleich lokal auf der Smartwatch gespeichert werden. Im Kombination mit Bluetooth-Kopfhörern, entfällt dann das mitschleppen des Smartphones.

Fossil Q Explorist HR

Und wenn wir schon beim Thema „Sport“ sind: Die Q Explorist HR hat wie bereits erwähnt einen Herzfrequenzsensor verbaut. Auf Wunsch misst der Sensor im Kombination mit Google Fit die Herzfrequenz kontinuierlich über den Tag verteilt oder während einer Trainingsession. Die Ergebnisse fallen dabei +/- gleich aus wie bei meiner Gear S3 frontier.

Dank NFC-Modul lässt sich mit der Q Explorist HR neu den Google Pay nutzen – sofern der Bezahldienst in eurem Land verfügbar ist. In der Schweiz kann der kontaktlose Bezahldienst zum Zeitpunkt der Artikelerstellung leider noch nicht genutzt werden.

Erst in den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass die Smartwatch gar keinen Lautsprecher verbaut hat. Ein Mikrofon gibt es zwar, womit man unter anderem Google Assistant nutzen kann, aber Gespräche führen geht so aufgrund des fehlenden Lautsprechers leider nicht. Schade.

Fossil Q Explorist HR

Software
Als Betriebssystem kommt Wear OS von Google zum Einsatz, das ehemals unter Android Wear OS bekannt war. Vor ca. vier Wochen hat die Smartwatch schon mal das grosse Wear OS-Update erhalten. Damit hat die Uhr nicht nur neue Gesten und eine neue Übersicht der Benachrichtigungen erhalten, sondern läuft gefühlt auch etwas „geschmeidiger“. Nichtsdestotrotz fühlt sich Wear OS in allen Belangen langsamer an als Tizen OS von Samsung.

Dafür gibt es unter Wear OS eine deutlich grössere App-Auswahl, die fehlt bei Samsung komplett. Bei Samsung besteht der App Store (Galaxy App) grösstenteils aus Watchfaches. Diese gibt es im Google Play Store zwar auch, doch sind dort auch ein paar interessante Apps von namhaften Entwicklern zu finden.

Fossil Q Explorist HR

Die Smartwatch kommt ohne unnötige Bloatware aus. Einzig die Fossil Q-App ist auf der Smartwatch vorinstalliert, sowie ein paar von Google bereitgestellten Apps wie Google Fit, Wetter, Taschenlampe, Kalender und Co. Zudem hat Fossil auch ein paar hübsche Watchfaces (Analog und Digital) installiert.

Benachrichtigungen werden seit dem Update deutlich übersichtlicher dargestellt. Dank leistungsfähigem Vibrationsmotor, nimmt man die Benachrichtigungen auch gut wahr.

Fossil Q Explorist HR

Akku
Mir ist durchaus bewusst, dass Smartwatches aktuell noch keine besonders gute Laufzeit erzielen. Die Fossil Q Explorist HR stellt dabei leider keine Ausnahme dar, im Gegenteil. Als größter Kritikpunkt hat sich definitiv die doch arg geringe Laufzeit der Smartwatch herauskristallisiert.

Mit aktiviertem Always-on-Display, zeigt mir die Smartwatch abends um ca. 22:00 Uhr nur noch einen Restakku von 15 – 20 Prozent an. Würde ich nach der Arbeit noch in den Ausgang gehen, würde der Akku nicht ausreichen. Wird bei der Smartwatch zusätzlich das GPS-Modul genutzt, geht der Akku bereits nach ca. 4 Stunden zur Neige.

Fossil Q Explorist HR

Fazit
Die Fossil Q Explorist HR ist eine wunderschöne und stylische Smartwatch, die in der vierten Generation nützliche Features wie GPS, Herzfrequenzsensor und NFC erhalten hat. Damit und dank wasserdichtem Gehäuse, eignet sich die Smartwatch auch bestens für Sportler.

Die Leistung geht in Ordnung, hier und da wünschte ich mir aber ein etwas „flüssigeres“ Erlebnis. Dieser Punkt hat sich immerhin mit dem Wear OS-Update leicht gebessert. Nicht gebessert hat sich die Akkulaufzeit. Knapp einen Tag kommt man mit der Q Explorist HR über den Tag, danach muss die Smartwatch wieder auf die Ladestation.

Alles in allem bietet Fossil mit der Q Explorist HR ein gutes „Upgrade“ zum Vorgänger an. Der Preis von aktuell knapp 280 Schweizer Franken erachte ich als fair kalkuliert. Die Fossil Q Explorist HR kann beispielsweise bei digitec.ch ab 279 Franken gekauft werden.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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