Huawei stellt auf der IFA 2019 den Kirin 990 vor

Der chinesische Hersteller Huawei hat heute im Rahmen der IFA 2019 eine Keynote abgehalten. Eins vorweg: Richard Yu, seines Zeichen Chef der Consumer Business Group bei Huawei, hat kein Wort über den Handelskrieg zwischen China und den USA verloren. Dafür stellte er unter anderem den neuen High-End-SoC Kirin 990 5G und in einer leicht abgespeckten Version ohne 5G vor.

Der neue Super-Chip von Huawei Kirin 990 ist in allen Belangen besser als der Vorgänger Kirin 980, sofern man Richard Yu und dem Datenblatt glauben schenkt. Gleich bleibt die Fertigung im 7-Nanometer-Verfahren, allerdings wird die 5G-Version im sogenannten EUV-Verfahren hergestellt. Ebenfalls im EUV-Verfahren wird der Exynos 9825 von Samsung, der im Galaxy Note 10 zum Einsatz kommt.

Der Kirin 990 baut auf insgesamt acht Kerne auf. Im 5G-Modell gibt es zwei Cortex-A76 Kerne mit 2,86 GHz, zwei Cortex-A76-Kerne mit 2,36 GHz und vier Cortex-A55-Kerne mit 1,95 GHz. Im Kirin 990 ohne 5G sind die mittleren A76-Kerne und die vier A55-Kerne etwas tiefer getaktet.

Kirin 990 5G ist 20 Prozent effizienter als Snapdragon 855

Bei der GPU setzt Huawei auf eine Mali-G76 GPU, die diesmal aber insgesamt sechszehn Kerne besitzt. Beim Kirin 980 gab es „nur“ 10. Damit soll die GPU alles in allem rund 20 Prozent effizienter arbeiten als der Snapdragon 855 von Qualcomm. Grundsätzlich wird so natürlich auch generell mehr Leistung erhofft. In diesem Punkt muss sich der Kirin 990 (5G) erstmals beweisen.

Huawei hat ebenso die NPU, also die sogenannte „neural processing unit“ optimiert. Die NPU ist für die künstliche Intelligenz bzw. Machine Learning des Smartphones zuständig und kommt beispielsweise bei der Fotografie zum Einsatz. Im Kirin 990 5G gibt es gleich zwei sogenannte Big-Core NPUs, ergänzt von einem Tiny-Core. Beim Kirin 990 gibt es „nur“ eine Big- und eine Tiny-Core NPU.

Dank der neuen NPU in den Kirin 990-Prozessoren, sollen künftige Smartphones beispielsweise Personen in Videos automatisch erkannt werden. Zudem soll sich der Hintergrund bei Bedarf quasi live verändern. Weiterhin verspricht Huawei in puncto Rauschunterdrückung in Fotos und Videos deutliche Verbesserungen. Gar von „DSLR-Niveau“ hat Huawei gesprochen, wie die Kollegen von SmartDroid berichten.

An dieser Stelle kommt der brandneue Bildprozessor (ISP) ins Spiel. Er ist selbstverständlich energieeffizienter und leistungsfähiger (ca. 15 Prozent höherer Datendurchsatz). Generell sollen Aufnahmen somit deutlich rauschärmer werden. Zudem unterstützen Smartphones mit Kirin 990-SoC nun endlich 4K-Aufnahmen bei 60 fps – bisher gab es bei Huawei nur 30 fps.

Die 5G-Version stemmt via 5G Geschwindigkeiten von bis zu 2,3 Gbps im Downlink und im Uplink bis zu 1,25 Gbps. Natürlich werden diese Geschwindigkeiten nur unter optimalsten Bedingungen erreicht.

Huawei Mate 30 (Pro) wird erstes Smartphone mit Kirin 990

Das erste Smartphone mit dem heute vorgestellten High-End-SoC wird das Huawei Mate 30 (Pro) werden. Die neue Mate 30 Serie wird Huawei am 19. September 2019 in München präsentieren. Die Frage die bleibt: Werden die neuen Huawei-Smartphones mit den Google-Diensten und -Apps ausgeliefert?

Bruno

Mag sich noch wer an das T-Mobile G1 erinnern? Tja, das war das allererste Android-Smartphone und ich hatte es damals importiert. Seither bin ich mit (kleinen) Unterbrüchen Android treu geblieben und schreibe mit grosser Leidenschaft darüber.

Kommentieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert