Crosscall Action-X3 im Test

In den letzten Jahren wurden die Smartphones immer dünner und die Displays immer grösser. Beim Crosscall Action-X3, dass ich die vergangenen drei Wochen ausführlich testen durfte, ist dies nicht der Fall. Das hat aber auch seine Gründe. Denn das Action-X3 ist nach Militärstandard MIL-STD-810G vor Umwelteinflüssen und vor Erschütterungen geschützt. Ob mich das Crosscall Action-X3 im Test überzeugen konnte, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.

Wenn man das Smartphone auspackt, erhält man neben dem Crosscall Action-X3 ein USB-C auf USB-A Kabel und einen Netzstecker um das Action-X3 aufzuladen. Ein Tool um den SIM-Schacht zu öffnen, Kopfhörer mit 3.5mm Anschluss und die typischen Kurzanleitungen.

Crosscall Action X-3: Die technischen Daten

Display: 5 Zoll IPS 720×1280 Pixel, 294 ppi
Prozessor/GPU: Qualcomm Snapdragon 430 / Qualcomm Adreno 505
Speicher: 3 GB RAM / 32 GB Speicher
Betriebssystem: Android 7.1.2
Hauptkamera: 12 MP
Frontkamera: 5 MP
Anschlüsse: USB Typ C / 3,5 mm Klinkenanschluss
Dual-SIM: Ja und/oder microSD-Slot
Akku: 3500 mAh
Abmessungen: 79 X 152.5 x 12.5 mm
Gewicht: 213 Gramm

Für das Action-X3 gibt es sehr viel Zubehör.

Design

Das Action-X3 sieht nicht wie ein typisches Smartphone aus und fühlt sich auch nicht so an. Bei Smartphones die für den Outdoor-Bereich konzipiert wurden, ist Design eher zweitrangig. Doch das merkt man hier nicht. Die kantige Form und die Dicke von 1.25 cm sorgen dafür, dass sich das Smartphone sehr angenehm in den Händen anfühlt. Die Rückseite ist sehr griffig und die kleinen roten Akzente an der Hörmuschel und dem Shutterbutton wirken im Kontrast zum restlichen Schwarzen Design sehr schön.

Roter Akzent beim Shutter-Button.

Die Kamera auf der Rückseite ist wie die Hörmuschel im Dreieck gehalten und speigelt das kantige Design sehr gut wieder. Das Crosscall Logo befindet sich auch noch auf der Rückseite direkt oberhalb der X-LINK Schnittstelle. Das ist ein modulares System, das von Crosscall selber entwickelt wurde.

Das 5 Zoll grosse Display wird auf allen vier Seiten von dicken Displayrändern umrandet und entspricht damit gar nicht dem Design Trend von schmalen Displayrändern der sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat.

Dicke Display Ränder sind zur Ausnahme geworden.

Die Tastenanordnung war am Anfang gewöhnungsbedürftig. Den Powerbutton hat Crosscall auf der linken Seite angebracht und die Lauter und Leiser Knöpfe sowie der Shutterbutton auf der rechten Seite. Wenn wir schon vom Shutterbutton sprechen, dieser ist wie bereits erwähnt unten auf der rechten Seite angebracht. Standardmäßig kann man über den Button die Kamera-App starten und auch die Fotos damit machen. Wem die Belegung der Taste nicht passt, kann diese in den Einstellung ändern und z.B. eine App starten lassen.  Die Tasten weisen einen guten Druckpunkt auf und es wackelt nichts.

Display

Crosscall verbaut im Action-X3 ein 5.0 Zoll IPS-LC Display mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel und einem Seitenverhältnis von 16:9. Das Display besteht aus Corning Gorilla Glas 4 und hält aufjedenfall einiges aus. Das verlange ich aber auch von einem Smartphone, das als Outdoor tauglich beworben wird.

Die Farben des Displays sind sehr natürlich gehalten und auch die Blickwinkel sind gut. Das heisst, auch bei seitlicher Betrachtung können Inhalte noch gut abgelesen werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann das Action-X3 hingegen nicht sehr überzeugen. Das Display wird nicht sehr hell und ich hatte oft Schwierigkeiten etwas auf dem Display abzulesen.

Hardware und  Performance

Bei der Hardware muss man definitiv Abstriche machen. Crosscall setzt beim Prozessor auf den Snapdragon 430 zusammen mit 3GB Arbeitsspeicher. Der 8 Kern Prozessor ist in der unteren Mittelklasse angesiedelt und sollte alltägliche Aufgaben wie Surfen im Internet, Social Media und leichtes Gamen meistern.

Die App Ladezeiten dauern ruhig mal 4-5 Sekunden und das teilweise sogar aus dem Zwischenspeicher. Die Apps bleiben im Hintergrund nicht sehr lange offen und müssen beim erneuten öffnen meistens neu geladen werden. Doch das habe ich auch so erwartet. Die alltägliche Nutzung von Social Media, zwischendurch Netflix oder YouTube geht aber meistens ohne Probleme.

Doch sobald man ein Game startet, bemerkt man beim Crosscall Action-X3 einen Performance Einbruch. Selbst bei Grafisch weniger intensiven Games wie Doodle Jump hat das Action-X3 gestockt und für einen kurzen Moment lief gar nichts mehr. Und an Games wie Asphalt 9 oder Call Of Duty muss man erst gar nicht denken.

Software

Auf dem Action-X3 läuft Android in der Version 7.1.2. Leider ist das nicht mehr die aktuellste Version. Doch die Software punktet mit nahezu reinem Android. Crosscall hat noch eine Radio App und eine App um die Sensoren zu testen auf dem Gerät vorinstalliert und mehr ist nicht drauf.

Als Software kommt Android 7.1.2 zum Einsatz.

Mir gefällt das sehr gut. Keine Bloatware Apps, die man nicht deinstallieren kann und auch kein Software Skin, der das Gerät langsamer macht. Denn die Performance ist mit reinem Android, das hier installiert ist, schon nicht hervorragend. Leider gibt es kein spezielles Software Feature, das heraus sticht, abgesehen von der X-LINK Schnittstelle.

X-LINK Schnittstelle

Beim Crosscall Action-X3 gibt es eine kleine Besonderheit. Auf der Rückseite befindet sich ein modularer, magnetischer Anschluss. Über diese Schnittstelle, die von Crosscall selbst entwickelt wurde, lässt sich Zubehör an das Smartphone anschliessen.

Ich hatte den X-Stick, den X-Car, das X-Cable und X-Memory im Test. Der X-Stick ist eine Art Selfie Stick und Stativ in einem. Geeignet ist es für das Filmen und Fotografieren mit dem Smartphone. Der X-Car ist eine Halterung um das Acton-X3 im Auto zu befestigen und gleichzeitig zu laden. Ein sehr nützliches Zubehör war das X-Cable. Denn um das Smartphone Wasser- und Staubdicht zu machen, wurden die Anschlüsse hinten Klappen angebracht. Wenn man sich das X-Cable dazukauft, kann man das Smartphone über die den X-Link Anschluss laden und muss die Klappen nicht jedes mal öffnen.

X-Cable um das Smartphone aufzuladen.

Mit dem X-Memory Modul, kann man Micro-SD Karten auf dem Smartphone benutzen. Die Micro-SD Karte kommt in das Modul, das dann an die Rückseite des Action-X3 befestigt wird. Das Speichermedium wird dann sofort erkannt und kann benutzt werden. Das Modul ist nicht gedacht um es dauerhaft am Smartphone festzumachen, denn dafür hält der Magnet Anschluss definitiv zu wenig.

Kamera

Bei der Kamera setzt Crosscall auf einen einzigen Kamera Sensor mit 12MP. Wenn genügend Licht vorhanden ist, entstehen mit der Kamera sehr schöne Bilder. Das Bokeh im Hintergrund sieht sehr schön aus und die Bilder sindnicht zu übersättigt. Die Bilder wirken teilweise fast ein bisschen zu blass und könnten in gewissen Situationen ein bisschen mehr Sättigung und Kontrast ertragen.

Hauptkamera mit Blitz.

Spezielle Features gibt es bei der Kamera nicht. Es fehlt ein Portrait-Modus und ein Nachtmodus, der immer mehr in die aktuellen Smartphones kommt ist ebenfalls nicht verfügbar. Das wirkt sich auch auf die Bilder bei wenig Licht aus. Das Bild beginnt schnell zu rauschen und die Hellen Bereiche sind sehr schnell ausgebrannt.

Die Selfie-Kamera mit 5MP bringt bei gutem Licht schöne Bilder zustande, die jedoch ein bisschen unscharf wirken. Für einen Videochat oder ab und zu einmal ein Selfie reicht die Kamera aus, doch man sollte definitiv keine Meisterleistung erwarten.

In diesem Album auf Google Photos, sind ein paar Beispiel-Aufnahmen vom Crosscall Action-X3 zu finden.

Akku

Das Crosscall Action-X3 hat einen 3500mAh grossen Akku verbaut, der für eine Laufzeit von gut einem Tag sorgt. Mit dem Action-X3 bin ich ohne Probleme durch den Tag gekommen und am Abend zeigte das Smartphone meistens noch einen Restakku von 15-20 Prozent an.

Fazit

Das Crosscall Action-X3 ist kein gewöhnliches Smartphone. Es spricht definitiv nur eine kleine Zielgruppe an. Nämlich die, die ein robustes und Allwetter taugliches Smartphone brauchen. Die Performance ist nicht die beste. Doch für Social Media, Textnachrichten und Webbrowsing reicht sie völlig aus. Wer auf seinem Smartphone Stundenlang Serien und Filme auf Netflix schaut, wird mit dem Action-X3 nicht zufrieden sein. Die 720p auflösung ist definitiv zu wenig und das Display mit 5″ ist mir zu klein.

Der Preis ist mit knapp 350 CHF doch ein bisschen zu hoch angesetzt. In diesem Preisbereich bekommt man deutlich mehr als das Crosscall Action-X3 bietet. Jedoch sind diese Smartphones nicht nach einem Militärstandard geschützt.

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

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